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Ghostwalker 01 - Ghostwalker 01

Titel: Ghostwalker 01 - Ghostwalker 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven , Michelle
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ersetzen.
    Henry wählte die Nummer aus dem Gedächtnis – wie befohlen hatte er sie nirgends notiert, damit keine Verbindung zwischen ihnen hergestellt werden konnte, bis sein „Mäzen“ dazu bereit war – und wartete angespannt, während das Freizeichen erklang.
    „Ja.“ Es war eher ein harscher Laut als ein Wort.
    Henry unterdrückte das Unbehagen, das ihn jedes Mal überfiel, wenn er mit dem Mann zu tun hatte. Was eher daran lag, dass er nichts über ihn wusste und ihn daher überhaupt nicht einschätzen konnte. Auch sein Motiv für die Finanzierung von Henrys Forschung lag völlig im Dunkeln. „Stammheimer hier. Ich habe heute einen Durchbruch erzielt.“ Schweigen am anderen Ende der Leitung, nicht mal Atmen war zu hören. Henry redete weiter, denn er kannte die Wortkargheit seines Geldgebers und wusste, dass er nicht wesentlich mehr sagen würde. „Der Junge hat sich vor der Kamera in einen Berglöwen verwandelt. Es ist alles wunderbar zu sehen und die Qualität sehr gut.“
    „Und deshalb rufen Sie an?“ Die Frage klang ungeduldig.
    Henrys Begeisterung erhielt einen Dämpfer. Wie konnte der Typ etwas finanzieren, das ihn gar nicht interessierte? Eigentlich hätte er sich über diesen Durchbruch doch mindestens so sehr freuen müssen wie er, schließlich hatten sie lange genug darauf gewartet.
    Verärgert richtete Henry sich auf. Wenn er nichts wissen wollte, dann würde er auch nichts erfahren. „Nein, eigentlich wollte ich fragen, ob Sie etwas von Gowan gehört haben. Er wollte sich bei mir melden, sobald der Transport auf dem Weg ist, aber bisher hat er das nicht getan. Im Gegenteil, er geht nicht an sein Telefon.“
    Schweigen drang laut an sein Ohr. Schließlich ein leise klickendes Geräusch und ein tiefer Atemzug. „Ich werde mich darum kümmern. Einer meiner Männer wird bei Ihnen vorbeikommen und die Aufzeichnung abholen. Erwarten Sie ihn in einer Stunde.“
    „Das ist nicht nötig, ich kann auch …“ Henry brach ab, als er erkannte, dass der mysteriöse Geldgeber bereits aufgelegt hatte. Was für eine Zeitverschwendung, wo er die Daten doch auch problemlos per Mail hätte schicken können. Wahrscheinlich wieder ein Fall von akuter Paranoia, dass jemand die Nachricht abfangen könnte. Aber ihm sollte es recht sein, er würde weiter an seinem Forschungsbericht schreiben, während er wartete. Wenn alles glattlief, würde er in ein paar Wochen in der Lage sein, damit an die Öffentlichkeit zu gehen. Er konnte es kaum erwarten.
    „Was hast du gesagt?“ Mit Mühe hielt Coyle seine Stimme leise.
    Kainda sah ihn an. „Ihr habt einen Verräter in eurer Gruppe. Oder was dachtet ihr, wie die Jäger euch gefunden haben?“
    „Durch euch.“
    Kainda legte den Kopf schräg. „Als wir euch gefolgt sind, ja, aber ich meinte davor, als euer Jugendlicher entführt wurde.“ Sie sah sich um. „Es würde mich wundern, wenn ihr keine Sicherheitsmaßnahmen hättet, die euch warnen, wenn sich jemand dem Lager nähert. Irgendjemand muss dem Entführer gesagt haben, wie er sie ausschalten oder umgehen kann.“
    Damit hatte die Leopardenfrau seine eigenen Überlegungen und Befürchtungen ausgesprochen. Trotzdem fiel es Coyle immer noch schwer zu glauben, dass jemand, den er sein Leben lang kannte, dafür verantwortlich sein sollte. „Hast du einen Namen?“
    „Nein, es wurde keiner genannt.“
    Unruhe entstand in der Gruppe. Coyle hob eine Hand, und die Gespräche verstummten nach und nach. Sie konnten es sich nicht leisten, lange nach einem Verräter zu suchen, ihn andererseits aber auch nicht mit in ihr neues Lager nehmen, weil sie dort dann genauso gefährdet wären wie hier. „Alle bleiben, bis wir die Sache geklärt haben.
    Coyle blickte in die ihm so vertrauten Gesichter und spürte den Knoten in seiner Brust enger werden. Langsam wandte er sich wieder den Leopardenfrauen zu. „Wisst ihr sonst noch etwas, das uns helfen kann?“
    „Nein.“ Kainda hockte sich wieder auf den Boden, und Jamila folgte ihr. „Wir haben euch gesagt, was wir wissen, und jetzt können wir gehen, so war die Abmachung.“ Damit verwandelte sie sich zurück. Nach einem letzten Blick aus hellgrünen Augen wandte sie sich zum Gehen.
    Stimmen kamen auf, die forderten, dass die Leopardenfrauen zur Rechenschaft gezogen wurden, doch nach einer Handbewegung von Coyle bildete sich eine schmale Gasse. Als hätten sie nichts anderes erwartet, liefen die beiden Leoparden langsam und mit erhobenen Köpfen durch die Menge, um dann

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