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Ghostwalker 01 - Ghostwalker 01

Titel: Ghostwalker 01 - Ghostwalker 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven , Michelle
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wusste, wo sie waren. Wie lange würden sie ohne Nahrung hier überleben können? Und würde er das Raubtier in sich zähmen können, wenn der Hunger zu groß wurde, und es schaffen, sich dann nicht das Fleisch zu nehmen, das sich direkt vor seiner Nase befand?
    Marisa warf Coyle erneut einen Seitenblick zu. Es arbeitete in ihm, das konnte sie an seiner harten Miene erkennen. Er hatte kein Wort mit ihr gesprochen, seit sie aufgebrochen waren, sondern nur ihren Arm genommen, als er sie einholte, und sie in die richtige Richtung dirigiert.
    „Glaubst du, Fay könnte recht haben?“
    Coyle sah sie nicht an. „Womit?“
    „Dass der Verräter meine Vergangenheit hervorgezerrt hat, um von sich selbst abzulenken.“ Ihre Stimme klang scharf.
    Diesmal blieb er stehen und wandte sich ihr zu. „Es könnte sein. Ich versuche die ganze Zeit, mich daran zu erinnern, wer alles zu der Gruppe gehörte, die zu meiner Hütte kam, aber es ist irgendwie verschwommen. Einige habe ich gar nicht gesehen, weil sie mitten in der Gruppe standen. Aber Finn wird es wissen.“ Eine Falte bildete sich zwischen seinen Augenbrauen. „Oder wir werden so lange herumfragen, bis wir herausgefunden haben, wer die anderen aufgestachelt hat.“ Besonders glücklich wirkte er nicht bei der Aussicht.
    „Du denkst, dass Bowen nicht mehr so viel Zeit bleibt.“
    „Ihm nicht und uns auch nicht. Jemand könnte den Sendern der Leopardenfrauen gefolgt sein. Und wir wissen nicht, wem der Jäger die Koordinaten vielleicht weitergegeben hat.“ Seine Stimme wurde leiser. „Oder wem der Entführer unseren Aufenthaltsort noch verraten hat.“
    Fast wie von selbst fanden Marisas Finger ihren Weg zu Coyles Hand. „Wir werden Bowen finden.“
    „Ja.“ In dem einen Wort schwang so viel Entschlossenheit und Wut mit, dass Marisa beschloss, das Thema zu wechseln.
    „Fay ist … ungewöhnlich.“
    Nur langsam wich die Härte aus Coyles Blick. „So kann man es auch nennen.“
    Neugierig sah Marisa ihn an. „Wie würdest du es denn nennen?“
    Coyle öffnete den Mund, schloss ihn aber wieder. „Es gibt keine Worte für Fay“, sagte er dann.
    Überrascht lachte Marisa auf. „Irgendwann musst du mir mal erzählen, was du damit meinst.“
    Coyle verzog das Gesicht. „Nur wenn du versprichst, es ihr nicht weiterzusagen.“ Er sah über die Schulter zurück und senkte die Stimme. „Obwohl sie auch so immer zu wissen scheint, was vor sich geht.“
    „Ich habe mich schon gefragt, warum du in ihrer Hütte an der Tür stehen geblieben bist.“
    „Bei Fay sollte man sich immer einen Fluchtweg offen lassen.“ Sein Ton war ernst, aber Marisa konnte ein Funkeln in seinen Augen erkennen.
    Sie stieß ihn mit dem Ellbogen an. „Du bist unmöglich.“
    Coyle hob die Hände. „Du hast gefragt, und ich habe wahrheitsgemäß geantwortet. Du kannst Finn fragen, wenn du mir nicht glaubst.“
    „Vielleicht werde ich das.“ Marisa konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Das warme Leuchten in Coyles Augen machte es ihr unmöglich, ihm böse zu sein. Sie hatte es in den letzten vierundzwanzig Stunden viel zu selten gesehen und wünschte, es würde immer dort bleiben können.
    Aber es war schon wieder verschwunden, als sie in der Mitte der Lichtung ankamen, wo Finn gerade mit einem der Männer in ein Gespräch vertieft war. Marisa kniff die Augen zusammen. War das nicht einer derjenigen, die sie hatten vertreiben wollen? Sie konnte es nicht mit Bestimmtheit sagen. „Coyle …“ Doch sie brauchte gar nicht weiterzureden, Coyle ging bereits mit großen Schritten und einem nicht gerade freundlichen Gesichtsausdruck auf Finn zu. Marisa eilte hinterher, um nichts zu verpassen.
    „Hast du die Daten über Marisas Vergangenheit ausgegraben, Harmon?“
    Der junge Mann warf ihr einen verächtlichen Blick zu, bevor er Coyle antwortete. „Nein. Hat sie das etwa erzählt? Auch wenn sie uns gestern geholfen hat, gibt ihr das kein Recht …“
    Coyle trat näher an ihn heran. Sein Gesichtsausdruck war hart. „Wenn du es nicht warst, von wem habt ihr die Informationen bekommen?“ Als Harmon den Mund öffnete, fuhr Coyle fort. „Und überleg es dir gut, bevor du mich anlügst, denn ich werde zur Not den Rat einschalten, um die Antworten zu bekommen, die ich brauche. Falls du es noch nicht begriffen hast, es geht hier um die Sicherheit der gesamten Gruppe.“
    Harmons Gesicht wurde blasser. „Keine Ahnung, die Zeitungsartikel waren plötzlich da. Aber einer der anderen wird es sicher

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