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Ghostwalker 01 - Ghostwalker 01

Titel: Ghostwalker 01 - Ghostwalker 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven , Michelle
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sprach. „Ich habe dein Haus beobachtet, um sicherzustellen, dass die Mörder meiner Spur nicht gefolgt sind und dich hier entdecken.“ Ein Muskel zuckte in seinem Kiefer.
    Die Mörder ? Also wusste Coyle doch etwas von dem Verbrechen! „Warum sollten sie das tun?“
    „Weil sie mich suchen. Sie können nicht zulassen, dass ich entkomme.“
    „Warum nicht?“ Sie versuchte, ihre Stimme ruhig zu halten, doch es gelang ihr nur bedingt.
    Coyle sah sie einen Moment lang schweigend an. „Weil sie bei mir versagt haben. Und weil sie wissen, dass ich hinter ihrem Auftraggeber her bin.“
    Marisa hielt den Atem an. „Du weißt, wer das ist?“
    Zorn verdunkelte seine Augen und verzerrte seine Gesichtszüge. „Noch nicht, aber ich werde es herausfinden.“
    Ja, sie konnte sich vorstellen, dass ihm das gelang. „Dann wünsche ich dir viel Glück dabei.“ Jetzt erst fiel ihr auf, dass er nicht mehr nackt war. „Wo hast du eigentlich die Kleidung her?“ Die Jeans sah aus, als wäre sie ein Teil von ihm, genauso wie das schwarze T-Shirt. „Die Sachen gehören dir“, sagte sie verwundert. Sie streckte ihre Hand aus und fuhr über seine Rippen. „Warum haben sie keine Löcher und Blutflecken?“
    Coyle sah sie nur schweigend an.
    Sie zog die Augenbrauen zusammen. „Du warst nackt, als du überfallen wurdest. Hast du dich im Haus des Opfers aufgehalten? Hat der Mann dich mit seiner Frau erwischt und seine Hunde auf dich gehetzt?“ Wie kam es, dass diese Vorstellung sie störte?
    Coyle schien ihre These zu amüsieren. „Wenn es so wäre, hätte er mich gar nicht gesehen. Nein, ich war zur falschen Zeit am falschen Ort.“
    „Nackt?“
    Er ignorierte ihre Zwischenfrage. „Sie waren gerade dabei, den Mann umzubringen, als ich dazukam. Der Betäubungspfeil hat mich erwischt, und ich konnte gerade noch entkommen. Ich hätte ihn nicht mehr retten können, es war zu spät.“ Er schien mehr zu sich selbst zu sprechen.
    Marisa krampfte ihre Finger in den Ärmel ihres Pullovers, um nicht der Versuchung zu erliegen, Coyle tröstend zu berühren. Das war verrückt! Warum sollte es sie interessieren, wie er sich fühlte? Er hatte ihr ruhiges Dasein einfach so durcheinandergewirbelt, ohne sich darum zu kümmern, was er anrichtete. Sie sollte ihn fortschicken und so schnell wie möglich zu ihrem normalen Leben zurückkehren. Doch sie tat es nicht. „Warum hast du nicht mit der Polizei geredet?“
    Coyle zog die Augenbraue hoch. „Vielleicht habe ich das.“
    Überrascht sah sie ihn an. „Wirklich? Ich hatte den Eindruck, du wärst aus meinem Fenster geklettert, um ihnen aus dem Weg zu gehen.“
    „Das auch, vor allem aber, damit du deswegen nicht in Schwierigkeiten gerätst. Es macht sich nie gut, wenn man einem Tatverdächtigen Unterschlupf gewährt.“
    „Bist du das?“
    „Spuren von mir sind in der Nähe des Tatorts gefunden worden. Ich könnte mir vorstellen, dass die Polizisten sehr gerne mit mir reden würden, wenn sie die Gelegenheit dazu hätten.“
    Marisa schlang die Arme um den Oberkörper, um sich zu wärmen. „Vielleicht solltest du das tun. Schließlich wurde ein Unschuldiger …“
    „Stopp!“ Coyles Stimme nahm einen scharfen Klang an. „Es wurde jemand ermordet, ja. Aber Ted Genry war ganz sicher kein Unschuldiger, ganz im Gegenteil. Wenn ich ihn vorher erwischt hätte …“ Die letzten Worte grollten in seiner Kehle, sein Körper war angespannt, seine Augen nur noch schräge Schlitze.
    Vorsichtig trat Marisa einen Schritt zurück, dann noch einen. Irgendetwas stimmte nicht mit diesem Mann, und es machte sie nervös, dass sie nicht wusste, was es war. Es schien, als würden sich seine Gesichtszüge verschieben, was eigentlich gar nicht möglich sein sollte. Zumindest hatte sie so etwas noch nie erlebt. Ihre Ferse landete mit einem dumpfen Klacken an der Wand hinter ihr. Das Geräusch schien Coyle aus seiner merkwürdigen Stimmung zu reißen. Er schüttelte den Kopf, als würde er aus einem Traum erwachen. Seine Augen wirkten halbwegs normal, als er sie wieder anblickte, oder vielleicht hatte sie sich nur an den Anblick gewöhnt.
    „Du hast doch keine Angst vor mir?“
    Marisa hob ihr Kinn. „Sollte ich das?“
    Unerwartet spielte ein kleines Lächeln um seine Mundwinkel. „Ja, vermutlich.“ Der Humor erlosch in seinen Augen. „Ich bin momentan keine gute Gesellschaft.“
    Momentan? Sie konnte sich nicht vorstellen, dass er das jemals war – und für sie schon gar nicht. „Was machst du dann

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