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Ghostwalker 01 - Ghostwalker 01

Titel: Ghostwalker 01 - Ghostwalker 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven , Michelle
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dass es dir hier zu langweilig ist.“
    „Das werde ich nicht.“ Sie hob ihren Rucksack auf. „Ich habe jede Menge zu lesen dabei.“ Aber eigentlich wollte sie nur in die wüste Landschaft starren und gar nichts tun oder denken oder fühlen.
    „Komm, gehen wir ins Haus. Ich kann mein Experiment nicht so lange allein lassen.“
    „Natürlich.“ Isabel wollte seinen Arm nehmen, zuckte aber zurück. „Oh, du blutest!“
    Henry sah auf die Flecken auf seinem Hemd herunter und zuckte mit den Schultern. „Das ist nichts, nur ein Kratzer. Ich war gerade dabei, ihn zu verbinden, als du geklingelt hast.“
    „Warum hast du denn nichts gesagt?“ Sie zog ihn hinter sich ins Haus. „Ich helfe dir, alleine bekommst du das nie hin.“
    „Nein, lass mal, es …“
    Isabel ließ ihn nicht ausreden. „Irgendwer muss sich ja um dich kümmern, und wo ich schon mal da bin, werde ich das übernehmen.“
    Ein Lächeln glitt über Henrys Gesicht. „Wenn du etwas tun willst, wie wäre es, wenn du uns etwas zu essen machst, während ich meinen Arm verbinde? Langsam werde ich wirklich hungrig.“
    Sie wusste, dass ihr Vater ständig vergaß zu essen, wenn er mit seiner Arbeit beschäftigt war, aber diesmal hatte sie die Vermutung, dass er sie nur ablenken wollte. „Auf was hast du Appetit?“
    Henry schnitt eine Grimasse. „Ich fürchte, wir sollten eher danach gehen, was überhaupt noch da ist. Mir ist alles recht, Hauptsache ich habe wieder etwas im Magen.“ Er strich über ihr Haar. „Danke, mein Schatz.“
    Isabel duckte sich unter seiner Hand weg. Sie hatte es mit zwölf schon nicht mehr gemocht, wenn er ihre Haare verwuschelte, und jetzt war sie immerhin schon fast siebzehn. „Morgen bist du dann aber dran mit Kochen.“
    „Okay.“ Henry wandte sich in Richtung seines Arbeitszimmers. „Du weißt ja, wo das Gästezimmer ist, wenn du dich erst noch ein wenig frisch machen oder ausruhen willst.“
    „Danke“, seufzte Isabel erleichtert. Eine kurze kalte Dusche wäre herrlich, um den Staub der Reise wegzuspülen, aber erst wollte sie sehen, was Essbares im Haus war. Ein Blick in den Kühlschrank zeigte, dass Henry nicht übertrieben hatte – er war beinahe leer. Sie setzte sich an den Tisch und machte eine Liste, was sie in nächster Zeit alles benötigen würden. Der Supermarkt in Henderson erklärte sich am Telefon bereit, die Einkäufe gegen einen saftigen Aufpreis zu liefern. Isabel machte sich darüber keine Sorgen. Ihr Vater hatte genug Geld, und sie wusste, wie sehr er es hasste, einkaufen zu gehen. Eigentlich hasste er alles, was ihn von seiner ach so wertvollen Arbeit abhielt.
    Nachdem sie ihre wenigen Kleidungsstücke ausgepackt und geduscht hatte, verließ sie das Gästezimmer wieder in Richtung Küche. Vermutlich sollte sie ihren Vater schon mal vorwarnen, dass es bald etwas zu essen gab, damit er sich nicht wieder zu sehr in seine Arbeit vertiefte. Hoffentlich hatte er wenigstens seinen Arm ordentlich verbunden, denn selbst so etwas Notwendiges vergaß er oft genug. Mit einem Seufzer ging sie zu seinem Büro und klopfte an die Tür. Sie wusste es besser, als sie ohne Erlaubnis zu öffnen, deshalb rief sie: „Dad, kommst du bald zum Essen?“ Das war zwar noch nicht fertig, aber er kam ja auch nie sofort, wenn er gerufen wurde.
    Sie presste ihr Ohr an das Holz, konnte aber nichts hören. „Dad?“ Als immer noch keine Antwort kam, klopfte sie ungeduldig. „Dad!“ Nichts. Kein Geräusch drang aus dem Zimmer. In Erwartung eines Donnerwetters drückte sie die Klinke hinunter und schob den Kopf vorsichtig durch den Türspalt. Zu ihrer Überraschung war das Zimmer leer. Merkwürdig, sie hatte doch gesehen, wie er vorhin hineingegangen war. Hoffentlich war sein Arm nicht doch schlimmer verletzt, als sie geglaubt hatte, und ihr Vater lag jetzt irgendwo bewusstlos. Furcht packte sie, das stille Haus kam ihr plötzlich unheimlich vor. Rasch lief sie aus dem Büro und blieb vor der Treppe stehen. „Dad?“ Ihr Ruf hallte durch das Haus, aber es kam keine Reaktion.
    Immer zwei Stufen auf einmal nehmend hetzte sie die Treppe hinauf und durchsuchte alle Zimmer – vergeblich. Ihr Vater konnte doch nicht einfach verschwunden sein! Sicher hätte er ihr Bescheid gesagt, wenn er weggegangen wäre, und außerdem stand sein Wagen noch vor der Garage. Wo konnte er also sein?
    Isabel durchsuchte auch den unteren Teil des Hauses und sogar den kleinen Keller, aber auch dort war er nicht. Dafür überfiel sie dort unten

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