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Ghostwalker 01 - Ghostwalker 01

Titel: Ghostwalker 01 - Ghostwalker 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven , Michelle
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neigte den Kopf. „Wie reagiert sie darauf, was wir sind?“
    Coyle musste lächeln. „Überraschend positiv. Du wirst sie mögen, sie ist stark und loyal. Ich vertraue ihr.“
    Finn legte seine Hand auf Coyles Schulter. „Das reicht mir vorerst. Komm, lass uns sehen, was die Gefangenen zu sagen haben. Bisher fauchen und knurren sie nur und tun so, als wären sie Tiere.“
    Coyle folgte seinem Freund über den schmalen Pfad zum Abgrund. Die Leoparden waren in einer Höhle untergebracht, deren Eingang mit Eisengittern gesichert war. Eigentlich war es nur ein tieferes Loch im Felsen, keine richtige Höhle. Es war gerade so groß, dass zwei Männer darin Platz hatten – oder eben zwei Leoparden. Die beiden Gefangenen sahen mitgenommen aus, auf ihrem Fell glänzten dunkle Flecken, wo das Blut aus ihren Wunden sickerte. Normalerweise hätten sie jeden Feind medizinisch versorgt, aber es war klar, dass die Leoparden das nicht ohne Kampf zulassen würden. Und für Mörder, die noch dazu mit Bowens Entführer zusammenarbeiteten, würde keiner der Berglöwenmenschen seine Gesundheit riskieren. Coyle drehte ihnen den Rücken zu und wandte sich an Bowens Mutter. „Amira.“
    Verzweiflung stand deutlich sichtbar in ihren hellgrauen Augen, als sie zu ihm trat. Coyle umarmte sie und schloss die Augen, als er das Zittern ihres normalerweise so kraftvollen Körpers spürte. „Es tut mir leid, ich habe ihn noch nicht gefunden. Aber das werde ich, ich verspreche es dir.“ Mit jeder Faser seines Körpers hoffte er, dass er dieses Versprechen einhalten konnte. Auf jeden Fall würde er weitersuchen, solange es noch eine Spur gab, die ihn zu Bowen führen konnte.
    „Danke, Coyle.“ Amira löste sich von ihm und sah ihn forschend an. „Du wurdest verletzt.“
    „Nur Kratzer. Ich hatte Hilfe von Marisa.“
    „Die Menschenfrau, die du mitgebracht hast?“
    „Ja. Ohne sie stände ich jetzt nicht hier.“ Und das war die reine Wahrheit.
    „Dann werde ich mich auch bei ihr bedanken.“ Amira trat zurück und wandte sich zum Gehen.
    „Ich glaube nicht, dass sie Dank erwartet. Aber sie freut sich bestimmt über ein freundliches Gesicht.“
    Amira neigte den Kopf und lief rasch den Pfad entlang, der zum Lager führte.
    Coyle sah ihr nach, bis sie hinter dem Felsvorsprung verschwunden war, ehe er sich den Gefangenen zuwandte. Sie blickten ihn mit glitzernden Augen an, ihre offenen Mäuler enthüllten tödliche Zähne. Als würden sie ihn verhöhnen oder über ihn lachen. Ohne sich darum zu kümmern, trat er dicht vor die Gitterstäbe. Er spürte, wie sich die anderen hinter ihn stellten, bereit, jederzeit einzugreifen, sollten die Leoparden nur eine falsche Bewegung machen. „Habt ihr schon versucht, sie zu befragen?“ Dabei wandte er seinen Blick nicht von den Gefangenen ab.
    „Sagen wir es so, wir haben ihnen die Möglichkeit gegeben, sich zu äußern, aber sie haben es vorgezogen zu schweigen.“
    Coyle nickte langsam. „Das dachte ich mir. Also meine Damen, wie wäre es, wenn ihr uns allen viel Zeit ersparen würdet, indem ihr eure Menschenform annehmt und mit mir redet?“ Die Art wie sich ihre Augen weiteten, war ein Beweis dafür, dass sie ihn verstanden. Gut so, denn Bowen war seit drei Tagen verschwunden, und wenn sie ihn lebend wiedersehen wollten, mussten sie ihn so schnell wie möglich befreien.
    „Hallo?“
    Marisas Kopf schnellte hoch, als der Ruf durch das Baumhaus schallte. Es schien ihr, als hätte Coyle sie gerade erst verlassen, aber es konnten ebenso gut Stunden vergangen sein. Sie sah sich im Zimmer um, aber es war nirgends eine Uhr zu entdecken. „Ich bin oben, einen Moment bitte.“ Ihre Stimme klang rau und fremd.
    Rasch rollte sie sich aus dem Bett und stürzte sich auf die geliehene Kleidung. Unter keinen Umständen wollte sie nackt in Coyles Bett erwischt werden, in einem Zimmer, in dem es vermutlich noch nach Sex roch, zumindest für empfindliche Berglöwennasen. Nachdem sie Hose und Pulli übergestreift hatte, lief sie hastig ins Bad, um sich notdürftig zurechtzumachen. Das musste reichen, denn zu mehr blieb keine Zeit, wenn sie nicht unhöflich sein wollte. Als sie ins Schlafzimmer zurückkehrte, ließ sie ihre Schuhe stehen und ging barfuß die Treppe zum Wohnraum hinunter.
    Obwohl sie kein Geräusch von sich gab, hatte sich die Frau, die mitten im Raum stand, bereits zu ihr umgedreht. Sie betrachtete Marisa von oben bis unten und lächelte schließlich. „Hallo, ich bin Amber, Coyles

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