Ghostwalker 02 - Raven, M: Ghostwalker 02
verdüsterte, sobald er sie sah, es war offensichtlich, dass er sie lieber heute als morgen loswerden wollte. Sie ignorierte den schmerzhaften Stich und lief schneller, um Torik im Wald nicht zu verlieren.
Im Lager angekommen, führte er sie direkt zu Finns Hütte, verwandelte sich zurück und klopfte an. In jeder anderen Situation hätte Jamila ihn dafür bewundert, dass er die Wandlung innerhalb von drei Sekunden schaffte, aber jetzt war sie einfach nur verärgert darüber, dass er ihr nicht einmal ermöglicht hatte, sich zuerst bei Fay etwas anzuziehen. Notgedrungen verwandelte sie sich zurück und stand auf. Die Nacktheit machte ihr normalerweise nichts aus, doch sie wusste inzwischen, dass ihr Körper auf Finn reagierte, und sie versuchte deshalb, ihm so weit möglich aus dem Weg zu gehen, wenn sie nicht angezogen war. Jetzt jedoch stand sie hier wie ein unartiges Kind, das zum Schuldirektor zitiert wurde, und es gab keine Möglichkeit, Finns durchdringendem Blick auszuweichen.
Es dauerte einige Zeit, bis die Tür schließlich aufgerissen wurde und Finn in der Tür stand. „Was ist passiert?“ Sein Blick wanderte von Torik zu ihr und wieder zurück.
Jamila hätte nichts sagen können, selbst wenn sie es gewollt hätte. Stattdessen folgten ihre Augen den Wassertropfen, die an Finns nacktem Körper hinunterglitten. Anscheinend war er gerade erst aus der Dusche gekommen, seine Haare waren nass, und ein Handtuch lag um seinen Nacken. Viel interessanter war allerdings die Tatsache, dass sich sein Penis rührte, während sie ihn anstarrte. Sie konnte nicht anders, ihr Blick glitt immer wieder dorthin.
„Jamila?“
Schuldbewusst riss sie den Kopf hoch. Hitze schoss in ihre Wangen. „Ja?“
„Was sagst du dazu?“ Finns Stimme klang seltsam rau, aber trotzdem nicht weniger ungeduldig.
Jamila biss sich auf die Lippe, um nicht zu fragen, was er meinte, denn sie hatte nicht ein Wort mitbekommen. „Ich wollte ein wenig allein sein und bin einfach losgelaufen. Mir ist gar nicht aufgefallen, dass ich mich so weit vom Lager entfernt habe. Es tut mir leid.“
Ein Blick in sein Gesicht zeigte ihr, dass ihre Antwort Finn nicht besänftigte, doch er nickte. „Du kannst gehen, Torik, ich übernehme die Sache.“
Offensichtlich erleichtert verwandelte sich Torik und lief wieder in den Wald zurück. Jamila wollte ihm folgen, doch Finns Hand legte sich schwer auf ihre Schulter. „Du bleibst noch hier.“
„Aber ich dachte …“
In seinen Augen blitzte Wut auf. „Anscheinend hast du überhaupt nicht gedacht! Und jetzt geh in die verdammte Hütte.“
Überrascht trat Jamila einen Schritt zurück. Sie hatte es noch nie erlebt, dass Finn die Stimme erhob oder sich nicht völlig unter Kontrolle hatte. „Ich glaube nicht …“
Wieder unterbrach er sie. „In die Hütte, sofort. Es sei denn, du möchtest die Sache vor der ganzen Gruppe klären. Die anderen sind allerdings sicher nicht so geduldig wie ich.“
Jamilas Nackenhaare stellten sich auf. Ihr Instinkt riet ihr, so schnell davonzulaufen, wie es nur ging, doch sie hatte keine Wahl. Finn war der Ratsführer, und sein Wort zählte. Wenn er sie des Lagers verwies, wäre sie auf sich allein gestellt und würde keine Hilfe bei der Suche nach Kainda erhalten. Mit gesenktem Kopf betrat sie schließlich die Hütte und blieb dicht bei der Tür stehen.
„Setz dich.“ Es war keine Bitte, sondern ein Befehl.
Jamila ließ ihren Blick durch die Hütte wandern und atmete überrascht ein. Sie war vollgestellt mit den schönsten Möbeln, die sie je gesehen hatte. Am liebsten wäre sie mit den Fingern über das glänzende Holz gefahren, doch sie unterdrückte den Impuls und setzte sich stattdessen vorsichtig auf die Kante eines Sessels. Die Beine zusammengepresst und die Arme über ihrer Mitte verschränkt, wartete sie darauf, was Finn tun würde. Die Tür fiel ins Schloss und ließ sie zusammenzucken. Sie hielt den Blick gesenkt, bis seine Beine in ihr Sichtfeld kamen. Unbewusst glitten ihre Augen nach oben. Ihr Mund wurde trocken, als sie seine Erektion sah. Es schien, als wäre alles an Finn von gewaltigen Ausmaßen. Jamila befeuchtete ihre Lippen. Ein Räuspern ließ ihren Kopf hochfahren.
Finn sah auf sie herab, seine Augen purer Berglöwe. „Was hast du dir dabei gedacht, so kopflos durch den Wald zu rennen? Mal ganz davon abgesehen, dass du damit den Standort unseres Lagers hättest verraten können, wenn dich jemand gesehen hätte – dachtest du, dir könnte
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