Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ghostwalker 02 - Raven, M: Ghostwalker 02

Ghostwalker 02 - Raven, M: Ghostwalker 02

Titel: Ghostwalker 02 - Raven, M: Ghostwalker 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
Vom Netzwerk:
von sich gab, erst recht eine Raubkatze.
    „Ich mache jetzt die Tür auf und vertraue darauf, dass du dich nicht gleich auf mich stürzt, okay?“ Langsam schob Ryan den Riegel zurück und öffnete die Käfigtür. Etana rührte sich nicht, sondern sah ihm weiter entgegen. Er stellte das Tablett mit den Verbänden, Salbe und anderen Utensilien in den Käfig und kroch hinterher. „Gut, sehen wir mal, wie die Wunde aussieht. Wenn wir Glück haben, hat sich nichts entzündet.“ Das war zumindest schon mal eine Sorge weniger. Dann kam es nur noch darauf an, dass der Knochen gerade zusammenwuchs. Die Vorstellung, dass Etana vielleicht nie wieder richtig laufen konnte, ließ Ryan die Zähne zusammenbeißen. Nein, das würde er nicht zulassen. Er wollte sie irgendwann über eine afrikanische Steppe jagen sehen, wollte ihren eleganten Körper bewundern, die kraftvollen ausdauernden Bewegungen.
    Überrascht starrte er die Leopardin an. Wie war er jetzt darauf gekommen? Vermutlich würde sie schon bald in ihren Park zurückkommen, und wenn sie Glück hatte, war es ein guter, mit einem großen Gehege, in dem sie genug Freilauf bekam. Aber Afrika würde sie wahrscheinlich nie sehen. Ryan streckte die Hand aus und strich über Etanas Kopf, um sie zu beruhigen, genauso wie sich selbst. Ihre Augen weiteten sich, doch dann ließ sie sich in die Berührung sinken und begann leise zu schnurren. Seltsamerweise spürte Ryan einen Druck auf seiner Brust, der durch ihre zutrauliche Geste noch stärker wurde.
    Er räusperte sich und griff mit der anderen Hand nach der Schere. „Ich werde jetzt den Verband aufschneiden. Halt still, damit ich dich nicht verletze.“
    Etana beäugte ihn skeptisch und legte dann den Kopf auf die Unterlage zurück. Ryan beschloss, das als Zeichen der Akzeptanz zu werten. Vorsichtig trennte er die Lagen des Verbands auf und löste ihn von der Wunde. Er schob die Stoffstreifen zur Seite und atmete überrascht ein. Die Abschürfungen über den Rippen waren kaum noch zu sehen. Er hatte noch nie gesehen, dass die wundheilende Salbe so schnell wirkte. Vorsichtig tastete er die Wunde ab und fühlte, wie Etana zusammenzuckte. Anscheinend heilte ihre Haut schneller als die Knochen, aber er würde sich nicht darüber beschweren, denn eine Infektion war das Letzte, was die Leopardin jetzt gebrauchen konnte.
    „Das sieht gut aus, ich wickele noch einmal einen neuen Verband zur Stabilisierung der Rippen darum, aber in ein paar Tagen sollte das nicht mehr nötig sein.“ Jetzt musste er es nur noch irgendwie schaffen, sie gleichzeitig hochzuhalten und zu wickeln … Automatisch sah er zur Tür. Er sollte Sonya um Hilfe bitten, aber eigentlich wollte er lieber mit Etana allein sein.
    Ryan spürte eine Bewegung unter seiner Hand und sah wieder hinunter. Die Leopardin begann, sich hochzustemmen, ein Zittern lief durch ihren Körper. „Nein, bleib liegen, ich …“ Genauso gut hätte er versuchen können, mit der Wand zu reden, deshalb half er ihr lieber dabei, sich aufzurichten. Stützend schob er seine Arme unter ihren Bauch, bis sie sicher auf drei Beinen stand. „Und jetzt?“
    Sie wandte ihren Kopf zu ihm um und warf ihm einen Blick zu, der so menschlich war, dass Ryan zu lachen begann. „Okay, ich habe verstanden. Kein Grund, mich so anzusehen, als wäre ich dumm.“ Ryan hielt den Atem an, als sich ihre Mundwinkel hoben, als würde sie sich amüsieren. Auch wenn es eigentlich nicht möglich sein konnte, schien sie genau zu verstehen, was er sagte. Sanft strich er über Etanas Hals, bevor er die Verbandrolle nahm und damit begann, die Rippen neu zu verbinden. Schließlich steckte er das Ende fest und beugte sich über sie. „Fertig. Dann legen wir dich jetzt mal wieder hin, damit ich mir dein Bein ansehen kann.“
    Da es sicher wesentlich schwieriger war, sich mit drei Beinen und angeknacksten Rippen wieder hinzulegen, umfasste Ryan vorsichtig ihren Körper und trug ihr Gewicht, während sie nur ihre Beine einknickte. Als sie wieder auf der Schaumstoffunterlage lag, atmete Ryan tief durch. Ein ausgewachsener Leopard war nicht leicht, besonders wenn man versuchte, ihn möglichst sanft aufkommen zu lassen. Auch die Leopardin atmete schwer, als hätten sie schon die paar Minuten im Stehen geschwächt. Ryan kniete sich wieder neben sie und löste den Verband um das geschiente Bein.
    „Ganz still liegen, Etana, damit sich nichts verschiebt.“
    Wieder warf sie ihm einen Blick zu, der wirkte, als hätte sie ihn genau

Weitere Kostenlose Bücher