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Ghostwalker 02 - Raven, M: Ghostwalker 02

Ghostwalker 02 - Raven, M: Ghostwalker 02

Titel: Ghostwalker 02 - Raven, M: Ghostwalker 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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nichts geschehen? Stell dir vor, es wäre nicht Torik gewesen, der dich gefunden hätte, sondern jemand anders. Was glaubst du, was sie mit dir gemacht hätten?“ Seine Stimme war mit jedem Wort leiser geworden, den letzten Satz flüsterte er fast.
    „Ich …“ Jamilas Kehle war wie zugeschnürt, sie brachte keinen Ton mehr heraus.
    „Ich glaube nicht, dass du uns verraten wolltest, aber auch wenn du nur versucht hast, Kainda zu finden, kann ich das nicht zulassen.“ Müde strich er durch seine Haare. „Ich hatte versprochen, dass ich dir dabei helfe. Warum hast du mir nicht vertraut?“
    „Das habe ich.“ Beschwörend sah sie ihn an. „Ich habe das Lager verlassen, um in Ruhe nachzudenken. Mir war nicht bewusst, wie weit ich mich entfernt hatte, bis Torik auftauchte. Ich bin ihm wirklich dankbar, dass er mich zurückgebracht hat, so schnell hätte ich den Rückweg allein sicher nicht gefunden.“
    Schweigend sah Finn sie an, und sie konnte in seinen Augen deutliche Zweifel erkennen. „Du wolltest uns nicht verlassen?“
    „Nein, auf keinen Fall. Ich wüsste gar nicht, wohin ich gehen sollte – und Kainda kontaktiert mich hier, wenn sie einen Weg nach Afrika gefunden hat.“ Rasch redete sie weiter, weil Finn noch skeptisch wirkte. „Ihr habt mir großzügigerweise erlaubt, hierzubleiben, trotz allem, was wir getan haben. Das würde ich nie aufs Spiel setzen. Vor allem aber würde ich die Gruppe nie wissentlich in Gefahr bringen.“ Flehentlich sah sie ihn an. Wenn Finn ihr nicht glaubte und sie aus der Gruppe ausschloss, würde sie nicht lange überleben, das war sicher. Sie hielt den Atem an, während Finn zu überlegen schien, was mit ihr geschehen sollte. Seine Muskeln zuckten, als würde es ihm schwerfallen, still stehen zu bleiben.
    Er hockte sich so schnell vor sie hin, dass sie vor ihm zurückwich. Seine großen Hände schlossen sich um ihre Oberarme. „Kannst du dir vorstellen, dass ich mir Sorgen um dich gemacht habe, als du plötzlich verschwunden warst?“
    Mit offenem Mund starrte Jamila ihn an. Seine normalerweise grünen Augen waren beinahe golden, die Iris hatte sich ausgebreitet, und das Weiße war fast verschwunden. Nein, sie konnte sich nicht vorstellen, dass sich irgendjemand der Berglöwen um sie Sorgen machte, auch Finn nicht. Stumm schüttelte sie den Kopf.
    Das war offensichtlich die falsche Antwort, denn Finns Augen verengten sich, und als er den Mund öffnete, waren seine Reißzähne zu sehen. Er lehnte sich vor, bis sie nur noch seine Augen sehen konnte und sein nackter Körper ihren beinahe berührte. Sie konnte seine Wärme spüren, etwas schien zwischen ihnen zu vibrieren, während sie sich anstarrten. Für einen langen Moment verharrten sie so, dann blinzelte Finn und zog sich so rasch wieder zurück, wie er sie überfallen hatte. Er trat einige Schritte zurück und drehte ihr den Rücken zu.
    Wie in Trance betrachtete Jamila seine Kehrseite, bewunderte die kräftigen Muskeln, die seinen Rücken überzogen. Ihre Hände ballten sich zu Fäusten, um nicht in Versuchung zu geraten, zu ihm zu gehen und darüber zu streichen oder den knackigen Hintern zu berühren. Sie hatte Angst vor ihm, und vor allem war er kein Leopard – wie konnte es sein, dass er trotzdem solche Gefühle in ihr auslöste? Vermutlich lag es daran, dass sie so allein war und dringend jemanden zum Anlehnen brauchte. Alles in ihr schmerzte vor Verlangen, endlich wieder Haut an ihrer zu spüren, die Nähe eines anderen Lebewesens. Jamila versuchte, die verräterische Reaktion ihres Körpers zu verhindern, doch es gelang ihr nicht.
    Finn erstarrte, als ihm der Geruch in die Nase stieg. Anscheinend war er nicht besonders furchteinflößend, wenn er es nur schaffte, Jamila zu erregen. Gut, es konnte natürlich daran liegen, dass er selbst alles andere als unbeteiligt war und ihr mit dem Beweis dafür vor der Nase herumgewedelt hatte. Stellte sich nur die Frage, wie er jetzt reagieren sollte. Der Berglöwe in ihm drängte darauf, über die Pantherin herzufallen und das zu tun, was sie offensichtlich beide wollten. Aber er musste auch daran denken, wie es danach weitergehen sollte. Jamila war in der Gemeinschaft bestenfalls geduldet, von vielen wurde sie als Feindin betrachtet, als jemand, der am besten so schnell wie möglich wieder aus dem Lager verschwinden sollte. Man würde es sicherlich nicht gut aufnehmen, wenn er als Ratsmitglied eine sexuelle Beziehung mit ihr einging. Oder vielleicht war das auch nur

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