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Ghostwalker 02 - Raven, M: Ghostwalker 02

Ghostwalker 02 - Raven, M: Ghostwalker 02

Titel: Ghostwalker 02 - Raven, M: Ghostwalker 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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beobachtete über den Rand des Glases hinweg, wie Thorne in die Küche zurückging. Sie wartete, bis sie Geräusche aus der Küche hörte, bevor sie zurück auf den Flur schlich. Das Klingeln eines Telefons bescherte ihr beinahe einen Herzinfarkt. So schnell wie möglich schlüpfte sie in das Arbeitszimmer und zog die Tür hinter sich zu. Die Leopardin sah ihr aufmerksam entgegen.
    „Kainda?“ Ein hartes, eindeutig menschliches Nicken war die Antwort. Erleichtert blies Marisa den angehaltenen Atem aus. „Geht es dir gut? Hat dir jemand etwas getan?“
    Kainda sah zur Tür, bevor sie vom Sessel sprang. Marisa hockte sich hin, damit sie auf einer Augenhöhe waren. Auch wenn sie es schon so oft gesehen hatte, war es für sie immer noch ein faszinierender Anblick, wenn ein Wandler die Gestalt wechselte. Langsam, zuerst fast unmerklich veränderten sich die Gesichtszüge, wurde das Fell zu Haut, die Tatzen zu Händen und Füßen. Schließlich lag Kainda still da. Die weißen Verbände stachen grell auf ihrer dunklen Haut hervor.
    Marisa warf einen Blick zur Tür, bevor sie sich wieder Kainda zuwandte, die sich inzwischen aufgerichtet hatte. Die Knochen zeichneten sich deutlich unter ihrer Haut ab, anscheinend waren ihr die drei Monate ihrer Suche nicht gut bekommen. Es tat Marisa weh, sie so zu sehen.
    „Ein Truck hat mich angefahren.“ Kaindas leise Stimme klang rau, so als hätte sie lange nicht mehr mit jemandem geredet. Ihr Gesicht verzerrte sich. „Männer sind hinter mir her, sie haben mich fast erwischt. Beim ersten Mal ist ihnen der Truck zuvorgekommen, und beim zweiten Mal hatte ich Glück, dass die Polizei rechtzeitig zur Klinik kam.“ Wut leuchtete aus ihren hellgrünen Augen. „Sie haben Ryan betäubt. Das war letzte Nacht. Sie können jederzeit wiederkommen. Und es ist möglich, dass sie den Trucker, der mich angefahren hat, getötet haben, genauso wie seine Frau. Ein Detective Harken aus Los Angeles ermittelt in dem Fall.“ Kainda redete so schnell und leise, dass Marisa sie kaum verstand.
    „Es wurde jemand ermordet?“
    Kainda blickte vorsichtig um Marisa herum. „Keine Zeit für weitere Erklärungen.“ Ihr Blick bohrte sich in Marisas. „Warum bist du hier?“
    „Um dich zu suchen, natürlich. Jamila macht sich Sorgen. Sie hatte das Gefühl, dass dir etwas passiert ist.“
    Kainda nickte langsam. „Und ich habe ihre Sorge gespürt. Sag ihr bitte …“ Sie sprach nicht weiter.
    „Ich werde es ihr ausrichten.“
    Dankbar sah Kainda sie an. „Sag den Berglöwen, dass ich niemandem etwas verraten habe. Sie sind sicher.“
    „Das werden sie gerne hören. Warum kommst du nicht mit zurück und …“
    Kainda unterbrach sie. „Nein, danke, aber das geht nicht. Ich muss nach Hause. Außerdem würde ich dadurch nur die Berglöwen in weitere Gefahr bringen, das möchte ich nicht. Erst recht nicht, wenn Jamila bei ihnen lebt.“
    Marisa unterdrückte ein Seufzen und den Wunsch, Kainda Vernunft einzubläuen. „Okay.“ Sie wühlte in ihrem Rucksack. „Fay hat mir etwas für dich mitgegeben. Das hier soll bei der Heilung helfen.“ Marisa hielt ihr einen Tiegel mit Salbe hin, den Kainda entgegennahm. „Und Jamila meinte, dass du das vielleicht gebrauchen könntest.“ Es war ein kleiner Beutel mit Kleidung. Nach kurzem Zögern griff Marisa noch einmal in ihren inzwischen fast leeren Rucksack. „Und das hier.“ Sie reichte Kainda ein Bündel Geldscheine.
    Erstaunt blickte Kainda sie an. „Wo hat sie das her?“ Marisa schwieg, während sie ihren Rucksack wieder schloss. Als sie wieder aufblickte, hielt Kainda ihren Blick fest. „Das ist nicht von Jamila, oder?“
    Marisa hob die Schultern. „Sieh es als kleines Darlehen.“
    Zu ihrem Erstaunen bildeten sich Tränen in Kaindas Augen. „Vielen Dank. Du weißt nicht, was mir das bedeutet.“
    Lächelnd ergriff Marisa Kaindas Hand. „Ich kann es mir vorstellen. Viel Glück.“
    Erschrecken stand in Kaindas Gesicht, einen Sekundenbruchteil bevor sie sich zurückverwandelte. Hastig schob sie die Gegenstände hinter den Sessel und legte sich darauf.
    „Was machen Sie hier?“ Ihr Gastgeber stand im Türrahmen und funkelte sie wütend an.
    Marisa wirbelte herum und legte eine Hand auf ihr wild pochendes Herz. „Haben Sie mich erschreckt! Ich wollte mir nur noch einmal kurz die Leopardin ansehen.“
    „Sie wissen, dass sie ein Wildtier ist und Sie jederzeit angreifen könnte?“
    Marisa schob ihr Kinn vor. „Natürlich, aber ich hatte den

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