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Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03

Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03

Titel: Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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einfach in Luft auf?
    „Eine Weiterentwicklung, hah! Wahrscheinlich hält er sich für den Mercedes unter den Wandlern. Dabei hat er es noch nicht mal geschafft, angezogen hier zu erscheinen. DAS wäre eine sinnvolle Weiterentwicklung, damit ich nicht immer einen halben Herzinfarkt bekomme, wenn ich so viel nackte Haut sehe.“ Ein Luftzug glitt über sie. Ohne hinzusehen, tastete Marisa mit der Hand über den Beifahrersitz. Anscheinend konnte er sich wirklich aus einem fahrenden, geschlossenen Wagen herausmaterialisieren und sich nicht nur unsichtbar machen. Sie wusste nicht, was sie verstörender fand. Vor allem wünschte sie sich, er hätte wenigstens einige ihrer vielen Fragen beantwortet. Zum Beispiel, wieso er glaubte, er könnte als Einzelner eine solche Bedrohung aufhalten. Aber nein, er musste natürlich im spannendsten Moment verschwinden. Typisch Mann.
    Außer Atem blieb Melvin stehen und sah sich um. Sosehr er sich auch bemühte, er konnte die Menschen hinter sich nicht wittern. Entweder hielten sie sich immer noch außer Reichweite, damit er sie nicht entdeckte, oder sie waren ihm nicht gefolgt und stattdessen weiter in Richtung des Adlergebiets gezogen. Was er fast noch schlimmer fände, als wenn sie nur ihm folgten, denn er wollte die Adlerwandler auf keinen Fall in Gefahr bringen. Es wäre seine Schuld, wenn die Menschen auf ihr Lager aufmerksam wurden. Das schlechte Gewissen presste seinen Brustkorb zusammen, und er ließ den Kopf hängen. Wie hatte er so dumm sein können, überhaupt den Versuch zu unternehmen, das Lager seiner Gruppe zu finden? Es hätte ihm doch klar sein müssen, dass er sie damit nur noch mehr in Gefahr brachte. Besonders nachdem die Flucht so leicht gewesen war. Er hätte wissen müssen, dass Jennings ihn nur gehen ließ, damit er ihn zu den Berglöwenwandlern führte. Warum war er so arrogant gewesen, zu denken, ihm entkommen zu können? Aber wenigstens bei einer Sache hatte Jennings versagt: Conner lebte! Das Glücksgefühl, das ihn durchströmt hatte, als der Adler ihm die Nachricht überbracht hatte, war unglaublich gewesen. Egal was mit ihm selbst passieren würde, das Wissen, dass sein Vater an ihn glaubte und wusste, dass er nichts mit dem Angriff zu tun hatte, wärmte ihn und trieb ihn an. Und falls er es nicht schaffen sollte, dann konnte Conner wenigstens wieder im Lager leben und musste nicht mehr als Einzelgänger umherziehen. Noch eine Sache, an der Melvin die Schuld trug. Es war ein Wunder, dass sein Vater ihn nicht hasste.
    Nachdem Melvin wieder etwas zu Atem gekommen war, kletterte er auf einen Baum und wartete auf dem höchsten Ast, der sein Gewicht gerade noch trug, auf seine Verfolger. Es dauerte nicht lange, bis zwei Männer in Sicht kamen. Einer hatte sein Gewehr nachlässig über die Schulter gehängt und rauchte eine Zigarette, der andere schien etwas wachsamer zu sein, aber es war deutlich, dass er sich so tief in der Wildnis nicht wohlfühlte. Unruhig sah er sich ständig nach allen Seiten um, als könnte sich plötzlich jemand neben ihm materialisieren.
    „Ich verstehe nicht, warum wir hinter diesem Viech herlaufen sollen, während alle anderen Spaß haben. Warum knallen wir ihn nicht einfach ab und folgen den anderen?“
    „Weil wir dann nicht herausfinden können, wohin er läuft. Hör endlich auf zu jammern, Carl, du gehst mir damit auf die Nerven. Als wenn es so toll wäre, Berglöwen abzuschlachten.“
    Carl warf seinen Zigarettenstummel in den Schnee und wandte sich zu seinem Kumpan um. „Warum bist du dann hier, wenn du ein Problem damit hast?“
    „Wegen des Geldes, ganz einfach. Ich kann es mir nicht leisten, wählerisch zu sein, wenn ich weiterhin in Jennings’ Diensten stehen will. Du weißt, was passiert, wenn wir nicht genau das tun, was der Boss uns aufgetragen hat.“ Er blieb stehen und sah sich unbehaglich um. „Spürst du das auch?“
    „Was?“ Carl fummelte bereits wieder an seiner Zigarettenschachtel.
    Melvin duckte sich, so tief er konnte, damit sie ihn nicht im Baum entdeckten. Spätestens wenn die Spuren, denen sie folgten, endeten, würden die beiden Männer wissen, dass er in der Nähe war.
    „Ich habe das Gefühl, dass uns jemand beobachtet.“
    „Du spinnst, hier ist niemand. Wir sind mitten in der verdammten Wildnis!“ Carl sah seinen Mitstreiter angewidert an. „Wenn ich gewusst hätte, dass du so ein Schisshase bist, hätte ich Jennings gebeten, mir jemand anderen zuzuteilen.“ Er tastete seine Taschen nach

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