Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03
jaulen. Marisa hielt sich die Ohren zu. „Okay, okay, wir werden ihn suchen. Er wird sich bestimmt freuen, wenn ich ihm erzähle, wie sehr du an ihm hängst.“
Coyles vorsichtiger Umgang mit Angus brachte sie sonst immer zum Lachen, genau wie Angus’ Versuche, Coyle als Kauknochen zu verwenden. Doch heute kamen ihr stattdessen die Tränen. „Verdammt, guck, was du mit mir machst!“ Sie konnte selbst nicht sagen, ob sie den Berglöwenmann oder den Bloodhound meinte.
Entschlossen richtete sie sich auf. „Ich rufe Aliyah an, sie wird sicher wissen, wo Coyle ist.“ Als ihr bewusst wurde, dass sie sich schon wieder mit dem Hund unterhielt, klappte sie den Mund zu. Wie hatte sie es nur so lange allein ausgehalten, wenn sie jetzt nicht mal ein paar Minuten still sein konnte? Genervt suchte sie das neue Handy heraus, das sie sich unterwegs besorgt hatte, und wählte Aliyas Nummer.
Als Marisa endlich die Stimme von Coyles Mutter hörte, kamen ihr wieder die Tränen. Gott, sie hasste das! Mühsam riss sie sich zusammen. „Hallo Aliyah, hier ist Marisa. Ich suche Coyle. Weißt du, wo er ist?“
„Gut, dass du wieder zurück bist! Ich habe Coyle gesagt, dass er sich keine Sorgen machen soll und dass du bald zurückkommst, aber er war völlig durch den Wind. Er ist jetzt bei den anderen.“ Coyles Mutter legte immer Wert darauf, am Telefon nie etwas zu sagen, das in irgendeiner Weise auf die Existenz der Wandler hindeutete.
Eigentlich hätte es Marisa beruhigen sollen, dass Coyle im Lager war, aber aus irgendeinem Grund überkam sie ein ungutes Gefühl. Da es albern war, beschloss sie, Aliyah nichts davon zu sagen. „Das ist gut. Dann rufe ich dort an, um ihm zu sagen, dass ich wieder hier bin.“
„Ja, mach das.“ Aliyah senkte die Stimme. „Das FBI hat hier angerufen. Sie haben mich nach deiner Bestellung gefragt, und ich habe ihnen meine Notizen deiner Telefonbestellung gefaxt. Diese Leute haben es immer so eilig, unglaublich. Und wie blöd muss man eigentlich sein, um dich für eine Verbrecherin zu halten?“
Marisa lachte. „Danke, sollte ich jemals einen Charakterzeugen benötigen, werde ich dich vorschlagen.“
„Das kannst du gerne tun, ich bin jederzeit dazu bereit.“
Nachdem Aliyah sich Marisas neue Handynummer aufgeschrieben und ihr noch aufgetragen hatte, Coyle einen Kuss von ihr zu geben, beendete sie das Gespräch.
Es dauerte einen Moment, bis Marisa sich wieder an die Nummer des Satellitentelefons im Lager erinnern konnte, da sie noch nie dort angerufen hatte, obwohl Coyle sie dazu gedrängt hatte, sie sich für den Notfall einzuprägen. Glücklicherweise, denn die Nummer war nirgends niedergeschrieben, aus Angst, dass sie jemand entdecken könnte.
Als das Gespräch endlich durchging, meldete sich unerwartet Fay anstelle von Finn.
„Er hat mich gebeten, das Telefon zu hüten, während sie fort sind.“
Das ungute Gefühl in Marisa verstärkte sich. „Wer ist fort, und wo sind sie hin? Ist Coyle auch dabei?“
Einen Moment lang herrschte Stille. „Eine Gruppe bewaffneter Männer ist in die Nähe des Adler-Gebietes gekommen, und wir wurden von ihnen um Hilfe gebeten.“ Fays Stimme war leise und ruhig. „Der Rat hat beschlossen, dass wir einige Wächter hinschicken.“
„Nach dem, was sie Amber angetan haben?“
„Anscheinend hat Amber sich für sie ausgesprochen, und es kann auch geholfen haben, dass Griffin darum gebeten hat.“
Amber und Griffin, natürlich. Doch Marisa war zu sehr mit ihrer Sorge um Coyle beschäftigt, um weiter über die beiden nachzudenken. „Und Coyle ist mit dorthin gegangen?“
„Ja. Es tut mir leid, Marisa, er …“
„Er zieht in einen möglichen Kampf, ohne mir etwas davon zu sagen!“ Wie konnte er das tun? Wusste er nicht, was es für sie bedeuten würde, wenn er nicht zurückkam?
„Er konnte es nicht, weil du nicht erreichbar warst. Coyle hat mich gebeten, dir zu sagen, dass er dich liebt.“ Fays Stimme war sanfter geworden.
Oh Gott, wenn er ihr so etwas ausrichten ließ, glaubte er nicht daran, dass er wiederkommen würde! Das Rauschen in Marisas Ohren wurde stärker, bis sie nichts mehr außer ihrer Angst wahrnahm. Schwindelgefühl erfasste sie, und sie tastete blind nach der Lehne des Sessels. Sie fand sie nicht und setzte sich stattdessen auf den Holzboden. Angus kam zu ihr und leckte über ihr Gesicht. Die Feuchtigkeit, gepaart mit Hundeatem, brachte sie in die Wirklichkeit zurück.
„Coyle hat auch gesagt, ich soll dir ausrichten,
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