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Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03

Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03

Titel: Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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dass er bald zurückkommt. Er ist ein guter Kämpfer, vertraue darauf. Außerdem ist es ja auch gar nicht klar, ob es überhaupt so weit kommt. Der letzte Stand war, dass Melvin versucht, die Menschen wegzulocken.“
    „Melvin? Ist er wieder aufgetaucht? Und was hat er damit zu tun?“ Marisa schwirrte langsam der Kopf.
    Aber Fay hatte keine Zeit mehr für lange Erklärungen. „Wir haben hier ein krankes Kind, um das ich mich kümmern muss“, entschuldigte sie sich, bevor sie auflegte. Wie betäubt stand Marisa einen Moment da, das Handy vergessen in der Hand. Schließlich ging ein Ruck durch ihren Körper, und sie rannte los. Angus begann zu bellen, weil er irgendeine Gefahr vermutete, folgte ihr dann aber sofort, als sie die Treppe hinauflief. Sie riss die Schranktüren im Schlafzimmer auf und zerrte die wärmste Kleidung heraus, die sie finden konnte. Angus beobachtete sie mit großen Augen, während sie einen Pullover und eine dicke Winterjacke überzog und einen Schal umband. Ihre Stoffhose tauschte sie gegen eine Jeans, die dünnen Socken gegen dicke. Rasch warf sie die wichtigsten Dinge in ihren Rucksack, setzte ihn auf und lief wieder die Treppe hinab. Das Klicken von Angus’ Krallen folgte ihr, als sie zur Hintertür ging und seine Leine vom Haken nahm.
    „Komm, Angus, wir gehen zu Coyle.“ Marisa öffnete die Tür, hakte die Leine in das Halsband und trat hinaus.
    Die Schlappohren aufmerksam aufgestellt, lief der Bloodhound los und führte sie in die Dämmerung.
    Conner fing Jamilas Blick auf und nickte ihr unmerklich zu.
    Sie lächelte ihm zu und wandte sich dann an Fay. „Ich werde einen Moment rausgehen. Du findest mich in Finns Hütte, wenn du mich brauchst. Oder falls die anderen sich melden.“
    Fay legte ihre Hand auf Jamilas Arm. „Ruh dich ein wenig aus. Auch wenn ich es mir nicht wünsche, müssen wir auf den Fall vorbereitet sein, dass bald Verletzte hier eintreffen werden.“
    Jamilas dunkle Gesichtsfarbe wurde grauer, in ihren Augen war die Angst deutlich zu erkennen. „Ich weiß. Ich werde da sein, sobald sie eintreffen.“ Ohne ein weiteres Wort verließ sie die Hütte.
    Fay stieß einen leisen Fluch aus. „Verdammt, das war völlig unnötig. Ich hätte nichts sagen sollen, sie macht sich so schon genug Sorgen.“ Es schien fast, als hätte sie das zu sich selbst gesagt, aber Conner antwortete darauf.
    „Ja, aber ich glaube nicht, dass sie es dir übelnimmt.“
    Wütend fuhr Fay zu ihm herum. „Vielleicht nicht, aber ich tue es. Manchmal denke ich, ich mache das nur, damit alle anderen um mich herum auch unglücklich sind.“
    Conner stemmte sich auf seine Ellbogen hoch. „Das ist völliger Unsinn, und das weißt du auch. Du bist vielleicht manchmal etwas direkt, aber nie bösartig. Und damit versuchst du auch nur zu verdecken, dass du ein weiches Herz hast.“
    Fay schnaubte, widersprach ihm aber nicht. Interessant. Er hatte fast erwartet, dass sie abstreiten würde, überhaupt ein Herz zu besitzen. Dafür schien sie ihm nicht mehr in die Augen sehen zu können, denn sie drehte ihm den Rücken zu und beschäftigte sich damit, die Hütte aufzuräumen.
    Mit einem tiefen Seufzer setzte Conner sich auf und schwang die Beine über die Kante der Liege. Einen Moment lang blieb er still sitzen, bis sich der Schwindel legte.
    „Wenn du da runterkippst, hebe ich dich nicht auf.“
    Ein Lächeln zog über sein Gesicht. Also achtete Fay doch darauf, was er machte, und war nicht so in ihre Aufgabe vertieft, wie sie tat. „Ich werde es überleben.“ Er wurde ernst. „Meinst du nicht, es wird Zeit, dass wir mal in Ruhe miteinander reden?“
    Ihr Rücken wurde steif, sie stellte jede Bewegung ein. „Wir haben die letzten Tage doch ständig geredet.“
    „Nicht über das wirklich Wichtige.“ Conner hielt seine Stimme leise und ruhig und widerstand dem Drang, aufzuspringen und Fay zu schütteln.
    Diesmal drehte sie sich zu ihm um, eine Augenbraue erhoben. „Du findest das Leben eines Säuglings nicht wichtig?“ Conner sah sie nur an. Schließlich zuckte Fay mit den Schultern. „Okay, es gäbe auch andere Themen, aber du musst zugeben, dass die nötige Ruhe dafür fehlte.“
    Conner nickte. „Das stimmt. Und wenn die anderen zurückkommen, wird es sicher wieder hektisch zugehen, deshalb möchte ich gerne die Gelegenheit nutzen, solange …“
    Als er nicht weitersprach, hakte Fay nach. „Solange was?“ Ungeduldig zupfte sie an ihren Haaren und löste damit den Knoten noch weiter auf,

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