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Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03

Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03

Titel: Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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hier begraben.“
    Melvin riss die Augen auf und trat einen Schritt vor. Bevor er etwas sagen konnte, legte Finn seine Hand auf Melvins Arm. „Wir nehmen ihn mit nach Hause. Komm, Melvin, gehen wir.“ Finn wandte sich zur Tür um und schob ihn vor sich her.
    „Moment, nicht so schnell, wir sind hier noch nicht fertig.“ Euans Stimme hallte durch den Raum.
    Finns finsterer Gesichtsausdruck ließ die Adlerwandler zurückweichen, als er sich wieder umdrehte. Keiner der Adler war auch nur annähernd so groß und muskulös wie er. „Ich denke schon.“
    „Wir verlangen, dass dieser Verräter hierbleibt, damit wir ihn bestrafen können.“ Euan zeigte mit dem Finger auf Melvin. „Er trägt die Schuld daran, dass die Menschen in unser Gebiet eingedrungen sind und wir große Verluste erlitten haben.“
    Melvin spürte, wie das Blut aus seinem Kopf wich, aber Finns Hand gab ihm die Kraft, sein Kinn zu heben. „Ich bin bereit, meine Strafe anzunehmen.“
    Euan blickte ihn triumphierend an. „Gut. Wächter …“
    Finn ließ die Wächter mit einem Blick zurückweichen. „Melvin mag bereit dazu sein, ich bin es nicht. Keiner meiner Leute wird hier zurückgelassen, und ich kann gleich dazu sagen, dass es zu einem Kampf kommen wird, wenn ihr versuchen solltet, ihn dazu zu zwingen.“
    „Das ist unerhört! Ich verlange …“
    Finn unterbrach ihn erneut. „Melvin hat vielleicht Fehler begangen, aber er hat die Menschen nicht mit Absicht hierhergeführt. Im Gegenteil, als er von Griffin erfahren hat, dass er direkt auf euer Gebiet zuläuft, hat er versucht, die Verbrecher in eine andere Richtung zu locken. Das hat leider nicht funktioniert, aber es ist keinesfalls Melvins Schuld. Und er hat während des Kampfes geholfen und den Anführer der Bande erschossen. Ich denke, das zeigt, dass er wohl kaum mit ihnen unter einer Decke steckte.“
    „Oder er hat gesehen, dass sie verlieren, und ihn beseitigt, damit er ihn nicht verrät.“ Euan ließ nicht locker. „Wächter, sperrt ihn ein.“
    Finn sah aus, als würde er gleich explodieren. Doch bevor er etwas sagen oder tun konnte, fuhr der lange Dürre scharf dazwischen. „Das reicht, Euan! Es ist jetzt weit genug gegangen. Wir können das Geschehene nicht mehr rückgängig machen, und es hilft uns auch nicht, wenn wir den Jungen hierbehalten.“
    „Aber er hat etliche Tote und Verletzte auf dem Gewissen, Louan. Er sollte zur Rechenschaft gezogen werden.“
    „Ich denke, dass er schon genug dadurch gestraft ist, dass er selbst das auch glaubt. Davon abgesehen wäre die Sache noch viel schlimmer ausgegangen, wenn uns die Berglöwenwandler nicht zu Hilfe gekommen wären. Ich sage, wir lassen sie mit einem Dank für die geleistete Hilfe ziehen.“ Auch der unscheinbare Obere schien sich nun gegen Euan zu wenden.
    „Das lasse ich nicht zu! Ich werde …“
    Louan unterbrach ihn. „Ich glaube, es wird Zeit, dass du zurücktrittst, Euan. Du bist als Anführer nicht mehr tragbar.“
    Euan starrte ihn mit offenem Mund an. „Was? Bist du verrückt geworden?“
    Der Unscheinbare mischte sich mit einem Blick auf Melvin und Finn ein. „Das sollten wir besprechen, wenn wir wieder unter uns sind, denkt ihr nicht?“
    Euan fiel ihm einfach ins Wort, als hätte er ihn gar nicht gehört. „Ich bin der Sprecher der Oberen, und ich habe viele Jahre die Geschicke unserer Gruppe geleitet. Hast du vergessen, was ihr mir alles zu verdanken habt, Louan?“ Die Wächter begannen sich unruhig zu bewegen. Wahrscheinlich fragten sie sich schon, welche Partei sie im Notfall ergreifen sollten.
    „Nein, das habe ich nicht.“ Louan beugte sich vor, sprach aber genauso ruhig weiter. „Du hast dich gut um die Gruppe gekümmert, das werden wir nicht vergessen. Aber es brechen andere Zeiten an, und du weigerst dich nun schon seit geraumer Zeit, das anzuerkennen. Wir können es uns nicht leisten, Leute zu verlieren, weder durch Unzufriedenheit noch durch Tod. Beides hätten wir verhindern können.“
    Euans Gesicht war inzwischen so rot, dass er sicher schon kurz vor einem Herzinfarkt stand. „Ach, und ihr beide habt so viel dafür getan? Ich kann mich nicht erinnern, dass ihr jemals anderer Meinung wart.“
    Nun mischte sich der dritte Obere ein. „Das liegt vermutlich daran, dass du nie zuhörst, wenn einer von uns eine andere Meinung hat. Wir haben dich oft genug darauf hingewiesen, dass wir uns der Zeit anpassen müssen und auch den neuen Bedürfnissen der Adlerwandler. Aber du hast recht, es

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