Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03
weil er wusste, dass die Berglöwen sicher so schnell wie möglich wieder zu ihrem Lager zurückkehren wollten – und er war hier gefangen. Wenn er die Schmerzen richtig deutete, würde er einige Zeit nicht fliegen können, vielleicht sogar nie wieder. Und das bedeutete, dass er Amber nicht sehen konnte, wenn sie wieder in ihrem Gebiet war.
„Hier ist er.“ Erleichtert atmete Griffin auf, als er Ambers Stimme hörte.
Ein großer Schatten beugte sich über ihn, und Griffin kniff die Augen zusammen, um zu erkennen, wer es war. Jemand hob die Decke, und sofort zog der kalte Wind hinein. Das Zittern löste Wellen des Schmerzes aus.
„Ich sehe mir nur schnell deinen Flügel an, Griffin.“ Ciaran. Griffin war froh zu sehen, dass er noch lebte. Er wünschte bloß, er wüsste, wie es Talon, Juna und den anderen ging. Ein frustrierter Laut drang aus seinem Schnabel.
„Tut es ihm weh?“ Ein Beben war in Ambers Stimme zu hören.
„Vermutlich, aber momentan scheint er mir eher frustriert zu sein. Tut mir leid, du kannst dich jetzt nicht verwandeln. Zuerst muss ich deinen Flügel untersuchen und stabilisieren. Wenn du jemals wieder fliegen willst, solltest du auf mich hören.“
„Aber er wird doch wieder fliegen können?“
Ciaran wiegte den Kopf. „Ich kann es noch nicht sagen. In nächster Zeit auf jeden Fall nicht. Soweit ich das sehen kann, ist ein Knochen gebrochen und die Federn sind so zerstört, dass er sowieso nicht fliegen könnte. Vielleicht wieder, wenn sie nachgewachsen sind.“
Griffin schloss die Augen, als Ciaran seine schlimmsten Befürchtungen bestätigte. Eine sanfte Berührung an seinem Hals ließ ihn hochblicken. Amber hatte sich über ihn gebeugt, Tränen schimmerten in ihren Augen. „Es wird alles gut.“ Sie hob den Kopf, als ein Ruf ertönte. „Entschuldige, ich muss zu den anderen, aber ich komme wieder.“ Sie beugte sich wieder über ihn und küsste seine Wange. „Tu, was Ciaran dir sagt, damit es dir bald wieder besser geht.“
Ein protestierender Laut drang aus seiner Kehle, als sie aufstand und ihn mit Ciaran allein ließ.
Der Wächter beugte sich über ihn. „Dich hat es ganz schön erwischt. Aber keine Angst, deine Berglöwin scheint sich kaum von dir trennen zu können.“ Er wurde ernst. „Und hör auf mich: Sosehr du auch wieder in Menschenform sein willst, damit du mit ihr reden kannst, unterdrück es. Verwandele dich erst wieder, wenn ich dir die Erlaubnis dazu gebe, okay?“
Griffin senkte knapp den Kopf. Wie lange würde er warten müssen, bis sie vom Lager der Berglöwen zurückkommen konnte? Oder bis er selbst irgendwie dorthin gelangte? Unruhig bewegte er sich.
„Lieg still, oder willst du, dass die Verletzungen noch schlimmer werden?“ Ciaran wühlte in seiner Tasche und schob Griffin dann etwas in den Schnabel. „Hier, trink das.“
Griffin wollte nichts trinken, er musste … Seine Augen glitten zu, und er versank in der Dunkelheit. Amber .
Wieder einmal stellte Marisa fest, dass sie für die Dunkelheit nicht geschaffen war. Nicht nur, dass sie nichts sah und deshalb ständig stolperte oder irgendwo hängen blieb, sondern sie war die ganze Zeit über fast starr vor Angst, obwohl sie genau wusste, dass niemand hinter ihr her war. Mit Angus an ihrer Seite konnte ihr überhaupt nichts passieren, trotzdem wünschte sie, Coyle wäre bei ihr, so wie damals, als er sie zum ersten Mal zum alten Lager mitgenommen hatte – auch wenn sie nicht wirklich noch einmal von den Leopardinnen verfolgt werden wollte.
Doch Coyle war irgendwo in der Wildnis unterwegs, möglicherweise kämpfte er gerade um sein Leben, war vielleicht schwer verletzt oder sogar tot. Dieser Gedanke führte dazu, dass sie noch schneller durch den Wald lief. Glücklicherweise hatte Angus sie direkt zu Coyles Versteck geführt, in dem auch das GPS -Gerät lag. Die Koordinaten des neuen Lagers hatte sie sich heimlich eingeprägt, obwohl das verboten war, um im Notfall in der Lage zu sein, das Gebiet der Berglöwenwandler sofort zu finden, und nicht erst stundenlang danach suchen zu müssen. Und das hier war für sie ein Notfall. Sie wollte nicht in ihrem Haus warten, bis sie eine Nachricht erhielt, ob Coyle noch lebte. Sie konnte es nicht. Die Warterei hätte sie wahnsinnig gemacht.
Also stolperte sie jetzt durch den Wald, um im Lager mit den anderen Berglöwenwandlern auf Nachricht zu warten. Marisa blieb abrupt stehen. Seit wann hielt sie sich für eine von ihnen? Nicht dass sie glaubte, ihr
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