Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03

Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03

Titel: Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
Vom Netzwerk:
verzweifelt, dass sie nicht ablehnen konnte. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, drehte sie ihm den Rücken zu und zog den Rollkragenpullover über ihren Kopf.
    Zögernd glitten seine Finger über ihre Schulter. „Es ist fast nichts mehr zu sehen.“
    Amber traf seinen Blick im Spiegel. „Wir heilen sehr schnell, außerdem hat die Salbe geholfen.“
    „Ich bin froh.“ Sie konnte sehen, wie er heftig schluckte. „Als ich die Raubvögel über den Bäumen kreisen sah, dachte ich … du wärest dort unten, verletzt oder sogar tot.“
    „Oh.“ Wie hypnotisiert starrte Amber in seine Augen. Weil sie ihn direkt ansehen wollte, drehte sie sich zu ihm um. „Warum warst du in der Nähe?“
    Seine Hände lagen weiterhin auf ihren Schultern, seine Daumen strichen in einer hypnotischen Bewegung über ihre Schlüsselbeine. „Weil ich wissen musste, ob du sicher im Lager angekommen bist.“
    Amber versuchte ein Lächeln. „Natürlich, ich bin schon seit etlichen Jahren alleine im Wald unterwegs.“
    Griffins Miene blieb ernst. „Ich weiß.“
    Ihr Herz setzte einen Schlag aus, als er damit zugab, sie seit Jahren beobachtet zu haben. Natürlich hatte sie es gewusst, aber nun so nah vor ihm zu stehen machte die Sache viel realer.
    „Aber sonst wirst du auch nicht von Adlerwandlern gejagt und verletzt. Ich wollte sichergehen, dass sie dir nicht gefolgt sind.“
    Ein Schauder durchfuhr Amber bei seinen Worten. „Sie haben sich zurückgezogen, nachdem du dich eingemischt hattest.“ Besorgt betrachtete sie sein kantiges Gesicht, dessen harsche Linien ausgeprägter schienen. „Hast du meinetwegen Ärger bekommen?“
    Die schmalen Lippen pressten sich noch dichter zusammen, seine Augen verdunkelten sich. „Mir wurde angeraten, mir zu überlegen, ob ich überhaupt noch zur Gruppe gehören möchte, und genau das tue ich jetzt.“
    Ambers Hand flog zu ihrer Kehle. „Oh nein! Es tut mir so leid, ich wollte nicht, dass du meinetwegen …“
    Griffin unterbrach sie, indem er seine Finger über ihre Lippen legte. „Es ist nicht deine Schuld. Ich …“ Er schüttelte den Kopf. „Es ist gut, dass ich endlich gezwungen bin, eine Entscheidung zu treffen, die ich viel zu lange vor mir hergeschoben habe.“
    Weil sie spürte, dass er nichts mehr darüber sagen wollte, drang Amber nicht weiter in ihn. Er strahlte eine solche Einsamkeit aus, dass sie nur mit Mühe den Drang unterdrücken konnte, ihn zu umarmen. Ihre Augen wurden feucht. Rasch zog sie den Pullover wieder über ihren Kopf, um ihre Tränen vor Griffin zu verstecken. Als sie den Pullover herunterziehen wollte, erkannte sie, dass seine Hände immer noch auf ihren Schultern lagen und damit ihr gesamter Oberkörper vom Hals abwärts nackt war. Warum hatte sie nicht darüber nachgedacht, bevor sie handelte? Oder hatte sie es unbewusst sogar darauf angelegt? Der Gedanke machte sie unruhig, schließlich war sie seit dem Tod ihres Vaters kein Risiko mehr eingegangen und hatte immer genau überlegt und abgewogen, bevor sie etwas tat. Der Moment kam ihr unendlich lange vor, doch vermutlich waren es nur wenige Sekunden, bis Griffins Hände unter ihrem Pullover herausglitten und verschwanden. Überall wo er sie berührt hatte, prickelte ihre Haut, ihre Brustspitzen zogen sich zusammen. Ambers Wangen brannten, als sie rasch den Pullover herunterzog und Griffins Blick traf.
    „Entschuldige.“ Sein raues Flüstern sandte Begehren durch ihren Körper, und sie war sich sicher, dass Griffin es in ihrem Gesicht ablesen konnte. Seine Iris verdrängte das Weiß, das dunkle Braun schimmerte golden. Wenn möglich, schienen seine Züge noch schärfer zu werden, der Adler dicht unter der Oberfläche.
    „Es war meine Schuld.“ Amber räusperte sich und versuchte verzweifelt, ein unverfängliches Thema zu finden. „Lass mich deine Kratzer versorgen, du musst Schmerzen haben.“
    Schweigend drehte Griffin ihr die Brust zu. Die Muskeln zuckten unter der gebräunten Haut, als versuchte er verzweifelt, sich unter Kontrolle zu bringen. Rasch schraubte Amber den Tiegel auf und tauchte den Finger in die Salbe. Da Griffin bereits geduscht hatte, brauchte sie die Wunden nicht zu säubern, sondern konnte die Salbe gleich sanft einmassieren.
    Nach einiger Zeit entspannten sich Griffins Muskeln. „Das kribbelt.“
    Amber lächelte. „Genau das soll es. Es ist ein Zeichen dafür, dass die Verletzung heilt.“
    „Sehr praktisch. Was ist darin, Heilpflanzen?“
    „Unter anderem. Die genaue

Weitere Kostenlose Bücher