Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03

Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03

Titel: Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
Vom Netzwerk:
irgendwann eigene Kinder, doch wenn es nicht funktioniert, könnte ich auch ohne leben. Aber wenn von vorneherein klar wäre, dass es nie Kinder geben wird, muss ich das wissen. Und Finn ebenso, schließlich ist es auch sein Leben.“
    Fay nickte. „Ich verstehe. Wenn du möchtest, forsche ich noch mal ein wenig nach, wie es sich bei normalen Raubkatzen verhält.“ Langsam stand sie auf. „Es dürfte eigentlich kein Problem sein.“
    Erleichterung malte sich auf Jamilas Gesicht ab. „Danke. Wahrscheinlich mache ich mir viel zu früh Gedanken um so etwas, aber …“ Hilflos hob sie die Schultern.
    Ein Stöhnen ertönte, und Fay lief zur Liege. Conners Gesichtszüge waren verzerrt, seine Hände zu Fäusten geballt. Fay beugte sich über ihn und legte ihre Hand auf seine Stirn. Sie war heiß, wahrscheinlich hatte er Fieber. Katzenwandler hatten zwar generell eine höhere Temperatur als normale Menschen, aber bei Conner schien die Temperatur erschreckend hoch. Durch die guten Selbstheilungskräfte ihrer Art gab es nur selten Fälle von Fieber im Lager, doch in seinem geschwächten Zustand war Conner gefährdet.
    „Jamila, hol mir bitte das fiebersenkende Pulver und misch es an, damit wir es unserem Patienten einflößen können.“
    Ohne Vorwarnung schloss sich Conners Hand um Fays Arm und zog ihn unter ihr heraus, sodass sie auf ihn stürzte. Sie wollte sich von ihm herunterrollen, doch er hielt sie mit eisernem Griff fest. Mit heftig klopfendem Herzen sah sie ihn an. Sein gesundes Auge war geöffnet, doch er schien durch sie hindurchzusehen.
    „Melvin. Wo …?“ Ihn schüttelte ein Hustenanfall, der Fay beinahe von der Liege warf.
    Sie stützte sich mit ihrem freien Arm über ihm auf, um seine Verletzungen nicht weiter zu belasten. „Ganz ruhig, wir werden Melvin finden. Jetzt musst du erst mal wieder gesund werden.“ Fay drehte ihren Kopf zu Jamila, die sie mit geweiteten Augen ansah. „Misch noch etwas mit hinein, damit er schlafen kann.“
    „Ich …“ Mehr brachte er nicht heraus. Aus seinen Augen leuchtete pure Verzweiflung, die Fay tief ins Herz schnitt.
    „Es ist alles in Ordnung, Conner. Wir kümmern uns um alles.“ Sie nahm den Becher entgegen, den Jamila ihr reichte. „Trink das, dann geht es dir bald besser.“
    Zuerst sah es so aus, als würde er sich weigern, doch dann öffnete er den Mund und ließ sich einige Schlucke einflößen. Fay wartete, bis sein Auge sich schloss und sich seine Hand von ihrem Arm löste, bevor sie sich vorsichtig von der Liege erhob. Da sie es kaum ertragen konnte, ihn so dort liegen zu sehen, wandte sie sich abrupt ab.
    „Ist alles in Ordnung?“
    „Ja.“ Fay holte tief Atem. „Kannst du für einen Moment auf ihn aufpassen, während ich nach oben gehe?“
    „Natürlich, wenn etwas sein sollte, rufe ich dich.“
    „Danke.“ Fay konnte Jamilas besorgten Blick auf sich fühlen, deshalb reckte sie ihre Schultern und ging so langsam zur Treppe, wie sie es ertrug. Erst als sie die Tür ihres Zimmers hinter sich zugezogen hatte, erlaubte sie sich zusammenzubrechen.

 
    6
    Schmerz umhüllte Conner. Schmerz, Hitze und ein merkwürdiger Geruch. Irgendetwas Vertrautes lag darin, doch sein Gehirn konnte es nicht erfassen. Eigentlich hätte ihm kalt sein müssen, es konnte schließlich jederzeit wieder anfangen zu schneien. Doch es war warm, zu warm, und etwas drückte auf seinen Körper. Da seine Augen nicht kooperierten, strich er mit der Hand über sich und fühlte weichen Stoff. Eine Decke? Warum war er nicht mehr im Wald? Und wo war Melvin? Dieser Gedanke half ihm, für einen kurzen Moment an die Oberfläche zu kommen. Sofort wurden die Schmerzen schärfer, waren kaum zu ertragen. Doch er musste wach bleiben, musste seinen Sohn suchen … Ein Stöhnen drang aus seiner Kehle. Jemand beugte sich über ihn, und seine Finger griffen automatisch zu. Etwas fiel auf ihn, und ihm blieb die Luft weg. Schwärze drohte ihn zu verschlingen. Melvin!
    Er musste es laut gesagt haben, denn eine sanfte Stimme antwortete ihm. Er konnte keine Worte ausmachen, weil es zu sehr in seinem Kopf dröhnte, aber sie klangen beruhigend. Und die Stimme … Warum kam sie ihm so bekannt vor? Er wollte mit ihr reden, sie fragen, wer sie war, doch er brachte keinen Ton mehr heraus, als hätte er vergessen, wie man Wörter formte. Jemand stützte seinen Kopf und hielt ihm etwas Hartes an den Mund. Flüssigkeit drang an seine Lippen, und er öffnete sie automatisch. Das Getränk schmeckte seltsam,

Weitere Kostenlose Bücher