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Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03

Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03

Titel: Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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und auch innerhalb der Familie schwächt sich der Kontakt mit den Jahren ab. Vielleicht liegt es daran, dass viele fast ausschließlich in Adlergestalt leben. Nur selten bewegen sie sich als Menschen fort und wenn, dann nur kurz.“ Leiser fuhr er fort. „Sie wissen gar nicht, was sie verpassen.“
    „Aber du weißt es.“
    Es war keine Frage, trotzdem antwortete Griffin. „Ja. Ich habe von euch gelernt, wie eine Gruppe zusammenleben kann, ohne dass die Individuen ihr eigenständiges Leben aufgeben müssen. Wie der Zusammenhalt zwischen Eltern und Kindern gestärkt wird, indem sie viel Zeit miteinander verbringen. Wie wichtig es ist, nicht nur nebeneinanderher zu leben, sondern sich auch füreinander zu interessieren.“
    Wärme strahlte aus Ambers Augen. „Deine Kinder werden sich glücklich schätzen, dich zum Vater zu haben.“
    Griffin sah sie einen Moment stumm an. „Ich werde keine Kinder haben.“ Sowie die Worte aus seinem Mund waren, wollte er sie zurücknehmen. Das war nun wirklich kein Thema für eine Mahlzeit, und vor allem wollte er die Fragen nicht beantworten, die sicherlich gleich folgen würden. Wie sollte er ihr erklären, dass sie die einzige Frau war, mit der er sich vorstellen konnte, Kinder zu haben, was aber nicht möglich war, weil ihre Gene mit großer Wahrscheinlichkeit nicht kompatibel waren? Die Adlerjungen wurden in ihrer Tierform geboren, das hieß, sie schlüpften hoch oben in den Horsten aus einem Ei. Das war auch einer der Gründe dafür, dass die Adlerwandler einen Großteil ihres Lebens in ihrer Tierform verbrachten – und warum sie sich keine Partner unter den Menschen oder anderen Wandlerarten suchten.
    „Das ist schade, ich bin sicher, du wärst ein wunderbarer Vater.“
    Er war sich da nicht so sicher, aber da es sowieso keine Option war, nickte er nur. „Danke.“
    Vermutlich sollte er sie jetzt fragen, ob sie Kinder haben wollte, doch er konnte sich nicht dazu bringen. Die Vorstellung, dass sie dafür jemand anderen als ihn zum Partner nehmen würde, schnürte ihm die Kehle zu. All die Jahre hatte er immer befürchtet, irgendwann hierherzukommen und Amber mit einem anderen Mann zu sehen, doch es war nie geschehen.
    Inzwischen war er beinahe so weit, ihr eine erfüllende Beziehung zu wünschen, auch wenn er dann alleine sein würde. Es war nur so schwer, selbstlos zu sein, wenn sich bei dem Gedanken jedes Mal sein Herz zusammenkrampfte und er das Gefühl hatte, damit seinen einzigen Lebenszweck zu verlieren. Um nicht vor ihr auf die Knie zu sinken und sie zu bitten, ihn von seinem Elend zu erlösen, schob er den Löffel in seinen Mund. Als der Geschmack in seinem Mund explodierte, riss er die Augen auf. Bisher hatte er Essen eher als Notwendigkeit gesehen – was durchaus an seinem fehlenden Kochtalent liegen konnte –, doch jetzt erkannte er, was er dadurch verpasst hatte. Mit Bedauern schluckte er die Flüssigkeit herunter.
    „Das ist fantastisch!“
    Amber lächelte ihm erfreut zu. „Der Eintopf ist meine Spezialität.“
    „Mich wundert, dass die Leute nicht Schlange stehen, um auch etwas abzubekommen.“ Und das meinte er völlig ernst.
    Lachend winkte Amber ab. „Glaub mir, ich bin hier nur ein kleines Licht, wenn es um Kochkünste geht. Aber es reicht für mich, besonders weil ich viel unterwegs bin und daher nicht so oft koche.“
    „Erzähl mir von deinen Fototouren.“
    Amber hob eine Augenbraue. „Sicher, dass du darüber nicht schon alles weißt?“
    Griffin spürte Hitze in seinen Kopf steigen, doch er würde sicher nicht zugeben, dass er ihr viel zu oft gefolgt war und sie bei der Arbeit beobachtet hatte. „Bitte.“
    Während sie sich darüber unterhielten, verging die Zeit wie im Flug. Viel zu schnell war sein Teller leer, und es wurde Zeit, sich zurückzuziehen. Er war müde, aber die Vorstellung, vielleicht nie wieder so mit Amber zusammensitzen zu können, ließ ihn zögern. Amber schien es genauso zu gehen, in ihren Augen lag eine unausgesprochene Bitte.
    Schließlich schob Griffin seinen Stuhl zurück und stand auf. „Ich sollte gehen, damit du schlafen kannst.“
    „Ja, vermutlich.“ Sie stand ebenfalls auf. „Auch wenn ich es schade finde, ich unterhalte mich gerne mit dir.“
    „Das geht mir genauso.“ Griffin streckte seine Arme und zuckte zusammen. In der Hoffnung, dass Amber nichts bemerkt hatte, redete er schnell weiter. „Kann ich dir noch beim Abwasch helfen?“
    „Nein, danke, wir würden uns nur gegenseitig auf die Füße

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