Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03
die Begebenheiten für Ihren Partner ausspioniert?“
„Wissen Sie was? Ich habe genug von Ihren Fragen, vielmehr unhaltbaren Vorwürfen. Ich habe Ihnen gesagt, weshalb ich Ryan Thorne getroffen habe – und nur ihn, möchte ich hinzufügen.“
„Wie kommt es dann, dass wir auf dem Grundstück des Doktors einen Beutel gefunden haben, in dem unter anderem ein Glastiegel mit einer Salbe war, an dem wir Ihre Fingerabdrücke gefunden haben?“
Schweigen erfüllte den Raum. „Ich habe keine Ahnung, wie der Beutel dort hingekommen ist. Oder was das überhaupt beweisen soll. Aber die Salbe benutze ich gegen Muskel- und Sehnenschmerzen, deshalb sind meine Fingerabdrücke darauf. Vielleicht ist sie mir im Haus aus der Tasche gefallen.“
„Und das sollen wir Ihnen glauben?“ Bicksons Stimme war gefährlich leise.
„Ja.“
Coyle hatte Mühe, den Berglöwen in sich zu zügeln, der zu seiner Gefährtin wollte.
„Wo waren Sie in der Nacht des Überfalls auf Dr. Thorne?“ Diesmal meldete sich der jüngere Agent wieder zu Wort.
„Ich war in Los Angeles.“
„Haben Sie dafür Zeugen?“ Etwas wie Enttäuschung klang in Bicksons Frage mit.
„Sie werden es nicht glauben: ja. Zum einen Isabel Kerrilyan und dann können Sie sich auch bei dem Hotel erkundigen, in dem ich übernachtet habe.“ Sie gab ihnen den Namen des Hotels und die Anschrift.
„Wir werden das überprüfen. Aber selbst wenn sich herausstellt, dass Sie ein Alibi für die Nacht haben, heißt das noch lange nicht, dass Sie nicht mit Edwards zusammengearbeitet haben. Wenn es so ist, werden wir es herausfinden.“
Erneut das Quietschen der Sofafedern. „Dann lassen Sie es mich wissen. Ansonsten melden Sie sich bei Ihrem nächsten Besuch – und ich hoffe wirklich, dies hier war der einzige – vorher an.“
Bickson senkte die Stimme, aber Coyle konnte immer noch jedes Wort verstehen. „Wir werden uns wiedersehen, dessen können Sie sicher sein. Glauben Sie nicht, ich lasse mich durch Ihren unschuldigen Augenaufschlag täuschen. Ich weiß genau, dass Sie gelogen haben.“
Die Vorstellung, dass Marisa gerade von dem FBI -Rüpel bedroht wurde, ließ Coyle rotsehen. Sowie er hörte, dass die Tür ins Schloss fiel, verwandelte er sich und schlüpfte durch die Hintertür ins Haus. Marisa stand mit dem Rücken zu ihm mitten im Wohnzimmer, die Arme um den Körper geschlungen, als wäre ihr kalt. Als er näher kam, sah er, dass sie zitterte. Ein so scharfes Gefühl der Wut durchfuhr ihn, dass er Mühe hatte, sich zu beherrschen. Ohne etwas zu sagen, trat er hinter Marisa und legte seine Hände auf ihre Schultern. Zuerst versteifte sie sich, doch dann drehte sie sich um und presste sich dicht an ihn. Beinahe verzweifelt umarmte sie ihn und vergrub ihr Gesicht an seiner Schulter. Coyle legte seine Wange auf ihren Scheitel und schloss die Augen. Lange Zeit standen sie einfach so da, ohne sich zu rühren, zufrieden damit, in der Nähe des anderen zu sein.
Schließlich hob Marisa den Kopf und sah ihn mit geröteten Augen an. „Was wollen die von mir? Denken sie wirklich, ich hätte etwas mit den Morden zu tun?“
Coyle wünschte, er könnte sie beruhigen, aber es half nichts, wenn sie den Kopf in den Sand steckten. „Ich weiß es nicht. Es ist alles nur meine Sch…“ Er brach ab, als Marisa ihre Finger auf seinen Mund legte.
„Das ist Unsinn, und du weißt es. Und selbst wenn es so wäre, würde ich das alles auf mich nehmen, wenn es bedeutet, dass ich mit dir zusammensein kann. Die Frage ist, was machen wir jetzt? Meinst du, sie kommen noch einmal wieder?“
„Ich denke schon. Es klang nicht so, als würde Bickson so einfach aufgeben. Er will dir etwas anhängen, so viel ist sicher. Und vorhin sagte er zu seinem Kollegen, dass er sich einen Haftbefehl besorgen würde, wenn du fliehen solltest.“
„Oh Gott!“ Marisa rieb über ihre Stirn, als hätte sie Kopfschmerzen. „Okay, denk nach, Marisa.“
Ein widerwilliges Lächeln hob seinen Mundwinkel. Seine Geliebte hatte schon mehr als einmal bewiesen, dass sie auch unter Druck noch denken konnte, und so war es auch diesmal.
Marisa schoss ihm einen wütenden Blick zu. „Das ist nicht lustig. Falls es dir nicht aufgefallen ist: Wenn sie auf die Idee kommen, das Haus zu durchsuchen, werden sie deine Sachen finden. Möchtest du denen erklären, warum du gar nicht existierst?“
Stumm schüttelte Coyle den Kopf, jede Belustigung war ihm vergangen.
„Wir müssen alles zusammensuchen, was eindeutig
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