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Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03

Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03

Titel: Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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einem Mann gehört, und wegbringen. Und du musst ins Lager zurückkehren, bis die Situation überstanden ist.“
    „Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich dich auch nur einen Moment allein lassen werde?“ Er hob die Hand, als sie etwas sagen wollte. „Wir verstecken meine Sachen im Wald, und ich werde bei dir bleiben. Sollten sie wieder auftauchen, werde ich unsichtbar immer in deiner Nähe sein.“
    „Aber …“
    Seine Hände schlossen sich um ihre Oberarme. „Ich werde nicht zulassen, dass dir etwas passiert.“
    Marisa lächelte ihm wackelig zu und nickte, aber sie wussten beide, dass er rein gar nichts tun konnte, wenn es um Probleme durch die Menschenwelt ging.

 
    8
    Sein Geruchssinn erwachte zuerst. Tief atmete Conner ein und prüfte die Umgebung. Die Gerüche waren eine Mischung aus unbekannt und seltsam vertraut, aber doch irgendwie fremd. Einen Duft konnte er aber ohne Probleme zuordnen: Fay. Was tat sie hier? In all den Jahren hatte sie Abstand gehalten, war ihm nie so nahe gekommen, dass er sie hätte wittern können. Sie hatte sich an die Abmachung gehalten, genauso wie er, auch wenn es das Schwerste gewesen war, was er je getan hatte. Gaukelte seine Erinnerung ihm ihre Anwesenheit vor?
    Langsam schlug Conner die Augen auf, zumindest versuchte er es, irgendetwas schien jedoch nicht zu stimmen. Seine Sicht war unscharf, und ein Augenlid bewegte sich nicht. Gleichzeitig schoss ein scharfer Schmerz durch seine Schläfe. Conner unterdrückte ein Stöhnen. Bevor er nicht wusste, was hier los war, und vor allem, wo er war, durfte er keinen Laut von sich geben.
    Nach einiger Zeit, die ihm wie eine Ewigkeit vorkam, klärte sich die Sicht auf dem einen Auge so weit, dass er zumindest Umrisse erkennen konnte. Er schien sich in einer Hütte zu befinden, über ihm Holzbretter und nicht Baumkronen und Himmel, wie er erwartet hatte. Als er sich aufsetzen wollte, um mehr von dem Raum zu sehen, zuckte er vor Schmerz zusammen. Vorsichtig bewegte er seine Arme, die immerhin einigermaßen zu funktionieren schienen, und strich mit seinen Händen über seinen Körper. Oder vielmehr über etwas Weiches, mit dem er zugedeckt war. Weiter oben trafen seine Finger auf Haut und … Verbände. Die Schmerzen in seinem Brustkorb nahmen mit jeder Bewegung zu. Schwer atmend ließ er die Arme schließlich wieder sinken. Okay, er musste jetzt versuchen, sich zu erinnern, was geschehen war. Verzerrte Bilder tauchten vor seinem inneren Auge auf und verschwanden wieder. Ein guter Platz für die Nacht. Melvin, wie immer still und in sich gekehrt. Tiefschwarze Nacht. Kälte. Und dann nichts, bis auf …
    Mit einem erstickten Keuchen fuhr Conner hoch, die Schmerzen für einen Moment vergessend. Ohne Vorwarnung hatte ihn ein Schlag getroffen, der ihn aus dem Schlaf riss und gleichzeitig fast bewusstlos werden ließ. Instinktiv hatte er gewusst, dass er sich wehren musste, dass er sterben würde, wenn er liegen blieb. Weiße Lichter blitzten vor seinen Augen auf, er konnte nicht erkennen, wer ihn angriff. Wieder und wieder fuhr ein harter Gegenstand auf ihn nieder, traf seinen Rücken, seine Beine und Arme. Mit einem wütenden Fauchen griff er an, doch er hatte keine Chance. Am Ende hatte ihn nur noch ein Gedanke beherrscht: Hoffentlich war wenigstens Melvin entkommen.
    Conner presste eine Hand auf seine schmerzenden Rippen und richtete sich so weit auf, wie es ging. Jetzt konnte er auch die zweite Liege neben der seinen sehen und die Person, die darauf lag. Diesmal fuhr ein ganz anderer Schmerz durch seinen Körper, schärfer und eindringlicher als der körperliche. Fay.
    Ihre Augen waren geschlossen, und sie atmete tief und gleichmäßig. Die roten Haare ringelten sich um ihr Gesicht, das trotz der offensichtlichen Erschöpfung immer noch genauso schön war wie damals, als er gehen musste. Um der Versuchung zu widerstehen, sie zu berühren, konzentrierte Conner sich darauf, seine Beine Stück für Stück aus dem Bett zu schieben. Schweiß brach ihm am ganzen Körper aus, und er fühlte sich bereits nach wenigen Zentimetern so schwach, dass er nur noch schlafen wollte. Doch das ging nicht, er musste weg. Weg von Fay und der Versuchung. Jetzt durfte nur noch eines zählen: Melvin.
    Hatte Melvin ihn hierhergebracht? Conner konnte sich nicht daran erinnern. Endlich berührten seine Zehenspitzen den Boden, doch als er versuchte, sein Gewicht zu verlagern, knickten seine Beine unter ihm ein, und er konnte sich gerade noch an der Liege

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