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Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03

Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03

Titel: Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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wieder im Lager zu leben. „Hier draußen haben wir aber keine Hütten, und bei dem Wetter wäre es besser, wenn ihr im Warmen schlafen würdet. Besonders für den Kleinen.“ Sie sah zu dem Berglöwenjungen hinüber, das sich an seine Mutter drängte.
    Nolen hob die Schultern. „Wir sind das Wetter gewohnt.“ Er richtete sich gerader auf. „Danke für deine Hilfe, Amber. Wenn Lana überlebt, haben wir das nur dir und deinem Freund zu verdanken.“ Seine Augen blickten sie bittend an. „Könntest du dich für uns um Lana kümmern, solange sie im Lager ist? Ich möchte nicht, dass sie alleine ist.“
    Amber wollte Nolen weiter überreden mitzukommen, erkannte aber, dass er seine Entscheidung nicht überdenken würde und sie hier nur Zeit verlor. „Natürlich. Ich komme nachher wieder und berichte, wie es Lana geht. Versucht, einen guten Unterschlupf zu finden.“
    Zögernd legte Nolen seine Hand auf Ambers Arm, Dankbarkeit stand in seinen Augen. Ohne ein weiteres Wort verwandelte er sich zurück. Amber sah ihm hinterher, als er zu seiner Familie zurücktrottete, bevor sie sich ebenfalls verwandelte und in Berglöwengestalt weiter zum Lager lief. Dort angekommen, wollte sie direkt zu Fay gehen, entschied sich dann aber dafür, sich erst in ihrer Hütte etwas anzuziehen. Obwohl sie sich die ganze Zeit bewegt hatte, saß die Kälte in ihren Knochen, und die Vorstellung, weiterhin nackt herumzulaufen, war wenig erfreulich. Im letzten Moment machte sie einen Bogen zu Finns Hütte, damit sie ihn über Nolens Anwesenheit informieren konnte. Die Wächter mussten darauf hingewiesen werden, dass sie sich der kleinen Familie nicht näherten, um sie nicht zu vertreiben.
    Als sie näher kam, hörte sie bereits wütende Stimmen. Überrascht blieb sie stehen. Es war eine Seltenheit, dass Finn die Geduld verlor und laut wurde. Irgendjemand musste ihn ziemlich geärgert haben, um solch eine Reaktion hervorzulocken. Amber wollte sich erst wieder zurückziehen, war dann aber doch zu neugierig. Außerdem musste sie wirklich dringend mit ihm sprechen.
    „… zum letzten Mal: Was ich in meiner freien Zeit mache und mit wem, geht niemanden etwas an. Ich dachte, wir hätten diese Diskussion hinter uns, Kearne.“
    „Und ich sage dir, als Ratsführer hast du eine Vorbildfunktion. Alles, was du tust, wird beobachtet und gewertet. Und es kann einfach nicht sein, dass Jamila ganz offen die Nacht in deiner Hütte verbringt.“
    Amber stieß einen tiefen Seufzer aus. Das zweite Ratsmitglied im Lager rieb sich öfter an Finn, aber so schlimm hatte sie es noch nie erlebt. Allerdings verstand sie jetzt, warum Finn so wütend war. Wenn es um die Leopardenwandlerin ging, verstand er keinen Spaß.
    „Wie gesagt, es geht niemanden etwas an, wen ich in meine Hütte einlade. Außerdem habe ich es nicht gerade an die große Glocke gehängt, also muss uns schon wieder jemand nachspioniert haben. Wer war es, Kearne?“
    „Ich habe eine Nachricht bekommen, von wem, weiß ich nicht.“ Kearne senkte seine Stimme, sodass Amber sich anstrengen musste, alles zu verstehen. „Wie ich neulich schon sagte, irrst du dich, wenn du denkst, dass es niemanden etwas angeht, mit wem du zusammen bist. Oder anders gesagt: Bei einer Berglöwenfrau würde wohl niemand etwas dagegen haben, aber Jamila ist keine von uns, und vor allem hat sie sich damals nicht gerade gut hier eingeführt. Glaub nicht, dass die anderen das so einfach vergessen haben.“
    „Das weiß ich. Aber wenn ihr euch die Mühe machen würdet, Jamila besser kennenzulernen, würdet ihr merken, was für eine wunderbare Person sie ist.“ Diesmal klang Finns Stimme müde. „Ich will nicht schon wieder mit dir darüber streiten. Wenn ihr mich nicht mehr als Ratsführer wollt, sagt Bescheid, aber bis dahin lasst mich bitte mit diesem Unsinn in Ruhe. Jamila ist jetzt Teil unserer Gruppe, und vor allem ist sie ein Teil von mir.“
    „Ich glaube, du machst einen Fehler, Finn, aber ich sehe schon, dass ich mit dir nicht vernünftig darüber reden kann.“ Damit öffnete sich die Hüttentür, und Kearne kam heraus. Seine Verärgerung war deutlich sichtbar, als er mit steifen Schritten zwischen den Bäumen verschwand.
    Ambers Herz zog sich zusammen, als sie ein lautes Krachen hörte. Wahrscheinlich hatte Finn etwas an die Wand geworfen. Einen Moment lang überlegte sie, ob sie doch besser später mit ihm sprechen sollte, doch dann ging sie auf die Hütte zu. Vielleicht half es Finn, wenn er mit jemandem

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