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Ghostwalker 04. Fluch der Wahrheit

Ghostwalker 04. Fluch der Wahrheit

Titel: Ghostwalker 04. Fluch der Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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bereits gelesen hatte. Was er wohl von den vielen heißen Liebesszenen hielt? Röte stieg in ihr Gesicht, und sie fächelte sich mit dem Buch Luft zu. Ein Zettel rutschte zwischen den Seiten hervor, und Caitlin konnte ihn gerade noch festhalten, bevor er ganz aus dem Buch fiel. Vielleicht hatte Torik ihn als Lesezeichen benutzt.
    Interessiert schlug sie die Seite auf, und ihr wurde warm, als sie sah, dass es tatsächlich die erste volle Liebesszene war, die Torik so markiert hatte. Ihr Blick fiel auf den Zettel, und sie erkannte, dass es sich um einen Bon handelte. Also hatte er das Buch gekauft, aber wann? Sie waren doch die ganze Zeit zusammen gewesen, seit er ihr in den Yellowstone gefolgt war. Blieb nur die kurze Zeitspanne, die sie getrennt gewesen waren, als sie in der Polizeistation war. Caitlin blickte auf das Datum und stutzte. Laut dem Kassenzettel war das Buch zwei Wochen zuvor in Los Angeles gekauft worden. Wie war das möglich? Torik hatte sie doch vor ihrer ersten, schicksalhaften Begegnung, damals bei dem Überfall, gar nicht gekannt.
    Kälte stieg in ihr auf, als ihr bewusst wurde, dass es noch eine andere Erklärung gab: Torik musste von Anfang an gewusst haben, wer sie war. Dann war ihr Zusammentreffen kein Zufall gewesen. War der Überfall vielleicht nur gespielt gewesen, auch wenn er sich für sie echt angefühlt hatte? Konnte Torik wirklich so hinterhältig sein, nur damit er einen Grund hatte, in ihrer Nähe zu bleiben? Aber was hatte er davon? Oder handelte er auf Befehl von jemand anders? Überhaupt, wie wahrscheinlich war es, dass sie unter solchen Umständen einen Mann traf, der nicht nur wie Tarek aussah, sondern sich auch noch so verhielt? Es war alles nicht echt. Und sie hatte sich nicht nur in ihn verliebt, sondern auch noch mit ihm geschlafen. Oh Gott! Übelkeit stieg in ihr auf, und Caitlin schaffte es gerade noch bis ins Bad, bevor sie sich übergab.
    Schwach und zitternd kroch sie schließlich ins Bett und zog die Decke bis zum Kinn. Sie rollte sich zu einem Ball zusammen und versuchte, ihre Gefühle in den Griff zu bekommen. Wenn Torik eintraf, musste sie sich wieder beruhigt haben, damit sie ihn zur Rede stellen konnte. Wahrscheinlich hätte sie ihre Tasche nehmen und nach Hause zurückkehren sollen, aber sie musste einfach wissen, welchen Grund er für die Täuschung gehabt hatte. Sie wollte ihm ins Gesicht blicken und ihm zeigen, dass sie ihn durchschaut hatte. Doch im Moment fühlte sie sich dazu zu elend. Es dauerte eine lange Zeit, bis das Zittern schließlich nachließ und sie einschlief.
    Es schienen nur wenige Sekunden vergangen zu sein, als ein Geräusch Caitlin weckte. Mit einem Schlag wieder hellwach, hob sie die Lider. Das Zimmer war düster, und sie blickte sich unbehaglich um. Doch außer ihr war niemand da. Dann registrierte sie, dass das Rauschen und Plätschern, das sie hörte, die Dusche in dem kleinen Badezimmer war. Freude breitete sich in ihr aus, dass Torik endlich bei ihr war, doch dann fiel ihr wieder ein, was sie in seiner Tasche entdeckt hatte. Ihr Herz begann zu hämmern, ihre Kehle zog sich zusammen. Wütend blinzelte sie die Tränen zurück, sie weigerte sich, Torik so viel Macht über sich zu geben. Ihre Hand zitterte, als sie die Decke zurückschob und aufstand. Auf wackeligen Beinen ging sie zur Badezimmertür und zögerte. Sie lehnte ihre Stirn an das Holz und atmete tief durch. Normalerweise hasste sie Konfrontationen jeglicher Art, aber bei Torik würde sie auf einer Erklärung bestehen. Wie konnte er so kaltherzig sein, ihr etwas vorzuspielen? Wie konnte er sie Todesängste ausstehen lassen, nur um in ihre Nähe zu kommen? Sie war sogar ohnmächtig geworden, als der vermeintliche Verbrecher ihr in der Gasse mit seinem Arm die Luft abgeschnürt hatte!
    Ein dumpfer Schmerz breitete sich hinter ihrer Schläfe aus. Ihr Atem stockte, als ihr die beiden toten Männer im Yellow­stone einfielen. Sie waren ihr tot vorgekommen, die Wunden hatten echt ausgesehen … Rasch unterdrückte sie den Gedanken. Konnte Torik das wirklich gestellt haben? Waren es Schauspieler gewesen? Oder hatte er die Männer doch selbst umgebracht? Aber wozu? Damit sie nicht verrieten, dass alles nur eine Scharade gewesen war, um sich ihr Vertrauen zu erschleichen? Furcht mischte sich in ihre Wut, und plötzlich war sie nicht mehr sicher, ob es wirklich eine gute Idee war, ihn zur Rede zu stellen, solange sie mit ihm allein war. Vielleicht sollte sie sich dafür lieber einen Ort

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