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Ghostwalker 04. Fluch der Wahrheit

Ghostwalker 04. Fluch der Wahrheit

Titel: Ghostwalker 04. Fluch der Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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anderen Vorzüge aufzuzählen, er schluckte es jedoch hinunter. »Unter anderem.«

19
    Caitlin schloss die Tür des Hotelzimmers hinter sich, stellte die beiden Taschen auf den Boden und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Tür. Sie hatte extra ein kleineres Hotel abseits des Strips gebucht, damit sie mehr Ruhe hatten. Der Raum war einfach ausgestattet, mit nur einem Bett, das nicht einmal besonders groß war, aber immerhin gab es einen Tisch, auf dem sie jetzt ihre Laptoptasche abstellte. Durch das Fenster konnte sie auf die trostlose und öde Landschaft blicken, die direkt hinter dem Gebäude begann. Wer auch immer die Idee gehabt hatte, eine solche Stadt in die Wüste zu bauen, musste über deutlich mehr Vorstellungsvermögen verfügt haben als sie. Wie viel Wasser musste jeden Tag verschwendet werden, nur um die Hotel- und Casinogäste zu unterhalten? Ungläubig erinnerte sie sich an das Golfhotel, an dem ihr Taxi vorbeigefahren war. Sie hatte den Fahrer gebeten, eine kleine Tour durch die Stadt zu machen, weil sie nicht wusste, ob sie viel davon sehen würde, wenn Torik sich die meiste Zeit im Krankenhaus aufhielt. Und es konnte nie schaden, sich einen Eindruck zu verschaffen, wer wusste schon, wann sie die Informationen für ein Buch brauchen konnte.
    Ihr Blick fiel erneut auf das Bett. Hätte sie doch zwei Zimmer buchen sollen oder zumindest eines mit zwei Betten? Vermutlich, aber sie wollte Torik gar nicht erst die Möglichkeit geben, sich wieder von ihr zurückzuziehen. Das war selbstsüchtig von ihr, aber sie hatte beschlossen, so viel wie möglich aus den ihnen noch verbleibenden Tagen – und Nächten – zu machen. Wann würde sie jemals wieder die Gelegenheit haben, mit jemandem zusammen zu sein, der ihrem Traummann so nahe kam? Und sie zwang ihn ja zu nichts. Caitlin rieb über ihre schmerzende Brust, als sie sich vorstellte, dass er sie bald verlassen würde. Sie war es gewohnt, alleine zu leben, und es machte ihr normalerweise auch nichts aus. Doch jetzt würde sie in ihr Haus zurückkommen, und es würde sich anders anfühlen. Irgendwie … leerer.
    Kopfschüttelnd hob sie die Taschen auf und stellte sie auf das Bett. Bevor sie mit dem Schreiben anfing, wollte sie zuerst duschen, Las Vegas im Sommer war ziemlich schweißtreibend. Das Hotelzimmer war so weit heruntergekühlt, dass sie in ihrer feuchten Kleidung fröstelte. Rasch suchte sie ihre Kulturtasche und frische Kl eidung heraus und ging ins Bad. Mit geschlossenen Augen stand sie wenig später unter dem überraschend harten Strahl und genoss das warme Wasser. Sofort begannen Ideen in ihrem Kopf zu sprudeln, wie so oft unter der Dusche. Als sie sich abtrocknete, hatte sie diese so weit ausgearbeitet, dass sie es kaum erwarten konnte, mit dem Schreiben zu beginnen.
    Ungeduldig rubbelte sie ihre Haare trocken und fuhr unsanft mit der Bürste durch ihre verknoteten Locken. Sie hielt erstaunt inne, als sie zum ersten Mal wirklich in den Spiegel blickte. Ihre Augen glitzerten, ihre Wangen waren gerötet und ihre Lippen zu einem Lächeln verzogen. Irgendwie wirkte sie viel lebendiger als sonst. Vor allem fiel ihr kaum auf, dass ihr Gesicht eigentlich zu rund war. Es war, als würde sie sich plötzlich mit anderen Augen sehen, als könnte sie sich endlich so akzeptieren, wie sie war. Sie hatte ein paar Kilo zu viel auf den Rippen – na und? Torik schien es überhaupt nichts ausgemacht zu haben, im Gegenteil, er hatte ihre Rundungen sogar gemocht. Mit den Fingern strich Caitlin über ihre Lippen, als sie sich daran erinnerte, wie er sie geküsst hatte. Die Hitze in seinen dunklen Augen, als er sie auf den Tisch gelegt hatte und schließlich in sie eingedrungen war. Ganz sicher hatte er in der hellen Küche alle Schönheitsfehler an ihrem Körper gesehen, doch trotzdem hatte er sie so sehr begehrt, dass er sie nicht nur einmal, sondern gleich zweimal geliebt hatte.
    Ihr Herz klopfte wild in ihrer Brust, als sie diese Momente in Gedanken noch einmal durchlebte. Ohne einen bewussten Befehl glitten ihre Finger über ihre Brustspitzen, die sich fest zusammengezogen hatten. Ein erregter Schauder lief durch ihren Körper. Rasch zog sie die Hand weg und wandte sich vom Spiegel ab. Wenn sie heute noch etwas schaffen wollte, musste sie sich beeilen. Sie wusste genau, dass sie sich nicht mehr konzentrieren konnte, sowie Torik wieder in ihrer Nähe war. Caitlin zog sich an und wollte ihre Haare trocken föhnen, doch wie immer fehlte ihr die Geduld, und sie

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