Ghostwalker 04. Fluch der Wahrheit
von dem Mann öffnete, der Caitlin Walker folgte.
Objekte sind wieder unterwegs, ich folge ihnen. Erwarte Anweisungen.
Verdammt, die Autorin und ihren Begleiter schien er also verpasst zu haben! Gut, dass er Sanders nicht abgezogen hatte. Lee konnte ihn jederzeit anweisen, sie zu ihm zu bringen. Nach kurzer Überlegung tippte er die Antwort in sein Handy, dass der Mann sie weiter beobachten und ihn auf dem Laufenden halten sollte. Nachdem die Autorin nun erst einmal aus dem Bild war, würde er sich selbst auf die Reporterin, das Mädchen und Caruso konzentrieren. So wie es aussah, würde er damit auch genug zu tun haben. Ungeduldig drängte er sich durch das überfüllte Flughafengebäude zum Ausgang. Glücklicherweise reiste er mit leichtem Gepäck, sodass er nicht warten musste, bis sein Koffer gebracht wurde. Lee setzte seine Sonnenbrille auf, bevor er das Gebäude verließ und in die tief stehende Sonne trat. Die Hitze traf ihn wie ein Schlag, und er war froh, sich gleich darauf in die angenehm temperierte Limousine setzen zu können, die auf ihn wartete. Er legte den Kopf an die Lehne und atmete tief ein. Das Ziel kam immer näher, er konnte es spüren.
So müde sie auch war, Caitlin schaffte es nicht, die Gedanken aus ihrem Kopf zu bannen, während sie durch die Nacht fuhren. Wie ein endloser Zirkel drehten sie sich immer wieder im Kreis, und sie kam nie zu einem Ergebnis. Unauffällig warf sie Torik einen Seitenblick zu. Er wandte sich zu ihr um und hob fragend eine Augenbraue.
»Raus damit.«
Erschreckt zuckte Caitlin zusammen. »Was?«
»Irgendetwas spukt dir im Kopf herum.«
Zögernd biss Caitlin auf ihre Lippe. »Als ich Tuolumne Rancheria sagte, wusstest du sofort, von wem ich spreche, oder?«
Sowie sie den Ort erwähnte, blickte Torik wieder nach vorne. Im schwachen Licht der Instrumentenbeleuchtung konnte sie seine finstere Miene erkennen.
Als sich das Schweigen hinzog, hielt sie es nicht mehr aus. »Du hast mich gefragt, worüber ich nachdenke!«
Torik stieß ein undefinierbares Grunzen aus. »Ich kenne jemanden, der aus dem Ort kommt und auf den die Beschreibung passen würde, ja.« Bevor sie etwas einwerfen konnte, sprach er weiter. »Aber solange ich nicht weiß, ob ich mit meiner Vermutung recht habe, werde ich nichts weiter dazu sagen.«
Caitlin schnitt eine Grimasse. »Dann rede wenigstens über etwas anderes, sonst werde ich verrückt.«
»Wir könnten darüber reden, wer ein Interesse daran haben könnte, dich zu entführen oder dir sonst irgendwie zu schaden.«
Toriks Worte ließen einen Schauder über ihren Körper laufen. »Ich kann mir immer noch nicht vorstellen, warum das jemand wollen sollte.« Ihr Herz klopfte schneller, als ihr ein Gedanke kam. »Außer es hängt mit euch zusammen. Könnte das sein?«
»Es war niemand von uns, falls du das meinst. Aber es sind seit letztem Jahr Menschen hinter uns her, die versuchen, uns einzufangen oder zu töten. Es wäre möglich, dass auch jemand anders dein Buch aufgefallen ist und er genauso wie wir glaubt, dass du über Insider-Informationen verfügst. Vielleicht versucht jemand, über dich an uns heranzukommen.«
»Das sind ja tolle Aussichten.« Caitlin rieb über ihre schmerzende Stirn. »Was kann ich dagegen tun? Ich kann ja schlecht eine schriftliche Bekanntmachung herausgeben, dass ich keinerlei Ahnung hatte, dass Wandler überhaupt existieren. Eigentlich kann ich es immer noch nicht ganz glauben. Es ist … fantastisch. Aber auch irgendwie beängstigend.«
Ernst sah Torik sie an. »Genau deshalb wollen wir nicht, dass jemand von uns erfährt. Es gibt sicher Menschen, die nichts gegen Wandler hätten, aber wir würden bei zu vielen Furcht auslösen. Die meisten haben Angst vor allem, was nicht erklärbar ist. Wir haben in der Menschenwelt keinerlei Rechte, sie würden mit uns machen, was sie wollen, bis neue Gesetze geschaffen werden. Für mich ist das Leben in der Wildnis nicht schlimm, ganz im Gegenteil, aber es gibt viele Wandler, vor allem Jüngere, die gerne die Annehmlichkeiten eines modernen Stadtlebens hätten.«
»Ich kann es mir vorstellen.« Weil sie diese Situation bereits im Geiste durchgegangen war, als sie für ihr Buch überlegt hatte, auf welche Probleme Gestaltwandler stoßen konnten, wenn sie im Geheimen leben mussten. »Du hast einen Pass und kannst auch Auto fahren, aber trotzdem lebst du die meiste Zeit in der Wildnis?«
»Ja.«
Als er nichts weiter sagte, seufzte Caitlin ungeduldig auf. »Lass dir
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