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Ghostwalker 04. Fluch der Wahrheit

Ghostwalker 04. Fluch der Wahrheit

Titel: Ghostwalker 04. Fluch der Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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wenn es ihm viel länger vorkam. Rasch überquerte Torik die Straße und ein kleines Rasenstück und blieb ruckartig stehen, als er Caitlin sah. Sie stand in einer Menschenschlange vor einem Imbisswagen und wartete geduldig darauf, bedient zu werden. Die Erleichterung, sie unverletzt vor sich zu sehen, war so groß, dass seine Beine weich wurden. Schwerfällig ließ er sich in das Gras sinken und versuchte, seinen wild galoppierenden Herzschlag in den Griff zu bekommen.
    Er beobachtete Caitlin mit brennenden Augen und erhob sich erst wieder, als sie dem Verkäufer Geld in die Hand drückte und dafür eine prall gefüllte Papiertüte in Empfang nahm. Als sie Torik sah, lächelte sie ihn freudig an und ging eilig auf ihn zu.
    »Ich habe uns Reiseproviant besorgt, damit wir nicht … Uff!« Sie atmete überrascht aus, als er sie in seine Arme zog und fest an sich drückte. Als er sie lange Zeit später losließ, lächelte sie ihn an. »Wofür war das?«
    Torik lehnte seine Stirn an ihre. »Als du plötzlich verschwunden warst, dachte ich, du wärst entführt worden. Das hat mir einen Heidenschreck versetzt.«
    Caitlin wurde bleich. »Oh, das war nicht meine Absicht. Als ich den Imbisswagen sah, wurde mir plötzlich klar, wie viel Hunger ich habe und du sicher auch.« Sie legte ihre Hände um sein Gesicht. »Entschuldige, das war dumm von mir.« Unerwartet beugte sie sich vor und küsste ihn sanft.
    Damit löste sie eine Lawine von Gefühlen in ihm aus, die er bisher mühsam im Zaum gehalten hatte. Er schlang seine Arme enger um sie und küsste sie wie ein Ertrinkender. Mit einem hungrigen Laut ließ Caitlin sich gegen ihn sinken und grub ihre freie Hand in sein Haar. Erst als ein Auto laut röhrend an ihnen vorbeifuhr, löste Torik sich widerwillig von ihr. Mit dem Finger strich er über ihre geröteten Lippen, sein Blick tauchte in ihren.
    »Lass uns fahren.«
    Langsam stieg Lee die Treppe des Privatflugzeugs hinunter und blickte über die Rollbahn zum Flughafengebäude. Die kerosingeschwängerte Luft flimmerte über dem Asphalt und ließ die verdorrte Landschaft verschwimmen. Lee schnitt eine Grimasse. Es war immer wieder eine Freude, nach Las Vegas zu kommen. Aber nachdem nicht nur die Journalistin und ihre kleine Freundin, sondern inzwischen auch noch die Autorin und ihr geheimnisvoller Beschützer in der Gegend waren, hielt er es für angebracht, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Besonders nachdem Lopez sich nicht wieder bei ihm gemeldet hatte und er annehmen musste, dass der Plan gescheitert war, herauszufinden, was die beiden Frauen und der Mann in Stammheimers Haus getrieben hatten.
    Er hatte von Sanders erfahren, dass Marisa Pérèz in die Uniklinik eingeliefert worden war. Der Unfall ging vermutlich auf Lopez’ Konto, was bedeutete, dass ihm vor seinem Verschwinden zumindest etwas gelungen war. Noch besser wäre es, wenn er wüsste, wo sich Isabel Kerrilyan jetzt aufhielt, doch das würde er schon herausfinden. Es konnte ja nicht sein, dass es ihm trotz seiner beträchtlichen Mittel nicht gelang, ein paar räudige Wandler und ihre menschlichen Freunde für seine Zwecke zu nutzen. Es war fast, als hätte sich alles gegen ihn verschworen. Lee schob das Kinn vor. Nein, er würde seinen Plan verwirklichen, und wenn es das Letzte war, was er tat.
    Und dann war da noch die Spur von Caruso, die auch hierher führte. Was hatte der hier zu suchen? Er konnte Lee unmöglich gefolgt sein – zumal er bis vor wenigen Stunden selbst noch nicht gewusst hatte, dass er nach Las Vegas kommen würde. Hinter wem oder was war Caruso also her? Wollte er auch ein Stück vom Ruhm oder Reichtum abhaben und suchte deshalb die Nähe der Wandler? Vielleicht hatte er letzten Winter im Wald erkannt, dass sie ihm lebendig mehr bringen würden, als wenn er sie auf Jennings Befehl erschoss. Ein interessanter Gedanke, den er bei Gelegenheit weiterverfolgen würde.
    Interessant auch, dass sie sich alle zur gleichen Zeit am gleichen Ort aufhielten. Irgendetwas würde hier passieren, so viel stand für ihn fest. Und wenn er sich auf die angeheuerten Männer nicht verlassen konnte, dann musste er das eben selbst in die Hand nehmen. Er hatte es satt, noch länger zu warten und sich von den Wandlern an der Nase herumführen zu lassen. Es wurde Zeit, die ganze Angelegenheit zu beenden.
    Während er mit einem Transportfahrzeug zum Terminal gebracht wurde, schaltete er sein Handy wieder an. Seine Augenbrauen zogen sich zusammen, als er eine SMS

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