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Ghostwalker 04. Fluch der Wahrheit

Ghostwalker 04. Fluch der Wahrheit

Titel: Ghostwalker 04. Fluch der Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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ein Schild das Motel ankündigte.
    Erleichtert fuhr er kurz darauf vom Highway. So gern er die Sache mit dem Verräter auch schnell hinter sich gebracht hätte, er fühlte sich heute einfach nicht mehr in der Lage dazu. Die Vorstellung, seinem Vater in diesem Zustand gegenüberzutreten, barg keinerlei Reiz. Wenn er sich ein paar Stunden ausruhte, würde er seine Gefühle sicher wieder unter Kontrolle haben. Er ignorierte die leise Stimme in seinem Hinterkopf, die ihm sagte, dass er so außerdem noch ein wenig mehr Zeit mit Caitlin verbringen konnte.
    Langsam ließ er den Wagen vor der Rezeption ausrollen und sah zu Caitlin hinüber. »Dann werde ich mal nachfragen, ob sie noch ein Zimmer haben.«
    »Hoffen wir es. Ich finde es nicht sonderlich gemütlich, im Auto zu schlafen.«
    Ein Lächeln spielte um seine Mundwinkel. »Du hättest mich täuschen können.« Er strich mit dem Zeigefinger über ihre Wange, bevor er die Tür öffnete und ausstieg. »Wenn etwas sein sollte, drück auf die Hupe.«
    Caitlin nickte stumm, das Gesicht deutlich blasser als vorher.
    Verärgert stapfte Torik zum Eingang des Motels. Er hatte sie nicht ängstigen wollen. Aber auch wenn er sie nicht aus den Augen lassen mochte, wollte er vermeiden, dass zu viele Menschen Caitlin sahen. Obwohl er den Verfolger nie gesehen hatte, wurde Torik das Gefühl nicht los, dass er immer noch hinter Caitlin her war.
    Glücklicherweise gab es noch ein Doppelzimmer, sodass Torik kurz darauf mit der Schlüsselkarte zurückkam. Er stieg in den Jeep und drückte Caitlin die Karte in die Hand, dann startete er den Motor. Es waren nur wenige Meter bis zur Tür ihres Zimmers, vor der er parkte. Nachdem er sich überzeugt hatte, dass niemand in der Nähe war, führte er Caitlin schnell in den Raum. Doch erst nachdem er die Tür hinter ihnen geschlossen und verriegelt hatte, entspannte er sich ein wenig.
    Als er sah, dass Caitlin auf ihren Füßen schwankte, schob er sie sanft in das angeschlossene Bad. Während sie sich fertig machte, deckte er das breite Bett auf. Erregung stieg in ihm auf, als er sich vorstellte, es gleich mit Caitlin zu teilen. Noch stärker war allerdings das Gefühl der Zufriedenheit, neben ihr schlafen zu dürfen. Um sich abzulenken, holte Torik das Handy aus seiner Tasche und schickte eine kurze Textnachricht an Finn, um ihn wissen zu lassen, wo er gerade war. Noch einmal wollte er den Ratsführer nicht mitten in der Nacht stören. Torik spürte ein seltsames Ziehen in seiner Brust, als er an das Lager dachte. Die Luft unter den hohen Bäumen wäre jetzt frisch, und das Rauschen der Blätter hätte ihn in den Schlaf gewiegt. Er trat zum Fenster und sah in die stille Nacht hinaus. Zu lange war er schon in der Menschenwelt unterwegs, eingezwängt in Autos, Straßen und Häuser. Der Berglöwe in ihm sehnte sich danach, wieder durch die Wälder zu jagen, den weichen Boden unter seinen Pfoten zu spüren.
    Ein Niesen hinter ihm ließ ihn herumfahren. Caitlin stand einige Meter entfernt und sah ihn mit großen Augen an.
    Mit Mühe unterdrückte er die Verwandlung, die er unbewusst begonnen hatte, und schnitt eine Grimasse. So viel dazu, dass er sich immer unter Kontrolle hatte. »Entschuldige.«
    Caitlin trat zu ihm und legte ihre Hand an seine Wange. »Du glaubst nicht, wie sehr ich mir wünsche, keine Allergie zu haben und deine Verwandlung genießen zu können. Ich würde zu gern wissen, wie sich dein Fell anfühlt, ob es so weich ist, wie es aussieht.«
    Ein Grollen entfuhr Torik, das mehr als nur ein wenig nach Berglöwe klang. Er senkte den Kopf und berührte Caitlins Lippen mit seinen. Als sie den Mund für ihn öffnete, brach seine Beherrschung. Gierig küsste er sie, bis sie beide nach Luft rangen. Caitlins Arme lagen um seinen Nacken, und sie hielt ihn fest, als wollte sie ihn nie wieder loslassen.
    Sanft löste er ihre Hände und trat einen Schritt zurück, so schwer ihm das auch fiel. »Geh ins Bett, ich komme gleich.«
    Mit vor Leidenschaft dunklen Augen blickte Caitlin zu ihm auf. Es sah aus, als wollte sie etwas sagen, doch schließlich nickte sie nur und wandte sich um. Torik wollte sie wieder an sich ziehen und sie nie wieder loslassen, aber er hielt sich mühsam davon ab und zog sich rasch ins Bad zurück. Mit beiden Händen stützte er sich auf das Waschbecken und starrte sein Spiegelbild an. In seinen Augen konnte er immer noch den Berglöwen erkennen. Seine Haut spannte über seinen Wangenknochen, und ein Muskel zuckte über

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