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Ghostwalker 04. Fluch der Wahrheit

Ghostwalker 04. Fluch der Wahrheit

Titel: Ghostwalker 04. Fluch der Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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Er konnte es nicht riskieren, dass sie durch ihre Dummheit diese Chance zerstörten.
    »Was? Aber wir haben noch nicht das ganze Geld bekommen!« Ärger klang in der Stimme mit.
    »Das ist euer Pech, ihr hattet die Chance, euren Auftrag zu erfüllen, aber ihr habt ihn vergeigt. Seid froh, dass ihr die Anzahlung behalten könnt.« Er senkte die Stimme. »Verschwindet dort, sofort! Ich will nicht, dass die Autorin oder ihr Beschützer euch irgendwo sehen und die Sache für mehr als einen missglückten Überfall halten.«
    »Aber … «
    »Sofort, sonst werdet ihr es bereuen!« Damit klappte er sein Telefon zusammen.
    Da er die Männer nicht kannte und nicht wusste, ob sie aus Gier seine Befehle missachten würden, beschloss er, Sanders hinterherzuschicken, der schon öfter schwierige Fälle für ihn gelöst hatte. Zur Beobachtung und um im Notfall eingreifen zu können. Ein schmales Lächeln erhellte sein Gesicht. Vielleicht konnte er die Sache doch noch zu seinem Vorteil nutzen.
    Isabel umklammerte das Handy und ließ sich langsam auf ihr Bett sinken. Normalerweise freute sie sich, von Marisa zu hören, die zu einer Freundin geworden war, seit sie nach der Ermordung ihres Vaters zusammen in seinem Haus in Nevada auf die Polizei gewartet hatten. Isabel wusste, dass sie irgendwann dorthin zurückkehren und sich den Erinnerungen an die grausamen Taten ihres Vaters und den Anblick seiner Leiche stellen musste, doch jetzt, wo es so weit war, wünschte sie sich, sie könnte einfach die Augen schließen und alles wäre schon vorbei. Aber auch etwas anderes ließ sie nicht zur Ruhe kommen: Würde sie Bowen wiedersehen? Sie hatte nichts von ihm gehört, seit sie von Marisa und Coyle aus dem Keller befreit worden waren, in den ihr Vater sie gesperrt hatte. Dort hatte Bowen sich für ihre Hilfe bedankt und sich verabschiedet. Die Erinnerung an ihren Kuss war bittersüß. Wenn ihr vorher jemand gesagt hätte, dass sie sich innerhalb einer so kurzen Zeitspanne unter solchen Umständen gefühlsmäßig dermaßen an jemanden binden würde, hätte sie ihn ausgelacht.
    Aber es war so. Seit sie Bowen mit den Spuren der Folterungen ihres Vaters an seinem nackten Körper im Keller entdeckt hatte, war sie nicht mehr in der Lage, einen anderen Jungen auch nur interessant zu finden. Sie wirkten alle unreif und blass gegen den Berglöwenwandler. Die letzten elf Monate hatte sie versucht, ihn zu vergessen und sich auf die Schule und ihr Leben in Los Angeles zu konzentrieren. Es hatte nicht funktioniert. Also sog sie jedes kleinste Detail auf, das Marisa ihr über Bowen berichtete. Wie es schien, war es ihm auch nicht gelungen, sein vorheriges Leben reibungslos fortzusetzen, und er litt immer noch unter der Erinnerung an das, was ihr Vater ihm angetan hatte. Sie wusste, dass es nicht ihre Schuld war, trotzdem konnte sie nicht umhin, sich zu fragen, ob er sie deswegen mied. Wenn es so war, konnte sie nichts dagegen tun, es war geschehen und konnte nicht rückgängig gemacht werden.
    Vor wenigen Wochen hatte sie die Highschool abgeschlossen und würde im Herbst ihr Studium beginnen. Zumindest war das der Plan. Irgendwie fehlte ihr jedoch die Energie, sich darauf zu freuen oder auch nur einen Funken Interesse dafür aufzubringen. Ihre Mutter drängte sie, sich schnell zu entscheiden, aber in den letzten Tagen hatte sie ernsthaft überlegt, ob sie sich nicht erst eine Auszeit nehmen, vielleicht ein paar Monate reisen und die Welt kennenlernen sollte. Wenn sie das Haus ihres Vaters, das er ihr vererbt hatte, verkaufte, besaß sie genug Geld, um einige Zeit gut davon zu leben und sich danach noch durchs Studium zu bringen.
    Isabel setzte sich entschlossen auf. Genau das würde sie tun. Marisa und ihre Freunde konnten alles aus dem Keller mitnehmen und vernichten, was sie für nötig hielten. Danach würde sie das Haus ausräumen und verkaufen. Es war ein schönes Haus auf einem großen Grundstück, umgeben von wunderbarer Landschaft, bestimmt würde sich schnell ein Käufer dafür finden. Am besten begann sie gleich mit der Suche nach seriösen Immobilienmaklern in der Gegend, damit sie einen aufsuchen konnte, wenn alles erledigt war. Ihre Mutter hatte ihr schon vor einigen Monaten gesagt, dass sie sich nicht in der Lage fühlte, zum Haus ihres Exmannes zu fahren, in dem er ermordet worden war. Das war Isabel nur recht, denn sie hatte keine Lust, Felicia zu erklären, was dort im Keller geschehen war.
    Isabel wünschte, sie hätte mit ihrer besten

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