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Ghostwalker 04. Fluch der Wahrheit

Ghostwalker 04. Fluch der Wahrheit

Titel: Ghostwalker 04. Fluch der Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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sie bereits tot waren, hätte er sich anders entschieden. Torik sah durch das Gebüsch zurück und fluchte, als sein Blick auf die Stelle fiel, an der er mit Caitlin gelegen hatte; sie stand jetzt, und ihr Gesicht war in die Richtung gewandt, in die er gegangen war. Das alles war auch auf die Entfernung zu erkennen, aber da einer der Männer ein Fernglas in der Hand hielt, war es offensichtlich, dass die beiden sie beobachtet hatten. Torik machte sich Vorwürfe, weil er sich hatte ablenken lassen und dadurch nicht gemerkt hatte, dass jemand in der Nähe war. Sicher, der Wind blies den Geruch in die andere Richtung, und die Männer lagen ein Stück entfernt, aber trotzdem hätte er es bemerken müssen.
    Bemüht, sich davon nicht beeinflussen zu lassen, atmete Torik flach durch. Die Verbrecher waren nicht durch Hitzschlag gestorben, so viel war klar, also musste der dritte Mann sie getötet haben. Die Schüsse waren wahrscheinlich durch einen Schalldämpfer so leise gewesen, dass Torik sie nur wegen seines Berglöwengehörs hatte wahrnehmen können. Entweder gehörten die Männer alle zusammen und es hatte einen Streit gegeben, der tödlich endete, oder es gab noch eine zweite Partei, die ebenfalls an Caitlin interessiert war. Der Gedanke verursachte ein Brennen in seiner Magengegend. Die Vorstellung, dass sie etwas mit den Feinden der Wandler zu tun haben könnte, war furchtbar. Aber er konnte die Möglichkeit nicht ignorieren. Er musste unbedingt herausfinden, was Caitlin wusste, und dafür sorgen, dass sie keine weiteren Bücher über seine Gruppe veröffentlichte. Egal wie.
    Aber zuerst musste er versuchen, den dritten Mann zu finden. Torik schloss die Augen, ordnete die verschiedenen Gerüche den Toten zu und folgte dann der dritten Spur, die sich vom Tatort entfernte. Er war erst wenige Meter weit gekommen, als er ein Geräusch hinter sich hörte.
    »Torik? Bist du hier?« Caitlins Stimme drang erschreckend laut durch die Büsche.
    Wütend auf Caitlin und auch auf sich selber, weil sein Herz beim Klang ihrer Stimme schneller klopfte, lief Torik schnell zurück, um sie abzufangen, bevor sie die Toten sah.
    Nachdem Caitlin sich wieder hergerichtet und ihre Tasche eingepackt hatte, hielt sie nach Torik Ausschau, doch er war nirgends zu sehen. Unruhe erfasste sie, und sie musste an die wilden Tiere denken, die Torik vorhin erwähnt hatte. Was war, wenn er verletzt oder sogar tot nur wenige Hundert Meter von hier lag? Es kam ihr furchtbar lange vor, seit er sie verlassen hatte, doch vermutlich waren es nur wenige Minuten gewesen. Als sie es nicht mehr aushielt, folgte sie Torik. Dort, wo sie ihn zuletzt gesehen hatte, blieb sie unsicher stehen. Er war nirgends zu sehen, aber sie hatte das Gefühl, dass jemand in der Nähe war.
    »Torik? Bist du hier?« Sie lauschte, konnte aber nichts hören. Umso erschreckender war, dass Torik plötzlich vor ihr stand. Er sah sie an, und etwas huschte über sein Gesicht, das sie nicht deuten konnte. Seine Wangenknochen stachen scharf hervor, und seine Lippen waren zusammengepresst. Wut loderte in seinen schwarzen Augen, wie sie erkannte, als sie atemlos vor ihm stehen blieb. Caitlin wollte ihn berühren, doch er zuckte vor ihrer Hand zurück.
    Verwirrt und verletzt sah sie ihn an. »Hast du das gefunden, was du gehört hast?«
    »Ja.« Er ergriff ihren Arm. »Lass uns gehen.« Nicht gerade sanft zog er sie mit sich. »Ich hatte doch gesagt, dass du auf mich warten sollst.«
    Caitlin biss auf ihre Lippe. »Ich konnte nicht, ich hatte Angst, dass dir etwas passiert ist, als du nicht zurückkamst.« Für einen winzigen Moment glaubte sie, so etwas wie Wärme in seinem Blick zu erkennen. Doch wenige Sekunden später war die Wut wieder da. Mit einem stummen Seufzer erkannte Caitlin, dass Torik nicht von selbst reden würde. »Was hast du gefunden?«
    »Nichts.« Toriks Antwort klang endgültig.
    Caitlin riss ihren Arm zurück und blieb stehen. »Entweder ich bekomme eine vernünftige Antwort, oder ich sehe selbst nach.«
    Toriks Augen blickten wild, ein Muskel zuckte in seiner Wange. »Das willst du ganz sicher nicht.«
    Caitlin senkte ihre Stimme. »Doch, ich denke schon. Irgendetwas hat dich furchtbar aufgeregt, und ich möchte wissen, was es war.«
    Torik legte seine Hände auf ihre Schultern und brachte sein Gesicht dicht an ihres heran. »Damit du dich auch aufregen kannst? Glaub mir einfach, wenn ich sage, dass wir möglichst schnell hier verschwinden sollten.«
    Sanft berührte sie

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