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Ghostwalker 04. Fluch der Wahrheit

Ghostwalker 04. Fluch der Wahrheit

Titel: Ghostwalker 04. Fluch der Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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nicht einmal einzubrechen, sie hatte ihm einen Zweitschlüssel gegeben – falls er nachts Hunger bekam. Ob sie wusste, dass er dabei nicht an Essen gedacht hatte? Vielleicht.
    Caitlin war eine seltsame Mischung aus Schüchternheit und Sinnlichkeit. In ihrem Buch überwog eindeutig Letzteres, es war ein Wunder, dass das Papier nicht Feuer fing an den Stellen, an denen Tarek mal wieder seinen Hormonen die Kontrolle überließ. Seltsamerweise konnte Torik sich nicht erinnern, wie die Heldin des Buches aussah oder wie sie hieß, sein Gehirn hatte sie sofort durch Caitlin ersetzt. Und er war es, der sie im Wald gestreichelt und ihre Brüste geküsst hatte, um dann in der übernächsten Szene von Caitlin berührt zu werden. Ihre Finger waren es, die über seine Brust glitten, dann über seinen Bauch, bis sie seinen Schaft umfingen. Sie hatte sich vor ihn gekniet und …
    Torik riss die Augen auf und starrte auf seine Hände, die um seinen Penis lagen. Verdammt noch mal! Wie schaffte Caitlin es, ihn so zu beeinflussen, selbst wenn sie überhaupt nicht im Raum war? Nicht einmal Arlyn hatte solch eine Wirkung auf ihn gehabt. Torik erstarrte. Es kam ihm wie ein Verrat an Arlyn, aber auch an seiner Vergangenheit vor, so etwas auch nur zu denken. Abrupt ließ er seine Hände sinken und stürmte zur Tür. Sowie er in die Dunkelheit der Bäume eingetaucht war, übernahm der Berglöwe die Kontrolle über seinen Körper. Mit einem heiseren Fauchen rannte er los. Für eine Weile vergaß Torik alles außer der Freude, die warme Nachtluft in seinem Fell zu spüren, das Zirpen der Grillen, den Geruch von sonnengetränkten Gräsern und dem Hochgebirgssee.
    Erst als er wieder klar denken konnte, kehrte Torik zum Haus zurück. Er hatte keine Spur von einem Angreifer oder Beobachter entdecken können, was vermutlich hieß, dass Caitlin zumindest für diese Nacht in Sicherheit war. Trotzdem würde er über sie wachen, bis er abreiste. Ein dumpfes Ziehen breitete sich in seinem Brustkorb aus, doch er ignorierte es. Er hatte hier eine Aufgabe zu erledigen, sonst nichts. Natürlich wollte er nicht, dass Caitlin etwas geschah, aber seine Zeit lief ab. Sie musste sich jemand anders suchen, der auf sie aufpasste, wenn er fort war. Auch den eifersüchtigen Stich tat er ab. Sowie er einige Meilen zwischen sich und die Autorin gelegt hatte, würden diese Gefühle verschwinden.
    Mit zusammengepressten Zähnen holte Torik den Schlüssel aus seinem Apartment und schlich leise zum Haus. Er folgte Caitlins Duft bis zum Schlafzimmerfenster und stand für einen Moment einfach nur mit geschlossenen Augen da und atmete ihn tief ein. Als er merkte, was er da tat, fluchte er tonlos. Zuerst kam die Arbeit, und wenn er damit fertig war, konnte er sich vielleicht erlauben, einen kurzen Blick in ihr Schlafzimmer zu werfen. Die Erinnerung, wie sie sich im Schlaf an ihn geschmiegt hatte, drohte seine guten Vorsätze zunichtezumachen, doch der Gedanke an die Gefahr für die Wandler brachte die Konzentration wieder zurück. Irgendwoher musste Caitlin ihre Informationen bekommen haben, und er würde herausfinden, woher. Und wenn er dafür ihr ganzes Arbeitszimmer auf den Kopf stellen musste.
    Das war gar nicht nötig, wie Torik wenig später feststellte, denn Caitlin war sehr ordentlich. In einem deckenhohen Regal standen unzählige Ordner, jeder fein säuberlich beschriftet. Torik zog einen mit der Aufschrift » Recherche Berglöwen « heraus und blätterte darin herum. Er war gefüllt mit Fotos, Kopien aus Büchern und Zeitschriften, unzähligen Seiten Text und einem kleinen Stück Fell, das Torik beinahe einen Herzinfarkt bescherte, bis er merkte, dass es unecht war. Das war nur am Geruch zu erkennen, es sah echt aus und fühlte sich auch so an. Torik strich leicht mit dem Finger darüber und stellte sich vor, wie Caitlin am Computer saß und mit dem Fell über ihre Wange strich, um sich zu inspirieren.
    Rasch stellte er den Ordner zurück und wandte sich den anderen zu, die offensichtlich zu dem Buch über die Berglöwenwandler gehörten. Nach einer Weile klappte er frustriert den Deckel zu. Es standen jede Menge Informationen zu seiner Gruppe auf den Zetteln, aber nirgends, woher Caitlin diese hatte. Oft fanden sich daneben auch Fragezeichen oder kurze Sätze, wenn Caitlin etwas noch einmal überprüfen oder ändern wollte. Auch auf ihrem Schreibtisch entdeckte er einzelne Ideenfetzen, Zeitpläne und Charakter-Lebensläufe, doch es war alles nicht das, was er

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