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Ghostwalker 04. Fluch der Wahrheit

Ghostwalker 04. Fluch der Wahrheit

Titel: Ghostwalker 04. Fluch der Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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widerstanden.
    Zögernd nickte Finn schließlich. »Wie du willst. Aber es wird etwas dauern, bis wir alles aufgebaut haben. Ich werde dich informieren, wenn wir so weit sind.«
    Mit einem knappen Nicken drehte Bowen sich um und kehrte in den Wald zurück. Eine Weile sprach niemand ein Wort, dann rieb Finn mit der Hand über sein Gesicht. »Verdammt!«
    Griffin zog Amber enger an sich. »Komm, lass uns nach Hause gehen, hier werden wir im Moment nicht gebraucht.«
    Amber sah auf Lana hinunter, die sich unbemerkt wieder in ein Berglöwenjunges verwandelt hatte und tief auf ihrem Arm schlief. Griffin hatte recht, auf manche Dinge hatten sie keinen Einfluss, egal wie sehr sie es sich auch wünschten.
    Langsam wich der zähe Nebel von ihr, der sie gefangen gehalten hatte. Gedämpfte Geräusche drangen von außerhalb in ihren schützenden Kokon, und sie versuchte vergeblich, den Ursprung und die Bedeutung zu erkennen. Allein ihre Lider zu heben bedeutete eine solche Kraftanstrengung, dass sie danach völlig erschöpft war. Vor allem sah sie nicht mehr als vorher, außer dass die tiefe Schwärze in ein unbestimmtes Grau übergegangen war. Die Töne waren jetzt klarer, doch sie konnte sie immer noch nicht zuordnen. Ein seltsames Piepsen, das immer schneller wurde, je mehr sie sich darauf konzentrierte, ein Schaben und Blubbern.
    Marisa wollte den Kopf heben, doch ein scharfer Schmerz in ihrer Schläfe hinderte sie daran. Ganz zu schweigen davon, dass ihr die Kraft dazu fehlte und ihr Nacken sich anfühlte, als hätte jemand sämtliche Muskeln verknotet. Ein Stöhnen drang über ihre Lippen und erschien ihr unnatürlich laut. Das Gefühl von lauernder Gefahr ließ sie die Luft anhalten. Sämtliche Sinne waren auf die Umgebung ausgerichtet, aber sie konnte immer noch nichts erkennen. Jetzt wären Berglöwenaugen und - ohren nützlich gewesen. Der Gedanke kam aus dem Nichts und löste in Marisa eine Flut von Erinnerungen aus.
    Sie keuchte auf, als sie sich wieder in ihrem Wagen befand und von der Straße gedrängt wurde. Coyles Fluch und ihr Schrei, die in dem Kreischen von Metall und berstendem Glas untergingen. Die furchtbaren Schmerzen, als sie in der verbeulten Karosserie eingeklemmt wurde, und die Sorge in Coyles Gesicht. Ihr Herz hämmerte in ihrer Brust, genau so wie es im Auto gewesen war, während Coyle gegen ihre Angreifer gekämpft hatte. Allein und mit Verletzungen, die ihn behinderten. Ein Zittern lief durch Marisas Körper, als sie sich daran erinnerte, wie einer der Verbrecher seine Pistole an ihren Kopf gehalten hatte. Einen Moment lang war sie sicher gewesen, in dem Wrack sterben zu müssen und Coyle nie wiederzusehen. Glücklicherweise hatte die Kugel sie nicht getroffen, und Griffin, der aus dem Nichts aufgetaucht war, hatte den Menschen besiegt.
    Vorsichtig bewegte Marisa die Finger und fühlte Stoff unter ihrer Hand. Anscheinend war sie aus dem Wrack befreit worden und befand sich jetzt im Krankenhaus. Mental schlug sie sich vor die Stirn. Natürlich, das waren die Geräusche, die sie hörte. Sie war wahrscheinlich an ein EKG und eventuell auch noch andere Geräte angeschlossen. Im Auto hatte sie versucht, wach zu bleiben, doch von der Spritze des Arztes war sie eingeschlafen. Hoffentlich hatte Griffin Coyle davon überzeugt, zum Berglöwenlager zurückzukehren, und ihr Gefährte war nicht so dumm hierherzukommen. Auf jeden Fall musste sie so schnell wie möglich dort anrufen, damit die anderen wussten, dass es ihr gut ging und Coyle sich keine Sorgen mehr machen musste.
    Marisa versuchte sich aufzusetzen, aber ihr Körper gehorchte ihr nicht. Es war fast, als existierte er unterhalb ihres Kopfes gar nicht. Ihr Herz begann zu hämmern. Nein, sie musste Ruhe bewahren. Sie hatte eindeutig ihre Hand bewegt, also war noch mehr von ihr vorhanden. Noch einmal zwang sie ihre Finger, über die Decke zu streichen, und atmete schließlich auf, als ihre Fingerspitzen eine Beule berührten. Okay, ihr Bein war auch noch da. Aber warum konnte sie es dann nicht bewegen? Nicht mal mit den Zehen konnte sie wackeln. Schweiß trat vor Anstrengung auf ihre Stirn, doch sosehr sie sich auch bemühte, es gelang ihr nicht. Dafür erwachten immer mehr Schmerzen in etlichen Teilen ihres Körpers, anscheinend reichte das Schmerzmittel nicht mehr aus. Die Zähne in die Unterlippe gegraben, bewegte Marisa die andere Hand, wurde aber von einem Zerren am Handrücken gestoppt. Zuerst konnte sie sich den Widerstand nicht erklären, doch

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