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Ghostwalker - Raven, M: Ghostwalker

Ghostwalker - Raven, M: Ghostwalker

Titel: Ghostwalker - Raven, M: Ghostwalker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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Entführer und seine Leute kümmern. Ihre Stimmung war dafür gerade richtig – so konnte sie die angestaute Wut abbauen.
    Endlich kamen sie beim Fahrstuhl an. Wenn Harken noch da war, zeigte er sich jedenfalls nicht. Sawyers Männer warteten dort auf sie, von den beiden ehemaligen Gefangenen aus den Zellen war nichts zu sehen.
    Als könnte er die Frage in ihren Augen sehen, antwortete einer der Männer. »Harken hat die beiden nach draußen gebracht, Brick passt auf sie auf.«
    Finn nickte. »Okay. Wir passen nicht alle in den Fahrstuhl. Zuerst bringen wir die Verletzten raus, die anderen kommen nach. Bowen, Sawyer.«
    Mit Carusos Hilfe schob er den Tisch mit dem Löwen in die Kabine. Der Leopard wartete nicht auf eine Aufforderung, sondern humpelte hinterher. Es war offensichtlich, wie ungern er das enge metallene Gehäuse betrat, aber er schien zu verstehen, dass es seine einzige Chance war, hier herauszukommen. Caruso trat wieder aus der Kabine heraus und stellte sich neben Isabel, die ihre Augen nicht von Bowen abwandte. Finn dagegen blickte Keira besorgt an. Auffordernd nickte sie ihm zu. Bevor sich die Türen schlossen, sah sie noch, wie Sawyer seinen Kopf hob und sie anstarrte. Eine Vielzahl von Gefühlen war in seinem Gesicht zu erkennen, doch Keira konnte sie nicht deuten.
    Dann bemerkte sie Colt und Alden, die mit weit aufgerissenen Augen auf die beiden Berglöwen blickten. Offensichtlich hatten sie auch nicht damit gerechnet, hier zwei ihrer Gruppenmitglieder zu treffen. Als sie sich umwandte, hatte Caruso einen Arm um Isabels Schulter geschlungen und sie lehnte sich erschöpft an ihn.
    Auf Keiras fragenden Blick hin zuckte er mit den Schultern. »Zu viele Emotionen von Katzenwandlern. Es ist schlimm genug, wenn einer in der Nähe ist, aber gleich ein ganzer Haufen in so einer Situation … als hätte man einen Presslufthammer im Kopf.«
    Keira fühlte Hitze in ihre Wangen steigen. »Tut mir leid. Ich hätte nicht auch noch zu dem Durcheinander beitragen sollen.«
    Isabel löste sich von ihrem Vater und blitzte Keira an. »Es ist nicht deine Schuld und das weißt du auch. Deine, Sawyers und auch Bowens Gefühle sind relativ leicht herauszufiltern, aber die der anderen … « Sie schauderte. »Ich spüre abgrundtiefes Leid in ihnen und ich weiß nicht, ob sie jemals wieder ein normales Leben führen können.«
    »Sie haben jetzt eine Chance, mehr können wir nicht tun. Vielleicht geht es ihnen etwas besser, wenn sie wieder bei ihren Gruppen sind.« Sofern sie diese fanden. Keira konnte sich kaum vorstellen, dass der Löwe und der Leopard vorher in den USA gelebt hatten. Wahrscheinlich waren sie wie die beiden Leopardenwandlerinnen Kainda und Jamila in Afrika eingefangen und hierhergebracht worden.
    Erleichtert atmete Keira auf, als die Türen des Fahrstuhls sich öffneten. Nur noch eine oder zwei Minuten und Isabel war genauso wie die anderen in Sicherheit. Erst dann konnte Keira sich ein wenig entspannen und auf etwas anderes konzentrieren. Rasch stiegen sie in die Kabine und fuhren ins Erdgeschoss hinauf. Mit einem leisen Zischen öffneten sich die Türen und sie konnten durch die leere Eingangshalle blicken. Es schien alles ruhig zu sein. Keira bedeutete den anderen voranzugehen und trat als Letzte aus der Kabine. Sawyers Männer schützten Isabel und ihren Vater von vorne, während Keira nach hinten absicherte. Nur noch wenige Meter bis nach draußen. Sie konnte bereits die kühlere Nachtluft auf ihrem Gesicht spüren und sehnte sich danach, wieder den Himmel über sich zu sehen und nicht mehr im Gebäude eingepfercht zu sein.
    Kurz vor dem Ausgang hörte sie ein Geräusch hinter sich und wirbelte herum. Ein Mann trat aus dem Gang und starrte sie überrascht an. Gerade als Keira sich fragte, ob er nur ein Unbeteiligter war, veränderte sich seine Miene. Und in dem Moment wusste sie, wer da vor ihr stand: Lee. Er war älter, als sie erwartet hatte, sicher schon Mitte fünfzig, Haare und Kleidung waren gepflegt. Auf den ersten Blick wirkte er wie ein erfolgreicher Geschäftsmann und nicht wie jemand, der Wandler gefangen hielt und quälte. Oder eine junge Menschenfrau entführte, aus welchem Grund auch immer. Während sie ihn noch betrachtete, griff er in sein Jackett und zog eine Pistole hervor.
    Das, was ihre Augen sahen, kam mit einiger Verzögerung in ihrem Gehirn an. »Lauft!« Ihr Schrei hallte durch die Lobby.
    Ein kurzer Blick zurück zeigte ihr, dass Caruso sich bereits vor Isabel geschoben

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