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Ghostwalker - Raven, M: Ghostwalker

Ghostwalker - Raven, M: Ghostwalker

Titel: Ghostwalker - Raven, M: Ghostwalker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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dann anzugreifen. Vor allem musste es schnell geschehen, bevor Isabel ihren Entführer noch mehr reizte. Er sah inzwischen deutlich verärgert aus, seine hellgrünen Augen lagen stechend auf der Menschenfrau. Außerdem machte Keira sich Sorgen, dass Bowen gleich zur Tür hereinstürmte, denn er hatte Isabels Gefühlsaufruhr sicher bereits bemerkt. Hoffentlich gelang es Sawyer und Harken, ihn fernzuhalten.
    »Bist du sicher, dass es sinnvoll ist, mir zu drohen?« Seine Pistole zeigte direkt auf Isabel. Bevor Keira handeln konnte, hatte sich Caruso bereits vor seine Tochter geschoben. »Sieh an, ein Held.« Lee lachte höhnisch. »Dich kenne ich noch gar nicht, bist du einer von ihnen?«
    Carusos mörderischer Blick war beängstigend. »Nein. Aber ich werde dich trotzdem töten.«
    Einen Moment lang starrte Lee ihn sprachlos an, dann begann er zu lachen. »Du kannst es versuchen.«
    »Oh, das werde ich.«
    Lee schien unsicher zu werden. Die Pistole in seiner Hand zitterte leicht. »Müsste ich dich kennen?«
    Caruso entblößte seine Zähne in der Parodie eines Lächelns. »Ich habe geschworen, dich zu finden und auszuschalten, und das werde ich auch tun.«
    Unter seiner Sonnenbräune wurde Lee bleich. »Caruso?«
    Ohne eine Antwort zu geben, schob Caruso Isabel Sawyers Männern zu und ging Lee dann entgegen. Verdammt, wollte er sich umbringen? Unschlüssig starrte Keira ihn an. Ihr Verstand sagte ihr, dass sie die Ablenkung nutzen und bei erstbester Gelegenheit mit Isabel, Colt und Alden aus dem Gebäude fliehen musste, doch wie konnte sie Caruso dem sicheren Tod überlassen? Nie im Leben würde er gegen einen Mann mit Pistole ankommen, der sicher ohne zu zögern abdrücken würde. Das war Selbstmord. Warum war er bereit, sich selbst zu opfern? Bisher war er ihr nie so selbstlos vorgekommen, im Gegenteil. Als er an ihr vorbeiging, bewegte er beinahe lautlos seine Lippen. »Harken.«
    Keira schlug sich im Geiste vor die Stirn. Natürlich, warum hatte sie nicht daran gedacht, dass Caruso Harken auch dann spüren konnte, wenn er unsichtbar war? Anscheinend war der mysteriöse Wandler zurückgekommen, um ihnen zu helfen. Oder zumindest, um Lee zu beseitigen, was in diesem Fall auf das Gleiche herauskam. Sie nickte Caruso unmerklich zu und bewegte sich langsam rückwärts. Da Lee sich voll und ganz auf den Menschen konzentrierte, bemerkte er nichts davon.
    »Nein!« Isabels Schrei hinter ihr ließ Keira zusammenzucken.
    Sie drehte sich um und sah, wie Isabel sich von Sawyers Männern losriss und vorwärtsstürmte. Da Keira nicht zulassen konnte, dass Isabel Lee zu nahe kam, stellte sie sich ihr in den Weg und schlang ihre Arme um sie. Die Menschenfrau wehrte sich heftig, aber Keira ließ nicht los.
    »Lass mich!«
    Keira hielt ihren Mund an Isabels Ohr. »Beruhige dich. Caruso weiß, was er tut. Wenn du dich einmischst, gefährdest du auch ihn.«
    Tränen liefen über ihr Gesicht. »Aber ich kann ihn nicht auch noch verlieren!«
    Mit einer Hand strich sie über Isabels Haare. »Das wirst du nicht.« Zumindest hoffte sie das. »Geh jetzt. Und wenn er abgelenkt ist, lauft ihr los.«
    »Aber … «
    Keira blickte sie streng an und schob sie sanft von sich. »Tu, was ich dir sage.«
    »Das ist interessant.« Lees Stimme erklang hinter ihr.
    Während sie sich zu ihm herumdrehte, behielt sie weiterhin Isabel im Auge, damit sie im Notfall eingreifen konnte.
    »Ist sie nicht ein bisschen zu jung für dich, Caruso?« Lee schien sich von seinem Schreck wieder erholt zu haben.
    Damit reizte er Isabels Vater so sehr, dass der nicht mehr an die Waffe dachte, die Lee in der Hand hielt, sondern zum Angriff überging. Keira konnte am Lächeln des Verbrechers sehen, dass er nicht vorhatte, Caruso nah genug an sich herankommen zu lassen. Die Pistole zielte genau auf Carusos Oberkörper, wenn Lee auf diese Entfernung schoss, würde er auch treffen. Hilflos sah Keira zu, wie das Unheil seinen Lauf nahm. Sie konnte nichts tun, um es zu verhindern, und das machte sie rasend. Hinter sich hörte sie leise Schritte und wusste, dass die beiden Berglöwenwandler Isabel zum Ausgang brachten. Gerade als sich Lees Finger um den Abzug krümmte, tauchte Harken neben ihm auf und schlug die Hand mit der Waffe zur Seite. Ein Schuss löste sich, auch wenn das Geräusch beinahe in Carusos Wutschrei unterging, als er sich auf Lee stürzte.
    Harken fiel neben ihnen auf die Knie und Keira dachte im ersten Moment, dass er getroffen war. Doch an seinem nackten

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