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Ghostwalker - Raven, M: Ghostwalker

Ghostwalker - Raven, M: Ghostwalker

Titel: Ghostwalker - Raven, M: Ghostwalker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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trieb die Sehnsucht sie zurück zu Bowen. Caruso verstand das zum Glück und war bereit gewesen, sie ins Berglöwenlager zu bringen.
    Mit einem Seufzen lehnte Isabel sich in ihrem Sitz zurück. Es war der richtige Schritt, das spürte sie. Denn auf keinen Fall konnte sie ihr Leben einfach so weiterführen, wenn es noch so viele ungeklärte Dinge gab. Sie wäre sogar gerne noch früher aus San Francisco losgefahren, doch sie wollte Caruso die Zeit geben, mit seiner Polizistin zu reden. Das war das Mindeste, was sie tun konnte, nachdem Dawn so viel zu ihrer Rettung beigetragen hatte und dabei schwer verletzt worden war.
    Eigentlich hatte sie erwartet, dass Bowen sich bei ihr melden würde, aber das hatte er bisher nicht getan. Doch diesmal würde sie ihn nicht so leicht davonkommen lassen. Er sollte ihr ins Gesicht sagen, dass er sie nicht mehr sehen wollte. Aber nach ihren Erlebnissen in Lees Gefangenschaft glaubte sie das eigentlich nicht. Er war bei ihr geblieben, bis die Polizei eintraf, und noch jetzt konnte sie seine Wärme neben sich spüren, seine Hand an ihrer, konnte den sanften, liebevollen Kuss spüren, mit dem er sich von ihr verabschiedet hatte. Nein, sie musste einfach glauben, dass Bowen sie genauso liebte wie sie ihn.
    »Bist du sicher, dass du das tun willst?« Caruso hatte den größten Teil des Weges geschwiegen, offensichtlich in seine eigenen Gedanken vertieft, doch jetzt hatte er sich ihr zugewandt.
    Isabel drehte sich vom Autofenster weg, durch das sie die vorbeifliegende Landschaft beobachtet hatte, und lächelte ihn an. »Ja, das bin ich. Das letzte Jahr in Ungewissheit hat mir gereicht, ich muss wissen, ob ich mit Bowen eine Zukunft habe.«
    Caruso blickte wieder auf die Straße, doch sie konnte spüren, dass ihre Antwort ihn nicht beruhigte. »Ihr seid noch so jung … «
    Isabel unterbrach ihn. »Ich glaube, wir haben genug zusammen erlebt, um zu wissen, dass es nicht nur eine Jugendschwärmerei ist.« Sie strich eine Haarsträhne hinter ihr Ohr. »Und die Situation ist so kompliziert, dass ich nicht darüber nachdenken würde, wenn ich mir meiner Gefühle nicht sicher wäre.«
    Nach einem Moment stieß ihr Vater einen tiefen Seufzer aus. »Ich weiß.« Er warf ihr einen weiteren kurzen Blick zu. »Aber versprich mir, dass du dich bei mir meldest, wenn es aus irgendeinem Grund nicht funktionieren sollte oder du dort weg willst, okay?«
    »Natürlich.« Isabel klopfte auf die Seitentasche ihres Rucksacks, in die sie den Zettel mit Carusos Telefonnummer gesteckt hatte. »Ich werde dich auf jeden Fall anrufen, damit du weißt, dass es mir gut geht.«
    »Danke. Ich würde mich darüber freuen, wenn wir in Kontakt bleiben.«
    Erstaunt sah Isabel ihn an. »Selbstverständlich werden wir das! Du glaubst doch nicht, dass ich aus heiterem Himmel einen Vater geschenkt bekomme und dann nicht alles über ihn wissen will?« Sie lachte auf. »Wahrscheinlich wirst du dir irgendwann wünschen, wir wären uns nie begegnet.«
    Caruso legte seine Hand auf ihre. »Niemals.«
    Ihre Augen wurden feucht und ihre Kehle zog sich zusammen, sodass sie Mühe hatte, ihm zu antworten. »Ich kann immer noch nicht verstehen, wie Mom dich verlassen konnte, besonders wenn sie schwanger war.«
    Caruso zuckte mit den Schultern, aber sie wusste, dass er nur so gleichgültig tat. »Wahrscheinlich dachte sie, dass Stammheimer ein besserer Vater für dich sein würde. Und zumindest finanziell hatte sie damit sicher Recht.«
    Ärger machte sich in Isabel breit. »Das Geld hat mich nie interessiert! Ich wollte einen Vater, der immer für mich da war, mit dem ich reden und alle möglichen Sachen machen konnte. Nicht jemanden, der sich nur für seine Arbeit interessierte.« Isabel presste ihre Hand vor den Mund. Es kam ihr falsch vor, so über einen Toten zu sprechen. Caruso schwieg und Isabel spürte Hitze in ihre Wangen kriechen. »Tut mir leid. Für dich war es sicher schlimmer, weil meine Mutter dich verlassen hat.«
    Konzentriert starrte er auf die Straße, die sich durch den Wald wand. »Ja und nein. Ich war damals überrascht, als sie mich ohne Vorwarnung sitzen ließ, und sicher auch enttäuscht, aber zu dem Zeitpunkt hatte ich schon bemerkt, dass wir nicht wirklich zusammenpassten. Es hat nur einige Zeit gedauert, bis ich mir das eingestand. Hätte ich allerdings gewusst, dass sie schwanger war, hätte ich sie nie gehen lassen.« Seine Handknöchel färbten sich weiß, so fest hielt er das Lenkrad umfasst.
    Isabel legte ihre

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