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Ghostwalker - Raven, M: Ghostwalker

Ghostwalker - Raven, M: Ghostwalker

Titel: Ghostwalker - Raven, M: Ghostwalker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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über das Dach hinweg an. Die Berglöwenwandlerin hatte seit dem Verlassen des Krankenhauses, in dem sie Marisa Gesellschaft geleistet hatten, die dort seit ihrem schlimmen Unfall lag, noch keinen Ton gesagt. Eigentlich war sie auch davor schon alles andere als gesprächig gewesen und Isabel konnte ihre Unruhe spüren. Aber nachdem sie nun auch erfahren hatten, dass Coyle zum Glück nur leicht verletzt worden war, ging wenigstens der Schmerz etwas zurück, den Keira konstant aussandte.
    Isabel rieb über ihre Schläfen. Warum musste gerade sie die Gefühle von Katzen in ihrem Kopf spüren können? Sie hatte nie darum gebeten und es war mehr Fluch als Segen. Zumal sie auch überhaupt nichts tun konnte, um das Leiden zu lindern. Weder bei den Tieren noch bei den Wandlern. Und schon gar nicht bei der Wächterin der Berglöwen, die ihre Gedanken stets hinter einer ausdruckslosen Maske verbarg. Wie auch jetzt wieder.
    »Ich sehe mich hier draußen noch um.« Damit drehte Keira sich auf dem Absatz um und verschwand in den Büschen neben dem Motel.
    Isabel fühlte sich seltsam allein gelassen, zuckte dann aber nur die Schultern. Selbst wenn Keira mitgekommen wäre, hätte sie mit ihr nicht über das Geschehene reden können. Keira war auf Marisa nicht gut zu sprechen, seit die ihr Coyle vor der Nase weggeschnappt hatte. Wahrscheinlich konnte Isabel schon froh sein, dass die Berglöwenfrau schließlich zugestimmt hatte, mit ihr ins Krankenhaus zu fahren. Mit einem tiefen Seufzer schlang Isabel den Rucksack über ihre Schulter und ging zur Tür des Motelzimmers. Sie fühlte sich wie zerschlagen und konnte es kaum erwarten, ins Bett zu kriechen. Morgen würde wieder ein anstrengender Tag werden, wenn sie ganz bis nach Los Angeles fahren musste.
    Ihr Vorhaben, einem Immobilienmakler das Haus ihres verstorbenen Vaters zu zeigen, damit er es verkaufte, verschob sie auf unbestimmte Zeit. Auf keinen Fall wollte sie noch einmal auf die Verbrecher treffen, die ihnen auf dem Grundstück aufgelauert hatten und denen sie nur knapp entronnen waren. Ein Schauder lief über ihren Rücken und sie sah sich unbehaglich um. Beinahe glaubte sie, Augen auf sich zu spüren, aber sie schüttelte das Gefühl ab. Wahrscheinlich war es nur Keira, die sich vergewissern wollte, dass Isabel wirklich in ihr Zimmer ging. Nach einem letzten Blick in Richtung der Büsche zog sie die Schlüsselkarte durch das Schloss und schob die Tür auf. Die Luft im Zimmer war eiskalt an ihren nackten Armen, anscheinend hatten sie vergessen, die Klimaanlage herunterzustellen. Rasch ging sie zu dem Gerät und schaltete es aus. Angenehme Stille breitete sich in dem Raum aus.
    Isabel warf ihren Rucksack auf den Tisch und zog die Vorhänge zu. Dadurch kam sie sich zwar noch eingeschlossener vor, aber das war besser, als von draußen beobachtet zu werden. Und wenn Keira gleich zu ihr stieß, war es ohnehin notwendig, denn die Berglöwenfrau hielt sich in der Regel nicht damit auf, ihren Körper mit Kleidung zu bedecken. Ein widerwilliges Lächeln hob ihre Mundwinkel. Irgendwie mochte sie Keira, sie war stark und unabhängig und ließ sich von niemandem etwas vormachen. Vermutlich konnte Isabel noch viel von ihr lernen.
    Aber erst nach einer langen, heißen Dusche, die hoffentlich ihre verspannten Muskeln lockern würde. Glücklicherweise hatte sich ihre Befürchtung, dass sie auch angegriffen werden könnten, nicht bewahrheitet. Trotzdem sehnte Isabel sich nach der Anspannung nach einem entspannenden Bad. Sie öffnete die Badezimmertür und schaltete das Licht an. Ein Blick in den Spiegel zeigte ihr dunkle Augenringe und Falten neben ihrem Mund und auf der Stirn. Isabel schnitt eine Grimasse. Niemand würde bei diesem Anblick vermuten, dass sie noch nicht einmal ihren achtzehnten Geburtstag gefeiert hatte. Anscheinend war sie im letzten Jahr nicht nur innerlich, sondern auch äußerlich um Jahre gealtert.
    Schließlich wandte sie sich ab und wollte in den anderen Raum zurückgehen, doch die Türöffnung wurde von einem Mann blockiert, der aus dem Nichts aufgetaucht war. Isabel erstarrte und blickte ihn mit weit aufgerissenen Augen an. Ihr Herzschlag setzte für einen Moment aus, bevor er wieder lospolterte. Es dauerte einen Moment, bis ihr Gehirn den Befehl sandte, so laut zu schreien, wie sie konnte. Doch bevor sie ihn umsetzen konnte, war der Mann bei ihr, schlang einen Arm um sie und presste seine Hand auf ihren Mund. Isabel erwachte aus der Starre und sie versuchte, sich

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