Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ghouls in Manhattan

Ghouls in Manhattan

Titel: Ghouls in Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
stiegen sie in die Tiefe.
    An diesem Tag war der Gestank noch schlimmer als sonst. Vielleicht eine Folge der drückenden Luft draußen, so genau wußten das die beiden Männer nicht. Aber sie schimpften darüber. Dann standen sie nebeneinander. Im Schein der Lampen schauten sie auf eine schmutzige Karte und steckten dort den Weg ab, den sie nehmen mußten.
    Gonzales fluchte in seiner Heimatsprache, weil sie durch enge Kanäle klettern mußten. »Das gibt wieder eine Schufterei!« schimpfte er.
    »Wir lassen uns Zeit«, sagte Renkov.
    »Dann geh du vor.«
    Das tat der Bulgare auch. Zuerst konnten sie noch aufrecht gehen, doch an der ersten Kreuzung mußten sie nach links und gelangten in einen Gang, in dem es erbärmlich stank.
    Aus einem Loch in der Wand schäumte braungraues Wasser und quirlte in den unterirdischen Fluß, wo es sich mit dem anderen Abwasser vermischte.
    Die beiden Männer hielten sich dicht an der Wand. Es gab nur einen schmalen Laufsteg, der zudem sehr glitschig war und leicht zu einer Rutschfalle werden konnte. Es wäre nicht das erste Mal gewesen, und einer der Männer hätte im Wasser gelegen.
    Die Lichtlanzen tanzten auf und nieder. Sie machten den Rhythmus der Bewegungen mit. Manchmal zuckten sie über die Wasserfläche und schufen blitzende Reflexe. In diesem Tunnel brannte nämlich kein Licht, die Männer mußten sich allein auf ihre Lampen verlassen.
    Sie trugen hohe Stiefel, die mit ihren Schäften bis über die Knie reichten.
    Das war auch bitter nötig, denn auf einmal war der schmale Steg zu Ende. Einfach weggebrochen oder unterspült worden. Auf jeden Fall mußten sie in die Brühe.
    Natürlich reichten die Schäfte in ihrer Länge nicht. Wasser spülte über und näßte ihre Hosenbeine. Beide schimpften um die Wette, als sie sich langsam und gegen die Strömung voranarbeiteten. Erst fünfzig Yards weiter konnten sie wieder aus der Brühe klettern. Und ausgerechnet da geschah es.
    Renkovs Lampe erlosch.
    Der Bulgare fluchte in seiner Heimatsprache, während er den Helm abnahm und die Lampe untersuchte.
    »Was ist mit der Batterie?« fragte Gonzales.
    »In Ordnung.«
    »Kannst du es reparieren?«
    »Vielleicht, aber das dauert zu lange.« Renkov hatte die Fassung aufgeschraubt.
    »Dann nimm die Taschenlampe.«
    »Ja.« Der Bulgare kramte in seiner Werkzeugtasche herum und holte die Ersatzleuchte hervor, die er sofort einschaltete. Ein breiter Lichtstrahl wies den Weg.
    Bald wurde es besser. Sie brauchten nicht mehr gebückt zu gehen, sondern konnten sich aufrichten.
    Und sie erreichten die nächste Kreuzung, wo ein breiterer Kanal floß und es auch Licht gab.
    Diesmal ging Gonzales vor, und er blieb so abrupt stehen, daß Renkov gegen ihn stieß und ihn fast in den Kanal stieß. »Verdammt«, schimpfte der Bulgare, »mach nicht so einen Mist!« Gonzales schüttelte den Kopf.
    »Sei doch mal ruhig.« Er nahm sogar den Helm ab. »Hörst du nichts?«
    »Ja, das Wasser rauscht wie eine Klospülung.«
    »Das meine ich nicht. Da ist irgend etwas anderes. So komische Geräusche.«
    Sam stieß seinen Kollegen an. »Komm, geh weiter, Dicker, wir müssen das Ding noch finden. Oder soll ich vorgehen?«
    »Wenn du willst.«
    Renkov drückte sich an seinem Kollegen vorbei. »Hat Schiß, der junge Mann, das hätte ich nicht gedacht.«
    »Hier unten ist es ziemlich gefährlich. Und was ich gehört habe, das habe ich gehört.«
    »Ja, ja, ich auch.« Renkov ging weiter. Geduckt schritt er voran.
    In der rechten Hand hielt er die Lampe. Ihr Strahl tanzte hin und her, und er mündete in den Schein, den eine an der gewölbten Decke hängende Lampe verbreitete.
    Sie hatten die unterirdische Kreuzung erreicht, wo einer der Hauptkanäle floß. Ihn mußten sie noch durchgehen, dann erreichten sie den Schieber.
    Plötzlich blieb Renkov stehen. Diesmal wäre Gonzales fast gegen ihn gelaufen.
    »Was ist?« flüsterte der Puertoricaner.
    »Da hat sich was bewegt.«
    »Hast du es genau gesehen?«
    »Nein.«
    »War vielleicht'ne Ratte?«
    »Möglich«, antwortete Renkov und leuchtete mit der Lampe einmal in die Runde.
    Der Schein traf feuchtes, zum Teil verwittertes Gestein. Schlupfwinkel und Geburtsstätte für Kriechtiere und Ratten. Ein Lebewesen sah der Bulgare jedoch nicht.
    »Da ist nichts«, erklärte er und schritt vor. Er mußte sich schmal machen, um auf den anderen, wesentlich breiteren Steg zu gelangen, der parallel zum nächsten Kanal lief. Die Stützmauer sprang dabei an einer Seite ein wenig zu weit

Weitere Kostenlose Bücher