Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ghouls in Manhattan

Ghouls in Manhattan

Titel: Ghouls in Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Tisch. Sie blutete aus einer Wunde an der Stirn. Der rote Lebenssaft rann wie ein dicker Faden über ihr Gesicht, rann am Hals entlang und hatte auch den Kragen des weißen Kittels gerötet.
    Neben ihr kniete ein schleimiges Wesen, das bestialisch stank. Es hielt ein Stuhlbein in der Klaue, womit es auch zugeschlagen hatte. Und das zweite Wesen, es konnte direkt ein Zwillingsbruder sein, hatte sich mit einer Schere bewaffnet.
    »Martha!« Der Mann schrie den Namen seiner Frau und stürzte vor. Er rannte mit Riesenschritten auf sie zu und achtete nicht auf die Gefahr, in die er sich begab.
    Der grüngelb schimmernde Ghoul wandte sich um. Es war der mit der Schere. Über sein Gesicht liefen dicke Tropfen, die Augen wirkten wie eingedrückte Steine in seinem Gesicht.
    Er stach zu.
    Die Schere hätte Ross Cartwright in die Brust getroffen, doch durch eine schnelle Bewegung des Inspizienten verfehlte sie ihr eigentliches Ziel und traf nur die linke Schulter, wo sie steckenblieb, denn der Ghoul hatte den Griff losgelassen.
    Cartwright stöhnte auf und taumelte zur Seite. Der Schmerz war schlimm, er wühlte in seiner Schulter, als hätte man das Blut mit Säure angereichert.
    Der Inspizient wankte nach rechts, bis er mit der Hüfte gegen einen der zahlreichen Schminktische stieß, dabei den Arm anwinkelte und Fläschchen, Dosen und Tuben zu Boden feuerte. Seine Finger fanden eine Schere, umklammerten sie, und er riß den rechten Arm hoch.
    Der Ghoul war nahe genug. Voller Wut stieß Ross Cartwright die Schere in den Hals der schleimigen Bestie.
    Er merkte kaum Widerstand und er mußte erkennen, daß dem Wesen dieser Stoß nichts ausgemacht hatte. Andere wären gestorben, nicht so der Ghoul.
    Er stieß ein widerliches Schmatzen aus, grunzte und zog die Schere aus seinem Hals.
    Dann stach er zu.
    Seine Bewegungen waren zum Glück nicht so geschmeidig, deshalb gelang es dem Mann, auszuweichen. Dicht neben ihm wischte die gefährliche Waffe vorbei und hieb in den Spiegel. Der zersplitterte. Ein Spinnenmuster zeigte sich, ein Loch war entstanden, und auf der Fläche sah er das Gesicht des Ghouls seltsam verzerrt.
    Er hörte einen dumpf klingenden Laut.
    Wie ein Stromstoß stach es durch sein Gehirn. Dieser Laut, dieses Geräusch, das durfte nicht wahr sein.
    Er warf einen Blick nach links.
    Ja, es stimmte.
    Der Ghoul, der neben seiner Frau kniete, hatte ein zweites Mal zugeschlagen!
    Der Inspizient drehte fast durch. Er heulte auf und sah rot. Dabei vergaß er den zweiten Ghoul. Als Cartwright vorstürzte und den Mörder seiner Frau umbringen wollte, egal wie, da griff der andere ein. Und er war schnell.
    Ross Cartwright fühlte sich von schleimigen, aber starken Händen gepackt und zur Seite geschleudert. Genau auf eine Lücke zwischen den Garderobentischen zu, wo sich das Fenster befand. Schon immer war wegen der zu tiefen Bank geklagt und geschimpft worden. Zu recht, wie sich nun bewies.
    Die tiefe Fensterbank wurde dem Inspizienten zum Verhängnis. Er fiel noch dagegen, fand jedoch keinen Halt, und der Schwung trieb ihn gegen die Scheibe.
    Sie brach. Kein Kreuzrahmen stoppte den Fall des Inspizienten. Mit einem gellenden Schrei auf den Lippen raste er der Tiefe entgegen…
    ***
    Wir befanden uns praktisch schon auf dem Weg, als die Scheibe zerbrach und die Splitter in die Tiefe segelten.
    Aber nicht nur sie.
    Ein Körper folgte.
    Haben Sie mal einen Menschen aufgefangen, der aus dem zweiten Stock fällt? Wahrscheinlich nicht. Und trotzdem versuchte es Suko. Er war der Stärkste von uns. Er jagte los und hatte schon seine Arme ausgestreckt, wobei er nicht an seine eigene Sicherheit dachte, denn er begab sich auch in Lebensgefahr, aber er kam um den Bruchteil einer Sekunde zu spät.
    Dicht vor seinen Fingerspitzen wischte der Körper vorbei und prallte zu Boden.
    Das Geräusch drang mir durch Mark und Bein. Für eine Sekunde schloß ich die Augen, und als ich sie wieder öffnete, kniete Suko neben dem Mann.
    »Lebt er noch?«
    »Nein.« Seine Stimme klang deprimiert.
    Neben mir fluchte Jo Barracuda. »Wie viele Tote sollen wir denn noch hinnehmen?«
    »Jetzt geht es erst los«, sagte ich. Mein Blick fiel nach oben. Er flog an der Hauswand hoch, und ich sah hinter der zerbrochenen Scheibe eine Bewegung.
    Sie war etwas langsam, irgendwie tapsig, und ich wußte Bescheid. Dort lauerte ein Ghoul.
    »Los!« schrie ich den beiden Freunden zu und rannte bereits. Der Hintereingang war nicht verschlossen. Wir stürzten in das Theater,

Weitere Kostenlose Bücher