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Gib den Jungs zwei Küsse: Die letzten Wünsche einer Mutter

Gib den Jungs zwei Küsse: Die letzten Wünsche einer Mutter

Titel: Gib den Jungs zwei Küsse: Die letzten Wünsche einer Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: St John Greene
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vermisse dich so sehr. Ich träume von dir. Bitte sorge dafür, dass wir eines Tages für immer zusammen sind. Ich liebe dich, ich liebe dich, ich liebe dich, ich liebe dich …«
    Ich sah Kate, die mir drei Küsse zuhaucht, während sie diese am Ende des Briefs malt. »Ich muss jetzt aufhören, ich liebe dich bis ans Ende der Welt, alles Liebe, Kate xxx« Sie treibt langsam weg, und in meinem Traum springe ich über die Seite des Boots und suche im Wasser nach ihr, versuche, so schnell ich kann, zu ihrem verblassenden Gesicht zu schwimmen, ehe sie ganz aus meinem Blickfeld verschwindet.
    Der Mond steht wie eine riesige Uhr im Disney-Stil am Himmel, und jeder Schwimmzug, den ich in dem kalten, dunklen Wasser mache, scheint die Zeiger rückwärts zu bewegen. Ich versuche, in die Schweiz zu schwimmen und die Zeit zurückzudrehen. Um mich herum kreisen Haie im Wasser.
    »Pass auf!«, schreit jemand.
    Es hört sich an, als wäre es Kate.
    »Haie schlafen nachts nicht!«, ruft die Stimme.
    »Pass auf! Hilfe! Was ist passiert?«
    Es ist nicht Kates Stimme, und die Schreie gehen durch Mark und Bein. Irgendwas stimmt nicht, irgendwie bin ich in Gefahr. Ich sehe den riesigen Drachenkopf der Morgenröte in Nahaufnahme vor mir. Ich bekomme Panik, mein Herz schlägt schnell. Jetzt schreit eine andere Stimme und wieder eine andere.
    »Pass auf! Oi! Sei vorsichtig – was ist da los?«
    Ich spüre, wie meine Gehirnmasse im Schädel hin und her rutscht, weil ich den Wellen ausgeliefert bin. Kate ist in Gefahr! Ich muss Kate erreichen, sonst entgleitet sie mir für immer! Panisch reiße ich meine Augen auf, um nach ihr zu suchen, und merke sofort, dass ich ganz allein bin und im Dunkeln in einer Koje an Bord der Mabel Alice liege.
    Mein Traum ist vorbei, aber die Stimmen schreien immer noch. Verwirrt springe ich in meinen Shorts aus dem Bett und renne an Deck, um herauszufinden, was dieses Theater soll.
    »Der Anker hat sich losgerissen«, hörte ich den Rettungsschwimmer rufen. »Wir kollidieren mit The Matthew! «
    Mir sank der Mut, im nächsten Moment verfolgte ich hilflos, wie die Mabel Alice seitlich gegen The Matthew schlug. Vom Gefühl her war es Gott sei Dank nur ein kleinerer Aufprall, der aber großen Tumult ausgelöst hatte.
    »Keine Panik«, sagte ich zu ein paar Leuten von der Crew und den Passagieren, die schrien und aufgebracht waren, denn es war vier Uhr morgens und eindeutig nicht die beste Zeit, um einen kühlen Kopf zu bewahren. Sekunden später merkte ich, dass die Mabel Alice unerwarteterweise rückwärts sauste. Mit den besten Absichten hatte der Kapitän den Schaden zu begrenzen versucht, indem er das Rettungsboot so schnell wie möglich auf Abstand zu The Matthew brachte.
    Das Problem war nur, dass er die 4 Saints vergaß, die hinten am Rettungsboot festgemacht war, und so raste er im Rückwärtsgang mit einem ohrenbetäubenden Knall in mein Schlauchboot. Entsetzt verfolgte ich, wie mein beschädigtes Boot herrenlos im Wasser auf und ab hüpfte. Ich ließ mich von der Mabel Alice in die 4 Saints gleiten, um den Schaden zu besichtigen. Die Konsole und die Windschutzscheibe waren zerschmettert, und nur mit Ach und Krach bekam ich den Motor in Gang, sodass ich mich langsam wegbewegen und in der Dunkelheit außer Hörweite ein paar Flüche vom Stapel lassen konnte. Ich schaute in den Himmel. Auch Kate hätte Gift und Galle gespuckt, mich aber ermahnt, ruhig zu bleiben. Dank der Versicherung konnte das alles repariert werden. Ich wusste das, trotzdem war ich völlig niedergeschmettert, als ich mir ausmalte, wie die Jungs darauf reagieren würden.
    Ich spulte im Geiste wieder jenen Moment ab, als Reef das Boot entdeckt hatte. »Ein solches Boot würde mir gefallen!«, hörte ich ihn sagen und sah beide Jungs grinsen wie die Cheshire Cat, als ich ihnen erzählte, dass das RIB tatsächlich uns gehörte. Wir hatten die 4 Saints gerade mal seit fünf Monaten, und jetzt würden wir monatelang auf sie verzichten müssen, während sie repariert wurde. Das Boot war der ganze Stolz und die ganze Freude der Jungs, entsprechend war ich jetzt ihretwegen am Boden zerstört.
    Ich verbrachte elende und schwierige drei Stunden unter Wasser, um mitzuhelfen, die Mabel Alice loszuschneiden, da meine Bugleine sich während des Unfalls um ihren Propeller gewickelt und diesen stark beschädigt hatte.
    The Matthew hatte ihre Reise fortgesetzt und meine ganze Ausrüstung, darunter auch mein Telefon und meine Brieftasche,

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