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Gib den Jungs zwei Küsse: Die letzten Wünsche einer Mutter

Gib den Jungs zwei Küsse: Die letzten Wünsche einer Mutter

Titel: Gib den Jungs zwei Küsse: Die letzten Wünsche einer Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: St John Greene
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ist einfach nur lästig, und wenn Reef nicht geweint hat, werde ich das auch nicht tun!« Man hat es früh erkannt, also drückt die Daumen!
27. August 2008
Kate ist unglaublich wie immer und saß im Bett, als hätte man ihr nur eine Warze entfernt. Sie meint, die kleine Brust, die man ihr entfernt habe, sei nicht größer gewesen als Reefs Tumor, also was soll’s! Sie hat Suppe und zwei Brötchen gegessen und ist auch schon aufgestanden und herumgelaufen. Am unangenehmsten sind ihr im Moment die Kanülen (kleine Schläuche) in ihrer Hand.
Stellt euch vor, was Reef sich für Gedanken macht: »Wie soll ich dich als meine Mummy wiedererkennen, wenn du keine Haare mehr hast?« Ich könnte mir vorstellen, dass sich die Jungs mit gelbem Filzstift über ihren Kopf hermachen!
Singe hat sich wacker geschlagen und ist den ganzen Tag bei ihr geblieben. Reef ist derweil mit Lynne, der Betreuerin seiner Behindertengruppe, in den Zoo gegangen und hatte einen schönen Tag. Finn ist bei uns zu Hause geblieben und hat es genossen, ganz allein mit Reefs Spielsachen spielen zu können.
29. August 2008
Kate wird heute aus dem Krankenhaus entlassen und hofft (!!!), sich ausruhen zu können. Sie wird am Montag einen Arzt wegen der Ergebnisse und weiterer Behandlungen aufsuchen.
31. August 2008
Kate ist so unglaublich positiv, dass sie mit Reef am Samstag sogar zu einer Geburtstagsparty gegangen ist. Sie kann ihren Arm gut bewegen und kommt im Moment ohne Schmerzmittel zurecht. Sie möchte einfach nur weiterleben, egal wie sie aussieht!
    Ich starrte ungläubig auf die Seite. Was ich dort las, erinnerte mich daran, wie groß unsere Hoffnungen anfangs waren und wie sehr wir darauf bauten, dass Kates Behandlung Erfolg hatte und sie am Ende eine Brustrekonstruktion bekäme.
    »Wer hätte gedacht, dass ich auf diese Weise einen größeren Busen bekomme?«, lachte sie müde. »Weißt du noch, wie ich als Teenager immer daran geglaubt habe, dass er noch mal wachsen wird? Ist er aber nie!«
    Obwohl Kate immer flachbrüstig gewesen war und es eigentlich kaum auffiel, dass man ihre Brust entfernt hatte, war sie nach der Mastektomie sehr verunsichert. »Ich fühle mich nicht mehr als richtige Frau«, erzählte sie mir danach. »Sei nicht albern«, beruhigte ich sie. »Du bist immer noch purer Sex auf Beinen!« »Nein, Singe, ich habe einen Teil meiner Weiblichkeit verloren, und die muss ich zurückbekommen«, erwiderte sie.
    Ich sagte ihr, dass ich sie liebte, egal wie sie aussah, aber Kate fühlte sich nicht wohl in ihrer Haut, selbst als alles verheilt war. Wenn ich sie dort, wo ihre Brust gewesen war, berührte, schob sie meine Hand weg.
    »Es fühlt sich so ungeschützt und empfindlich an«, sagte sie. »Und ich finde es komisch, meine Rippen direkt unter der Hautoberfläche zu sehen.«
    Es war wohl unvermeidbar, dass unser Liebesleben litt. Auch in der Vergangenheit war die Leidenschaft bereits vom Stress und der Erschöpfung begleitet gewesen, die das Elterndasein und die Sorge um ein krankes Kind mit sich bringt, und ich vermisste die Intimität.
    »Das wird nicht von Dauer sein«, sagte sie.
    »Das ist gut, denn ich liebe dich für immer«, versicherte ich ihr.
8. September 2008
Man hat Kate darüber informiert, dass ihre Krebserkrankung im zweiten Stadium und dritten Grades ist und inzwischen als »verbreitet« klassifiziert wurde! Gott sei Dank hat man sie früh erkannt! Die Prognose sieht eine Lebenserwartung von achtzig Prozent für die nächsten zehn Jahre vor, doch sie verbessert sich ständig. Die Streuung hat erst einen Lymphknoten befallen. Kate wird Chemo und Bestrahlung bekommen, Beginn in zwei Wochen. Reef ist diese Woche eingeschult worden und war ganz begeistert. Er benutzt gern den »Puter« (sein Wort für Computer).
15. September 2008
Kate konnte endlich mit dem Facharzt sprechen. Ihr Tumor ist dreifach negativ, was bedeutet, dass er auf die leichteren Hormonbehandlungen nicht anspricht, deshalb braucht sie das volle Programm einer starken Chemotherapie mit anschließender Bestrahlung. Sie wird außerdem an einem klinischen Versuch des Medikaments Avastin teilnehmen, das, wie man hofft, die Wahrscheinlichkeit eines Wiederauftretens reduziert, aber ein Jahr lang in dreiwöchigem Abstand verabreicht werden muss. Es stehen harte Zeiten ins Haus!!
23. September 2008
Kate hat Elektrokardiogramme, Ultraschalluntersuchungen, Bluttests usw. an den Krankenhäusern von Weston und Bristol über sich ergehen lassen. Die Ergebnisse

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