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Gib der Liebe eine Chance (German Edition)

Gib der Liebe eine Chance (German Edition)

Titel: Gib der Liebe eine Chance (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anni Weissgerber
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barfuß gewonnen hatte. Durch den ganzen Trubel hatte sie Leon aus den Augen verloren.
    Sie sahen sich erst zur Siegesehrung am Ende der Veranstaltung wieder. Paula bemerkte erst jetzt den Verband an Leons rechtem Ellenbogen und seinem Knie. Sie selbst steckte mit verbundenen Füßen in ihren offenen Schlappen. Ihre Blicke trafen sich und sie mussten beide lachen. Nach den Ehrungen trat Leon dann auf sie zu.
    „Darf ich dich nach Hause fahren?“, fragte er mit einem Blick auf ihre Füße.

 
    Er trug jetzt einen weißen Jogginganzug und sah auch darin verdammt gut aus. Seine großen dunklen Augen schauten sie erwartungsvoll an.
    „Danke. Das geht schon. Ich fahre meistens mit dem Bus“, antwortete sie.
    „Ich nehm dich aber gern mit.“
    Paula brachte sich die Vorwürfe ihres Vaters über die Zugezogenen in Erinnerung und lehnte schroffer als sie wollte Leons Angebot ab. Der schaute sie verletzt an.
    „Danke trotzdem“, sagte sie und drehte sich abrupt weg. Das konnte sie sich und ihrem Vater nicht antun. In einem kurzen Glücksmoment war sie fast Leons Charme erlegen, jetzt gewann ihr Verstand jedoch die Oberhand. Das konnte und wollte sie einfach nicht zulassen. Den Zorn ihres Vaters konnte sie sich lebhaft vorstellen. Sie packte ihre Sachen in den Rucksack und humpelte zum Bus.
     
    ***
     
    Leon war langsam zu seinem Auto gegangen. Er wusste gar nicht mehr genau, ob er es aufgeschlossen hatte, warum er nun darin saß und ob ihm der Ellenbogen schmerzte oder mehr das Herz. Sie hatte ihn eiskalt abblitzen lassen, nachdem er doch vorher noch gedacht hatte, sie wollte ihn ebenfalls küssen. Sie hatte ihn so liebevoll und warmherzig angeschaut. Hatte er sich das nur eingebildet?
    Paula Bischopps. Er fand sie mehr als attraktiv, nicht so herablassend wie die anderen Einheimischen und er hatte sich seit längerem Hals über Kopf in sie verliebt. Das hatte er bei der Siegesehrung erst so richtig gespürt. Paula war etwas ganz Besonderes. Sie hatte Charisma, rannte sie doch barfuß über die Ziellinie. Vollkommen fasziniert hatte er ihr zugesehen.
    Leon war verletzt und einsam. Seit sie nach Mühlenbach in das kleine Bauernhaus gezogen waren, hatte er keine Freunde gefunden. Die Mühlenbacher ließen ihn nicht an sich heran. Er zweifelte daran, ob die Entscheidung hierher zu kommen, damals richtig gewesen war. Er hatte in München gelernt und viele Bekannte um sich herum gehabt. Sein Leben war ausgefüllt mit den Dingen, die Jugendliche gerne taten, Kino, Disco, Verabredungen usw.

 
    Nachdem seine Mutter gestorben war, hatte er keine Lust mehr gehabt, auszugehen. Er stürzte sich in seine Arbeit im Fürstenhof und in den Sport. Dort gab er ehrgeizig alles. Ausgepowert von sportlicher Hochleistung konnte er sich und seine Knochen spüren, so wie heute. Das tat einfach gut.
    Sie waren dann aus München fort gegangen, hatten das große Haus vermietet, das überall an seine geborgene Kindheit erinnerte und hatten den Fürstenhof in die Hände eines Geschäftsführers gegeben. Sie suchten beide die Einsamkeit – sein Vater Richard und er. Beide hofften hier in den Bergen und in der Natur mit der Zeit ein wenig Linderung zu finden.
    Zunächst hatte ihm die Abgeschiedenheit auch gut getan.
    „He, Leon, wir gehen in Saalfelden eine Pizza essen, kommst du noch mit? Feiern wir deinen Sieg!“
    Das waren die Sportler aus Hessen. Er kannte sie gut. Jetzt hämmerten sie gegen seine Autoscheibe.
    „Danke, aber heute muss ich heim, Jungs.“ Er war nicht in der Stimmung.
    „Lass das Mädchen daheim doch warten, Leon.“
    „Heut mal nicht. Ich bin müd.“
    Er drehte den Schlüssel im Schloss um, startete das Auto und fuhr traurig nach Hause. Er hatte mehr von Paula Bischopps gehalten. Sich mehr erhofft. Nach Pizza und feiern war ihm ohne sie gar nicht zumute.
    Leon kam irgendwie in Mühlenbach an, parkte das Auto vorm Haus und ging hinein.
    „Schlag sie dir aus dem Kopf“, sagte er sich.
    Sein Vater war bereits zu Hause. Dieser saß am Küchentisch und starrte vor sich hin.
    „N´abend Vati, was ist los?“, fragte er und steckte den Kopf durch die Tür.
    „Hallo Leon, wie waren die Meisterschaften? Oh, bist du gestürzt?“ Sein Vater schaute besorgt auf den Verband.
    „Ja, ist aber nicht weiter schlimm. Bin Meister geworden.“
    „Gratuliere, mein Bub.“

 
    „Und bei dir?“ Leon war schon auf dem Weg zur Treppe, um zu duschen.
    „Alles Mist. Großer Mist“, schimpfte Richard vor sich hin.
    Leon drehte sich

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