Gib der Liebe eine Chance (German Edition)
angezogen. Es war ein rücken-freies Chiffonkleid, welches durch seine Schlichtheit überzeugte. Es war eng geschnitten und drehte sich auf der einen Seite leicht gewellt über ihre schmalen Hüften nach unten. Paula legte noch schnell die Perlenkette ihrer Mutter an und schlüpfte in die roten Lackschuhe, die sie sich gegönnt hatte. Ein kurzer Blick in den Spiegel: sie war zufrieden. „Papa, bist du fertig?“, rief sie herunter „wir müssen in ein paar Minuten fahren!“ „Mmmmh, damische Krawatten“, brummte Albert.
Lisbeth hatte ihm seinen Anzug und ein weißes Hemd herausgehängt, aber die passende Krawatte vergessen vor ihrer Abreise. „Nimm die rote Krawatte, dann passen wir zusammen.“ Paula stand fertig in seiner Tür. Albert sah sie an und staunte wieder einmal. Sie war einfach wunderschön. „Madl, du bist ´ne Wucht. Da wird der Julian aber Augen machen. Stolz kann er sein auf dich!“, brachte er hervor. Paula schwieg und lächelte ihren Vater liebevoll an.
In dem riesigen Ballsaal angekommen, nahmen sie an einem der runden Tische in der Mitte des festlich geschmückten Raumes Platz. Der ganze Saal war in blau und gold dekoriert und die Tischbänder waren mit dem zarten Edelweiß der Berge bedruckt. Albert sah seine Tochter angeregt mit Julian reden, der ihr gerade kavaliersmäßig den Stuhl zurecht schob. Er konnte den Dingen wohl getrost seinen Lauf lassen und widmete sich seiner Tischnachbarin Anna-Maria. „Hast schon was von Franzi gehört, Paula?“, fragte Julian gerade Paula auf der anderen Seite des runden Tisches. „Der Termin ist erst am Montag, Julian. Sie wird vorher ein bisserl Urlaub machen.“ „Wegen mir bräucht die Franzi des gar net machen. Ich mag sie so wie sie ist“, sagte er bestimmt „und sich einer Operation nur wegen der Schönheit zu unterziehen, ich weiß net.“ „Lass uns ein bisserl tanzen, Julian, das lenkt ab und dazu sind wir schließlich hier!“, gab sie ihm zur Antwort. „Darf ich bitten, schöne Frau?“, lachte er zurück. Sie schlenderten zur Tanzfläche und gaben sich dem Rhythmus der Musik hin. Julian war ein guter Tänzer, sie hatten beide ihren Spaß. Paula merkte gar nicht, dass Leon Kernberger sie unentwegt beobachtete. Sie hatte noch nicht einmal gesehen, dass er überhaupt da war. Er hatte mit seinem Vater an einem der hinteren Tische Platz genommen und Paula sofort ausgemacht. Fasziniert von ihrer natürlichen Schönheit und dem rücken-freien Kleid konnte er den Blick
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