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Gib der Liebe eine Chance (German Edition)

Gib der Liebe eine Chance (German Edition)

Titel: Gib der Liebe eine Chance (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anni Weissgerber
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Bauernschrank neben ihrem Bett. Es war bereits sieben Uhr in der Früh. Eigentlich war Rex um diese Zeit bereits mit ihrem Vater draußen auf dem Hof. Paula versuchte das Wimmern einzuordnen. Sie strich sich durch die langen Haare und schob die mit Rosen bedruckte Bettdecke zur Seite.                                                                                                             Wieder lauschte sie. Hatte sie sich verhört? Einen Moment lang war es ganz still. Paula knipste trotzdem das Licht an. Sie kniff die Augen zusammen, steckte ihre schmalen Füße in die Hüttenschuhe vor ihrem Bett und ging zur Tür. Bevor sie das Zimmer verließ, lauschte sie nochmals angestrengt in die Stille. Im gleichen Moment hörte sie es wieder.                                                                                                                            Nun klang es mehr wie ein Schluchzen und war etwas lauter als vorhin. Es kam aus dem Zimmer ihrer Schwester am Ende des Flures. Paula öffnete die Tür und ging über den Holzboden hinüber zum Zimmer ihrer Schwester. Sie klopfte leise an die schwere Holztür. Ein Blumenkranz hing an dieser alten Eichentür, in dem ein verziertes, gehäkeltes „F“ für Franziska hing. Paula hatte dies für ihre Schwester gehäkelt, in der 5. Klasse des Gymnasiums. Sie mochte keine Handarbeiten, konnte das auch nicht besonders gut. Aber ihre kleine Schwester verehrte das komische Gebilde und ließ es an der Tür hängen. Paula hatte es ihr vor ein paar Jahren zu Weihnachten geschenkt.                                                           Franziska hörte auf zu weinen, sagte aber nichts. Paula klopfte etwas stärker. Franziska gab keinen Laut von sich. Paula wusste, dass sie drinnen versuchte, die Tränen schnell zu trocknen.                                                                                                                        „Franzi…“, rief sie ganz leise.  

Sie wollte niemanden von der Familie aufschrecken und damit Franzi in Verlegenheit bringen.                                                                                                                                         „Franzi, ich bin es, Paula. Darf ich reinkommen?“Ihre kleine Schwester weinte morgens oft in ihre Kissen und Paula schaffte es meistens, dass sie dann wenigstens mit ihr über ihren Kummer sprach.  Immer wieder ging es um ihr Feuermal mitten in ihrem sonst so hübschen Gesicht. Paula drückte die Klinke herunter und trat ein. Die bunten Vorhänge waren schon aufgezogen. Franziska lag auf ihrem Bett, das Gesicht in den Kissen versteckt. Paula setzte sich neben sie und streichelte ihr sanft über den Rücken.                                                                                     „Franzi, Kleines, was ist los?“, fragte Paula vorsichtig.                                                            Franziska schaute ihr direkt ins Gesicht.                                                                                                                               „Schau doch selbst. Heute ist es besonders rot. Ich bin hässlich. So gehe ich nie wieder aus diesem Zimmer fort!“, stieß Franziska hervor.                                                                             „Franzi, das siehst nur du so, es ist nicht so schlimm…“, versuchte Paula sie zu trösten.           „Das sagst du immer. Spar dir deine Worte. Ich habe schließlich einen Spiegel.“ Franziska weinte

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