Gib der Liebe eine Chance (German Edition)
einschätzen. „Gibt es etwa einen Jungen dort?“, fragte Franziska schelmisch Schnell war ihr Kummer vergessen und sie hatte wieder gute Laune. Das war ganz typisch für sie. „Nein! Nein, gibt es natürlich nicht! “ Aber Paula errötete. „Wie findest du eigentlich den Leon Kernberger?“, fragte Franzi hinterlistig nach. „Ach, du immer. Eigentlich hab ich ihn ganz gern. Aber Vater zuliebe lass ich mit Sicherheit die Finger von ihm. Das kann ich unserer Familie nicht antun. Nein, auf keinen Fall. Und was ist mit dir und Julian?“, lenkte Paula schnell ab. „Ich kann nichts dagegen machen, Paula. Eigentlich solltest du ihn haben. Aber ich lieb ihn nun mal. Und ich glaub, ihm geht’s genauso.“ Franzi schaute verlegen runter. „Ich will ihn doch gar nicht. Der Julian ist nett, aber auch nicht mehr für mich. Und ich glaub, den hats ganz schön erwischt mit dir. Ihr passt eh´ viel besser zusammen.“ „Schon, aber was und wie bringen wir es Vater bei? Meine Eltern lieb ich doch auch.“ „Das hat damit nichts zu tun, ich liebe unsere Eltern ebenfalls. Nichts würde ich tun, um sie zu verletzen. Wart einfach noch ein bisserl ab, Franzi. Die Gelegenheit kommt schon noch rechtzeitig. Glaub mir“, tröstete Paula „und jetzt ziehen wir uns an und machen einen Spaziergang in der Herbstsonne. Auf.“
Franziska hatte ihr Feuermal vollkommen vergessen und kramte schnell ein paar Sachen zum Anziehen hervor.
Paula schlüpfte in ihre Jeans, bereitete in der Küche noch zwei Leberkäs-Semmeln zum Mitnehmen zu und ging nach draußen. Ein Spaziergang in der Morgensonne würde ihnen beiden gut tun.
***
Gute zwei Wochen später fand in Saalfelden der alljährliche Sportlerball statt. Lisbeth war mit ihrer Tochter Franziska bereits nach Norddeutschland abgereist. Die beiden wollten ein paar Tage länger bleiben und sich die Lüneburger Heide anschauen. Eva übernahm in dieser Zeit ein paar mehr Schichten im Haushalt der Bischopps. Ihre kleine Tochter war in den Herbstferien zu Besuch bei ihren Großeltern. Paula freute sich auf den Abend. Sie würde mit ihrem Vater, der Meyer-Anna und dem Meyer-Julian zum Ball gehen. Als Bürgermeister von Mühlenbach musste sich ihr Vater dort blicken lassen, zumal seine Tochter für ihre sportlichen Leistungen bei der süddeutschen Meisterschaft geehrt wurde. Albert saß in seinem Arbeitszimmer und bereitete schon seine Rede vor. Paula musste zugeben, dass er das ziemlich gut konnte. Sie stand vor dem Spiegel im Bad und kämmte sich die langen blonden Haare. Ein ganz neues Kleid fand sie unnütz und hatte sich das glutrote Abendkleid, das sie sich im letzten Jahr zu Silvester gekauft hatte,
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