Gib der Liebe eine Chance (German Edition)

nicht von ihr abwenden. Er träumte davon, diese Frau über das Parkett zu führen.
    „Warum eigentlich nicht?“, dachte er, stand auf, ging zielstrebig in die Mitte der Tanzfläche, nahm die Hand von Paula aus der von Julian und fragte höflich an Julian gerichtet: „Darf ich ablösen?“                                                                                                                                    Keiner der beiden hatte Zeit, abzulehnen und Julian wollte eh lieber seinen Gedanken an Franzi nachhängen. Er ging zum Tisch zurück. Paula tanzte mit Leon weiter und war angenehm überrascht, dass er mit sanftem Druck die Führung übernahm. Sie hatte gar nicht gemerkt, dass sie Julian die ganze Zeit geführt hatte. Sich nun dem Tanzpartner zu überlassen, war ein sehr schönes Gefühl. Sie ließ sich also auch noch ein zweites Lied von Leon über die Tanzfläche führen. 

  Sie hatte den Eindruck als würden sie schweben. Er war größer als sie, hatte seine linke Hand auf ihrer nackten Haut am Rücken liegen. Sein Gesicht hatte er dicht an ihrem Ohr, sie konnte seinen Atem spüren.                                                                                                                                 „Du siehst wundervoll aus, Paula“, flüsterte er ihr ins Ohr.                                                            Sie wollte und konnte jetzt nicht antworten und gleichzeitig wünschte sie sich sehnlichst, diesen Augenblick festhalten zu können. Die Kapelle machte jedoch eine Pause und sie lösten sich voneinander. Leon hielt ihr einen Arm hin und führte sie zurück zu ihrem Tisch.                                                                                                Albert nahm ihm den Stuhl aus Hand, den er Paula zurechtrücken wollte und sagte barsch: „Danke, aber Sie sind hier nicht erwünscht.“                                                                                                                             Paula setzte sich verlegen auf den roten Samtstuhl und sah auf ihr Weinglas. Leon verschwand zu seinem Vater. Es folgten die Ehrungen der Sportler.                                                                „Paula Bischopps erhält heute die Ehrung für eine ganz besondere Leistung!“, sagte der Moderator des Abends gerade in sein Mikrofon. Sie ging hinauf auf die Bühne.                      „Die Goldmedaille für einen Schluss-Sprint auf Socken!“ Es folgte tosender Applaus.                                                                                                                                     Paula nahm dankbar ihre goldene Medaille entgegen und sah Leon etwas weiter hinten mit ihr auf der Bühne stehen. Schüchtern hob sie den Blick, ging auf ihn zu und gratulierte ihm.                                                                                                                Die Sportler wurden nun zu einem Ehrentanz aufgefordert und bevor Paula ihren Vater dazu holen konnte, griff Leon auch schon nach ihrer Hand und schob sie auf die Tanzfläche. Er war ein fantastischer Tänzer und Paula strahlte ihn an.                                                                               
    „Ich bringe dich gleich zu deinem Freund zurück“, sagte er.                                                                   „Aber das ist nicht mein Freund!“, sagte sie etwas zu schnell und zu laut.