Gib der Liebe eine Chance (German Edition)
hat uns ja ein schlüssiges Konzept vorgelegt“, murmelte Karl. „Direkt sympathisch ist er mir vorgekommen.“ Die Einheimischen prosteten sich zu. „So ist das also. Da hat dein Richard schon Vorarbeit geleistet“, sagte Lisbeth. „Also, das ist nicht mein Richard und dann hörst du ja selbst, dass auch die Männer aus dem Ort die Idee gut finden. Es wird Zeit für Veränderung, Lisbeth. Und deinen Berti kriegen wir schon klein. Wart nur.“ „Meinen Berti muss ich wohl die nächsten Tage verwöhnen“, sinnierte Lisbeth vor sich hin.
Sie wusste, dass sie eigentlich einen sehr guten Mann geheiratet hatte und bei Anna´s Worten war sie zuversichtlich geworden. Die beiden bestellten sich noch einen kräftigen Espresso und bezahlten. Die Gruppe der ortsansässigen Männer war schon wieder auf dem Heimweg zum Mittagessen auf den heimatlichen Höfen. Die beiden Frauen schlenderten noch zusammen zum Bauamt und erfuhren dort, dass der Bau eines Hotels auf dem Grundstück der Meyer-Anna grundsätzlich möglich war. Anna strahlte. Endlich würde sie sich Zeit für sich selbst nehmen und ein paar Reisen unternehmen. Außerdem würde sie sich von dem Erlös neue Möbel und eine Renovierung ihrer vier Wände gönnen. Und Julian und Franzi konnte sie getrost das Feld überlassen, sie hatte Vertrauen zu ihrem Sohn und der kessen Tochter ihrer besten Freundin. Die war aus dem richtigen Holz geschnitzt. Und vielleicht konnte sie sich dann schon bald um ihre Enkelchen kümmern.
***
Am Vorabend des dritten Advent stand Anna-Maria froh gelaunt vor dem Badezimmerspiegel und schminkte sich etwas. Sie freute sich auf den bevorstehenden Abend mit Richard Kernberger. Zugleich war sie sehr aufgeregt, da sie ihm heute Abend ihre Pläne unterbreiten wollte.
Sie trug heute ein eher dezentes, schwarzes Kleid und peppte dieses mit einer roten Korallenkette auf. Dazu befestigte sie an ihren Ohrläppchen passende Ohrringe, die ihr bis zu den Schultern hinab hingen. Lediglich ihre Frisur war auffallend, denn die aufgedrehten Locken hatte sie zu einem Turm am Hinterkopf zusammengebunden. Ein rotes Tuch lachte aus diesem Dutt hervor. Anna-Maria war mit sich zufrieden. In der Eingangshalle schlüpfte sie noch in ihre bequemen knallroten Mokassins, da hörte sie auch schon sein Auto vorfahren. Sie ging nach draußen, wo ihr Herr Kernberger bereits galant die Autotür aufhielt. „Guten Abend, Anna. Ich freue mich sehr auf den Abend mit dir“, schmeichelte er ihr.
„Danke. Hallo Richard. Was für eine schicke Krawatte!“, gab sie zurück und berührte diese ganz kurz mit den Fingerspitzen, bevor sie einstieg. Die Krawatte war korallenrot und etwas zu locker
Weitere Kostenlose Bücher