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Gib dich hin (German Edition)

Gib dich hin (German Edition)

Titel: Gib dich hin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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Mandrake nahm neben ihr Platz und legte ihre Füße auf seinen Schoß. Zärtlich begann er sie zu massieren. Oh, wie gut sich das anfühlte.  
    »Du bist ein guter Meister. Andere Sklavinnen werden mich beneiden«, sagte sie mit einem Augenzwinkern. In seiner Gegenwart vergaß sie viel zu schnell, dass er tatsächlich ein Teufel war, der Nicks Seele besaß. Doch wie ein Teufel hatte er sich heute nicht verhalten. Ganz im Gegenteil. Auch jetzt offenbarte er eine äußerst liebenswerte Seite.  
    Er hob ihren rechten Fuß hoch, führte ihre Zehen zu seinen Lippen und hauchte jedem einzelnen Zeh einen Kuss auf die Spitze.  
    »Ich bin ein großzügiger Meister«, gab er zu und lächelte sie traumhaft schön an. Cynthia schloss die Augen. Erneut knetete er ihre Fußballen. Diese Massage war einfach nur himmlisch. Genau das Richtige nach einem anstrengenden Tag und einer nicht enden wollenden Nacht.  
    Seine Hände strichen ihr über die Beine, aber höher als bis zu ihrem Knie schien er sich nicht zu wagen. Cynthias Augenlider wurden immer schwerer. Wenn er so weitermachte, würde er sie in den Schlaf streicheln. Eigentlich gefiel ihr die Vorstellung, dass er hierblieb, bis sie eingeschlafen war. Wohltuende Dunkelheit umfing sie, legte sich auf ihre Lider, so dass es ihr immer schwerer fiel, sie wieder zu öffnen, bis sie irgendwann geschlossen blieben. Cynthia spürte noch die zarten Berührungen an ihren Füßen, aber dann trat selbst das in den Hintergrund, und als sie das nächste Mal die Augen wieder öffnete, färbten die ersten Ausläufer der Sonne den Horizont rot. Sie leuchteten wie Feuerstreifen am sonst dunklen Himmel. Der Winter empfing diesen Morgen ohne Schneegestöber. Cynthia rieb sich die Augen und blinzelte vorsichtig. Da sah sie Mandrake, der mit dem Rücken zu ihr auf dem Bett saß und aus dem Fenster blickte. Seine Silhouette wirkte gewaltig. Jeder Muskel seiner Arme, die er in den Schoß gelegt hatte, war zu erkennen. Er schien auf irgendetwas zu warten, doch Cynthia war nicht sicher, worauf. Dann erhob er sich plötzlich, nackt wie er war, und ging zum Balkon, öffnete die Glastür. Tief atmete er die Morgenluft ein, so dass sich sein Brustkorb blähte. Die kühle Luft breitete sich in ihrem Zimmer aus. Mandrake wirkte riesig und erinnerte in diesem Moment an einen Bodybuilder. Seltsame Schatten zeichneten sich zwischen seinen Schulterblättern ab, und sie erschrak, als sich unter seiner Haut etwas bewegte. Wellenartig. Erst waren es kleine, dann immer größere Wellen. Es sah aus, als wollte etwas die Haut an seinen Schulterblättern durchstoßen, und genau das geschah auch. Sie hörte das Knirschen von Knochen und wagte nicht zu atmen. Zwei Höcker stießen an die Oberfläche. Sie schienen ein Eigenleben zu besitzen, breiteten sich aus, wurden zu riesigen Flügeln, die sich aufklappten. So absurd es auch klang, die Metamorphose ließ sie an die Wandlung der Raupe zum Schmetterling denken, der seine faltigen Flügel zum ersten Mal öffnete. Mit dem bedeutenden Unterschied, dass diese Kreatur nicht im Geringsten dieselbe Lieblichkeit aufwies wie ein Falter. Ganz im Gegenteil. Der Anblick war verstörend. Aus einem Mann war ein riesiges Monster geworden. Mit einem großen Schritt trat das Wesen auf den Balkon, breitete die Lederschwingen aus und schwang sich in die Lüfte, gleich einem Raubvogel. Eine solche Kreatur hatte sie noch nie zuvor gesehen. Doch erst als sie verschwunden war, kam ihr ein leiser zeitverzögerter Schrei über die Lippen.  
    Eben dieser Schrei schreckte sie augenblicklich aus dem Schlaf. Ihr Atem ging rasch, und ihr Herz überschlug sich fast. Verstört blickte sie neben sich zu der leeren Betthälfte und tastete sie ab. Sie war noch warm. Lange konnte er nicht fort sein.  

Kapitel 15  
     
    Es wurde ein stressiger Arbeitstag ohne Pausen, ein Termin jagte den anderen, und Cynthia merkte, wie ihr Energielevel sank, ihre Konzentration litt. Und ihr Job noch mehr. Unentwegt klingelte das Handy, als hätten sich ihre Freunde und Bekannten verschworen. Zuerst war Gregor dran, um ihr mitzuteilen, dass es Anna besser ging. »Sie war froh, dass du bei ihr warst«, erklärte er und fügte dann hinzu: »Wir haben uns wieder versöhnt!« Cynthia freute sich ehrlich für die beiden. Das waren in der Tat gute Nachrichten, die zumindest einen kleinen Teil des Stresses abbauten.  
    Die nächsten fünf Anrufe kamen von Tom. Cynthia wusste nicht, wann genau es passiert war, doch sie

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