Gib mir deine Seele
tun, was mir langfristig schadet.« Sie verschränkte die Finger ineinander. »Außerdem müssen wir darüber reden, ob ungeschützter Sex ein Risiko war.« Nun wagte sie es nicht mehr, ihn anzusehen. »Ein bisschen spät, ich weiß, aber du musst verstehen …« Was bringt es, drum herum zu reden? »Ich habe nach meiner letzten Beziehung einen Test machen lassen, weil mein damaliger Freund mich betrogen hat. Das Ergebnis war zum Glück negativ, und seither … war ich mit keinem Mann mehr zusammen«, sagte sie leise.
Pauline ging zum Balkongeländer, hielt sich daran fest und sah fünf Stockwerke hinab auf einen kleinen, gepflegten Garten des Hotels. Vom Anblick dieses Idylls zwischen all den geweißten Hauswänden ermutigt, sprach sie weiter: »Wenn das geklärt ist, erwarte ich, dass du niemand anderen anrührst, egal ob Mann oder Frau.«
Es dauerte lange, bis er antwortete.
»Das waren drei Forderungen.«
Langsam drehte sie sich um. Constantin stand direkt vor ihr. Die Schatten waren aus seinem Gesicht verschwunden. Wenn überhaupt etwas darin zu lesen war, dann sah es wie Zuneigung aus.
»Du hast recht, wir waren leichtsinnig. Obwohl ich dir vertraue und selbst weiß, dass von mir keine Gefahr ausgeht.« Plötzlich wirkte er beinahe verlegen. »Normalerweise bin ich in diesen Dingen sehr vorsichtig. Würdest du mir glauben, wenn ich sagte, dass nichts an unseren Begegnungen in die Kategorie Normal fällt?«
»Ja!«, flüsterte sie kaum hörbar und wünschte sich, damit wäre alles gesagt.
»Ich bin gesund, und schwängern kann ich dich auch nicht. Vertraust du mir?«
Pauline suchte seinen Blick und hielt ihn fest. Sie spürte, dass es hier um mehr als um ein Gesundheitszertifikat ging. Er wollte wissen, ob sie ihm ihr Leben anvertraute.
Tue ich das? , fragte sie sich. Doch die Antwort darauf hatte sie sich schon längst gegeben. »Ja«, sagte sie. »Ja, ich vertraue dir.«
»Dann komm her, ma petite! «
Erwartungsvoll sah sie zu ihm auf und ließ es geschehen, dass er ihr Haar von der Mütze befreite, die sie immer noch trug.
»Diese Haare sind ein Traum. Du wirst sie nur schneiden, wenn ich es dir erlaube!«
»Okay.« Das war nicht das, war sie zu hören erwartet hatte.
»Wie bitte?« Plötzlich hatte er ihre Locken um seine Hand gewickelt und zog sie näher zu sich heran.
Es war ein so besitzergreifender, geradezu archaischer Akt, dass sie nicht zu protestierten wagte, obwohl er ihr wehtat.
»Pauline!« Er zog fester.
Endlich begriff sie. »Ja, Constantin!« Sofort ließ der Schmerz nach. »Ich werde sie nicht ohne deine Erlaubnis schneiden lassen.«
Constantin beugte sich vor, bis seine Lippen beinahe ihren Hals berührten. »Gib zu, du hast es genossen.«
Pauline schämte sich. Anstatt sich die Grobheiten zu verbitten, hatte sie es zugelassen, dass sie die Unbarmherzigkeit, mit der er seine Forderungen stellte, erregte. Unfähig, etwas zu sagen, sah sie ihn nur flehend an.
»Wovon träumst du, ma petite chatte ?«, flüsterte er in ihren halb geöffneten Mund. Seine Hände wanderten über ihre Brust und glitten langsam höher, bis er sie wie unabsichtlich um ihren Hals legte. Dabei hauchte er ihr Schmetterlingsküsse auf die Wangen, die Augenlider und schließlich auch auf ihre Mundwinkel, wie es nur jemand tut, der diese Liebkosungen selbst zu empfinden versteht.
Die Gefühle überschlugen sich in ihr. Seine Lippen waren so sanft, die Berührungen so zärtlich, und doch spürte sie die Anspannung in ihm. Die Daumen strichen über ihre Kehle, auf und ab … was würde als Nächstes geschehen?
Der Druck wurde etwas fester. »Nun? Verrat es mir!«
Unwillkürlich schluckte sie, ihr Hals wurde trocken. Bloß nicht der Hals! »Wovon ich träume … Davon, dass du mich liebst? Constantin, ich weiß es nicht. Ich …«
»Ach, Pauline. Du bist zauberhaft.« Er lachte kehlig und küsste sie, verlangte, dass sie ihren Mund für ihn öffnete.
Nun, da die Gefahr vorüber war, gab sie sich ihm vollständig hin. Küsste ebenso lustvoll zurück, drängte sich an ihn, zerrte an seinem Shirt. Wollte ihn spüren, seine Haut auf ihrer.
Er schob ihren Rock nach oben, knetete ihren Po, hob sie hoch und trug sie zum Tisch, ohne den Kuss zu unterbrechen. Dort setzte er sie ab, nun selbst zwischen ihren Schenkeln gefangen. Sie befreite sich von dem lästigen Kleid, unsicher, wie er darauf reagieren würde.
Mit ausdrucksloser Miene ließ er den Blick über ihren Körper gleiten, als sei sie nur eine Ware,
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