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Gib mir meinen Stern zurück (German Edition)

Gib mir meinen Stern zurück (German Edition)

Titel: Gib mir meinen Stern zurück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Frost
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konnte, dass sich Rafael indessen der Urne bemächtigt hatte und seine Wut verraucht war. Der Mann jedoch musste noch Wochen später mit beruhigenden Pillen versorgt werden, da er aus Angst vor einer abermaligen Attacke nachts keine Ruhe mehr fand.
    Rafaels Finger krampften sich ums Lenkrad. Potz Blitz! Sollte tatsächlich er dieses Ereignis heraufbeschworen haben? Nein, wahrscheinlich war alles nur ein Riesenzufall. Ansonsten wäre die Gabe der Telepathie eine ernst zu nehmende Gefahr. Ob sie deswegen verboten war? Er kam wohl nicht umhin, sich bei nächster Gelegenheit einmal mit seinem Vater auszutauschen. Er musste sich Gewissheit verschaffen, ob er mit einer Fähigkeit gesegnet war, die todbringend sein konnte.
    Mit quietschenden Bremsen brachte er Minuten später die Limousine vor dem belebten Franz Josef Strauß-Flughafen zum Stehen. Etwas grünlich um die Nase torkelte Angelina heraus und wankte schnurstracks zum Lufthansaschalter. Rafael hechtete mit den drei ausladenden Koffern hinterher, die er übereinandergestapelt wie Bauklötze balancierte.
    Gerade noch rechtzeitig checkte die Diva am First Class Schalter ein und gab glücklicherweise alle Koffer auf. Vor der Sicherheitskontrolle blieb sie ruckartig stehen, umarmte ihn und platzierte ein zartes Küsschen auf seiner Wange, was sofort wieder ein begehrliches Rumoren in seinem Körper lostrat.
    „Ach, Rafael, eine Bitte hätte ich noch. Könntest du ein Auge auf Valerie haben? Geh ein- oder zweimal mit ihr aus. Das arme Ding kommt ja sonst nie aus dem Haus. Setz ihr einfach die Pistole auf die Brust, falls sie Widerstand leistet.“
    „Pistole …? Äh ja, natürlich.“ Er hatte zwar keine Ahnung, was sie damit ausdrücken wollte, hatte jedoch das Gefühl, dass dies nicht der geeignete Zeitpunkt für dämliche Fragen war.
    Er konnte gerade noch „Guten Flug“ rufen, da war Angelina auch schon mit wippenden Hüften hinter dem Schalter verschwunden. Beschwingt schlenderte er zum Auto zurück und sah mit Freuden ihrer Rückkehr entgegen. Sie schien doch ein gutes Herz zu haben, sonst würde sie sich kaum um ihre Assistentin sorgen. Aber warum eine hübsche Frau wie Valerie so gut wie nie ausging, entzog sich komplett seiner Kenntnis. Es war jetzt über eine Woche her, dass er sich unter ihr einquartiert hatte, und seines Wissens nach hatte sie nicht ein einziges Mal abends ihre Wohnung verlassen.
    Doch schnell schob er das Thema beiseite, denn er hatte wahrlich andere Probleme. Es war soweit. Er musste sich für den unangenehmen Besuch auf Siria wappnen.

Kapitel 10

    Mit einem dümmlichen Grinsen im Gesicht und wieder erwachtem Selbstvertrauen schwebte Rafael mitten in der Nacht aus einer kleinen Wohnung in Schwabing. Nachdem Roger aufgrund einer ungünstigen Planetenkonstellation den Besuch auf Siria um zwei Tage verschoben hatte, hatte Rafael Hals über Kopf die Entscheidung getroffen, eine Bar aufzusuchen. Und zwar mit dem erklärten Ziel, eine Frau abzuschleppen. Und er konnte immer noch nicht fassen, was für ein Kinderspiel das gewesen war.
    Wild entschlossen hatte er in dem Laden die auffälligste und hübscheste Brünette angesprochen. Und zu seiner grenzenlosen Überraschung klebte das langbeinige Wesen mit dem Gesicht einer Porzellanpuppe Minuten später an seinem Oberarm, bereit, mit ihm in jede Parallelwelt zu entschwinden. Was er schamlos ausgenutzt hatte. Fluchtartig hatten sie die Kneipe verlassen und waren in ihrer kleinen, heruntergekommenen Bude gelandet. Dort roch es zwar, als wäre hier kurz zuvor ein Iltis verendet, doch in Anbetracht der Lage schenkte Rafael dieser Tatsache keinerlei Aufmerksamkeit.
    Wie ein wild gewordener Stier war er über die gazellenartige Schönheit hergefallen. Zuerst hatte sie mit einem entsetzten Quieken reagiert, als er innerhalb von Sekunden kam, nachdem er in sie eingedrungen war. Doch glücklicherweise war sein Stehvermögen genauso schnell wieder hergestellt wie sein Selbstbewusstsein. So hatten sie es zwei weitere Male hemmungslos miteinander getrieben und den Geräuschen nach zu urteilen, die die Kleine von sich gegeben hatte, schien sie es mehr als genossen zu haben. Obendrein hatte sie ihm Dinge ins Ohr geraunt, die er nie aus dem Mund einer Frau für möglich gehalten hätte. Und zum ersten Mal in seinem Leben war er über die hinlänglich bekannte Missionarsstellung hinausgekommen, und alle Anspannung hatte sich in Wohlgefallen aufgelöst.
    Einzig die traurigen Augen des Mädchens hatten seine

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