Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gib mir meinen Stern zurück (German Edition)

Gib mir meinen Stern zurück (German Edition)

Titel: Gib mir meinen Stern zurück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Frost
Vom Netzwerk:
nach einer geschlagenen halben Stunde immer noch durch Abwesenheit glänzte, war Valerie auf hundertachtzig. Kurz entschlossen schoss sie hoch und jagte zur Tür hinaus. Der Jaguar harrte noch immer im Garten aus, doch seine Besitzerin schien sich mitsamt Rafael in Luft aufgelöst zu haben. Auf leisen Sohlen schlich sie zu seiner Wohnungstür und lauschte. Tatsächlich, Clarissas heiseres Lachen waberte wie aus weiter Ferne an ihre Gehörgänge. Verstört schloss sie die Augen. Den Geräuschen nach zu urteilen schien sich der Rotschopf bestens zu amüsieren.
    Sie konnte es nicht fassen!
    Vergnügte sich Rafael nun mit dieser mannstollen Schlampe? Das durfte doch alles nicht wahr sein! War sie denn noch nicht gestraft genug?
    Mit hängenden Schultern schlurfte sie die Treppe wieder hinauf. Ihr Blick fiel auf die halb leere Whiskeyflasche, die immer noch in ihrer Wohnung herumlungerte. Wie ferngesteuert marschierte sie darauf zu und goss sich ein Glas ein. Dann leerte sie das scharfe Gesöff in einem Zug in sich hinein und stellte das Radio laut.
    Nach einer gefühlten Ewigkeit und dem zweiten Glas Whiskey klopfte es schließlich. Sie wankte zur Tür und riss sie auf – doch nicht Clarissa stand davor, sondern Rafael, mit einem Päckchen unter dem Arm. Er wanderte beschwingt an ihr vorbei und klatschte das Paket auf den Wohnzimmertisch.
    „Was …?“, murmelte sie. „Wo zum Teufel steckt Clarissa?“
    „Sie ist schon weg. Hier ist das Drehbuch zu Angelinas neuem Film. Ich habe Clarissa ein wenig bearbeitet und …“
    „Das ist mir nicht entgangen!“, fiel Valerie ihm ins Wort, während sie schockiert nach Luft schnappte. Nun hatte er das Fass endgültig zum Überlaufen gebracht. Sie tappte auf ihn zu, kam wenige Zentimeter vor ihm zum Stillstand und ließ sich dann zu einer Handlung herab, für die sie sich Sekunden später in Grund und Boden schämte. „Du verlogener Mistkerl!“, schrie sie aufgebracht und schlug ihm mit der flachen Hand mitten ins Gesicht.
    Ohne mit der Wimper zu zucken, ließ Rafael es geschehen. Vermutlich wäre es ihm ein Leichtes gewesen, den Schlag abzuwehren, doch er unternahm nicht den Hauch eines Versuchs. Stattdessen ergossen sich Verwunderung und Unverständnis aus seinen Augen. Dann registrierte er das fast leere Whiskeyglas in ihrer zittrigen Hand. „Valerie, wo liegt das Problem?“
    Da gaben ihre Knie nach. Sie sackte in sich zusammen wie ein Boxer, der ohne Deckung in einen rechten Haken gelaufen war. Geistesgegenwärtig fing Rafael sie auf. Sie sank an seine Brust und vergrub ihr glühendes Gesicht an seiner Schulter. „Es tut mir leid“, flüsterte sie. „Es ist einfach so mit mir durchgegangen.“
    Er bugsierte sie zum Sofa und fiel mit ihr zusammen darauf. Ihr Kopf plumpste erneut gegen ihn.
    „Ich weiß zwar nicht, was ich verbrochen habe, aber vielleicht habe ich die Ohrfeige ja verdient“, äußerte er ungerührt.
    Valerie rückte ein Stück von ihm ab. „Musstest du mir das wirklich antun?“
    „Was zum Henker meinst du?“
    „Diese rote Hexe flachlegen. Nur ein paar Meter von mir entfernt.“
    Rafael riss die blauen Augen auf. „Du denkst …? Großer Gott, nein! Ich habe nicht mit ihr geschlafen. Traust du mir das wirklich zu?“
    „Jep.“
    Fahrig fuhr er sich mit der Hand durchs Haar. „Ich habe mit ihr ein Geschäft ausgehandelt. Sie wird beim Produzenten durchsetzen, dass ich das Drehbuch zu „Tödliches Universum“ überarbeiten darf. Valerie, ein Science-Fiction-Film, überleg doch mal! Wir haben die einzigartige Möglichkeit daraus einen oscarreifen Film zu basteln.“
    Valerie hickste. „Haben wir?“
    „Ja, natürlich. Wir haben David und mich, eventuell sogar Steven. Ich möchte dafür sorgen, dass Angelina den Oscar bekommt.“
    Valerie starrte ihn verständnislos an. „Hast du das Drehbuch denn gelesen?“
    „Ich habe es grob überflogen. Meiner Meinung nach geht das gar nicht.“
    Valerie holte tief Luft und hickste erneut. „Clarissa macht nichts ohne Gegenleistung.“
    Rafael nickte. „Glaub mir, dessen bin ich mir mehr als bewusst. Ich werde ein paar Kontakte für sie knüpfen.“
    „Ach, und zu wem?“
    Rafael zuckte die Achseln. „Keine Ahnung. David kennt halb Hollywood. Die Frau würde einen Mord begehen für ein paar Beziehungen.“
    Valerie nickte. „Oder die Beine breitmachen.“
    Rafael bedachte sie mit einem strafenden Blick. „Du glaubst mir immer noch nicht, dass ich nicht mit ihr gevögelt habe.“ Hektisch sprang

Weitere Kostenlose Bücher