Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gib mir meinen Stern zurück (German Edition)

Gib mir meinen Stern zurück (German Edition)

Titel: Gib mir meinen Stern zurück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Frost
Vom Netzwerk:
er auf und begann durchs Zimmer zu marschieren. „Ja, du hast ins Schwarze getroffen. Sie wollte mir an die Wäsche. Deswegen habe ich ihr die Story aufgetischt, dass ich verheiratet bin und meine Kontakte nach Hollywood samt und sonders über meine Frau laufen, mit der man es sich besser nicht verscherzen sollte. Du hättest sehen sollen, mit welcher Geschwindigkeit sie von mir abgerückt ist.“
    Er ging vor ihr in die Hocke. „Valerie, Süße. Wie lange willst du mich denn noch mit Verachtung strafen? Alles was ich getan habe, hat darauf abgezielt, unsere Freundschaft zu retten.“ Er rieb sich mit der Hand übers Gesicht. „Gott! Ich ertrage es nicht, dich zur Feindin zu haben. Sprich wieder mit mir, sonst gehe ich noch die glatten Wände hoch!“
    In diesem Moment schwappte eine Welle der Übelkeit über Valerie zusammen. Ein Cocktail aus Frust, verdrängten Emotionen und Unmengen Whiskey ließ ihren leeren Magen rebellieren. Sie war im Begriff aufzuspringen und gen Bad zu hetzen, doch so weit kam sie nicht mehr. Sie beugte sich vornüber und erbrach sich auf Rafaels Schuhe.

Kapitel 18

    Fasziniert stiefelte Rafael zwischen den hohen, in goldene Tischdecken gehüllten Stehtischen und den preisverdächtigen weißen Blumengestecken umher. Unzählige Leute hatten in den letzten Tagen um Angelinas Swimmingpool eine wahre Festmeile aufgebaut, wobei der Rasen komplett unter weißen Teppichen verschwunden war. Pyramidenförmige Laternen warfen gedämpftes Licht auf die Blumenarrangements und die goldgefärbten Luftballons. Auf der rechten Seite des Pools verweilte eine Armada von Champagner- und Weinflaschen in Eiswürfelbergen, gleich neben einer Kühltheke, in der sich ausgefallene Leckereien tummelten.
    Drei Köche wuselten geschäftig hinter den riesigen Grillplatten umher, und ein köstlicher Duft hatte sich wie dichter Nebel über das Grundstück gelegt. Kritisch inspizierte Rafael die erlesenen Köstlichkeiten, die äußerst exotisch anmuteten, weswegen er sich das einzig bekannte – nämlich ein saftiges Rindersteak – unter den Nagel riss.
    Seine anspruchsvolle Aufgabe während der letzten Tage hatte darin bestanden, die Arbeiter und Lieferanten davon abzuhalten, Angelina auf die Pelle zu rücken. Dummerweise hatte das Gleiche auch für ihn gegolten. Denn er hatte es bisher nicht zuwege gebracht, sich der Mutter seiner zukünftigen Kinder auch nur auf Armeslänge zu nähern. Entweder verpennte sie die herrlichen Sonnentage oder sie ging angeblich in Partyvorbereitungen auf. Da eigentlich aber Valerie diesen Part für sich beanspruchte, kam ihm das ganze Gehabe eher wie eine billige Ausrede vor.
    Er seufzte verhalten, als er den letzten Bissen Fleisch in seinem Mund verschwinden ließ. David hatte ihm prophezeit, dass sein Vorhaben kein Zuckerschlecken werden würde. Aber mit einem solchen Widerstand hatte er nun wahrlich nicht gerechnet. Ein langer, steiniger Weg schien noch vor ihm zu liegen.
    Inzwischen waren auch die letzten überkandidelten Gäste eingetroffen und eine rauschende Partynacht nahm ihren Lauf. Es war ein lauer Frühlingsabend, und der Himmel schien es gut mit Angelina zu meinen, denn obwohl schon den ganzen Tag über dunkle Wolken vorbeihuschten, blieben seine Schleusen geschlossen. Fetzen romantischer Klaviermusik waberten zu Rafael herüber, als er sich leger an den Gartenzaun lehnte, um das Geschehen zu beobachten.
    Mit den Augen folgte er Valerie, die das Chaos perfekt beherrschte. Sie koordinierte das Servicepersonal, den Pianisten und den DJ, gab den Männern, die für die Beleuchtung zuständig waren, Anweisungen und hielt die genervten Gourmet-Köche bei Laune, deren Meisterleistung von dem verwöhnten Partyvolk nur unzulänglich gewürdigt wurde. Und seltsamerweise unternahm keiner der Mitarbeiter auch nur den geringsten Versuch, Widerstand zu leisten.
    Er schmunzelte, als sie einmal mehr über ihre eigenen Füße stolperte und auf einen der Köche auflief, der sie geistesgegenwärtig packte. Doch als der Gute sie einen Moment länger festhielt als unbedingt nötig, riss sie sich hastig aus seiner Umarmung los. Die Kleine war wirklich zum Brüllen! Und schaffte es immer wieder, ihn in grenzenloses Erstaunen zu versetzen.
    Am Morgen hatte sie ihm eröffnet, dass sie sich in einer Münchner Karateschule eingeschrieben hatte. Erleichterung hatte ihn bei diesen Worten durchflutet, denn der Gedanke, sie demnächst sich selbst zu überlassen, bereitete ihm Magengrummeln. Das Training

Weitere Kostenlose Bücher