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Gib's mir

Gib's mir

Titel: Gib's mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristina Lloyd
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wollte nicht die ältere Frau sein, die Lukes Hunger stillte. Ich wollte die unbedeutende Schlampe spielen, die Ilyas aufregend kranken Forderungen nachkommt. Ich wollte auch zärtliche Küsse von Ilya, aber ich versuchte, darauf nicht allzu viel Gewicht zu legen.
    Er hatte versprochen, mich anzurufen. Ich hörte nichts von ihm.
    Prag, für vierzehn Tage, die kamen und gingen.

    Luke lag nackt auf meinem Wohnzimmerteppich, hatte seine Wange auf die verschränkten Arme gelegt.
    Für ihn war das eine außergewöhnlich entspannte Körperhaltung, und auch seine Laune schien außergewöhnlich heiter und gelassen zu sein. Sonst konnte Luke gewöhnlich keinen Moment still liegen, und für ihn hatte Schweigen immer sofort etwas Beunruhigendes. Vielleicht fing er an, sich in meiner Gegenwart etwas entspannter zu fühlen. Vielleicht war er aber auch bloß müde.
    Das Sonnenlicht des späten Vormittags, das von den dünnen Baumwollvorhängen gefiltert wurde, schien warm auf seinen Rücken und warf helle Lichter auf sein zerzaustes blondes Haar. Gegen das honigfarbene Goldbraun seines restlichen Körpers sah sein Hintern cremefarben aus. Ich ließ einen Finger durch die Furche seines Rückgrats gleiten und dann weiter in die Spalte zwischen seinen Pobacken.
    «Bisexuell?», sagte ich und versuchte, nicht dabei zu lachen. «Das hast du mir aber bisher verschwiegen.»
    «Ja, nun», meinte er mit einem entschuldigenden Achselzucken.
    Irgendwie glaubte ich ihm nicht so recht. Das war mir ein bisschen zu krass für seine Verhältnisse.
    Alles, was ich versucht hatte, war, seine ziemlich aufs Ficken konzentrierte Sexualität ein bisschen weiterzuentwickeln. Ich hatte ihn vorsichtig gedrängt, mir ein bisschen was über seine Phantasien zu verraten, ihn zu fragen, was die schärfsten Sachen waren, die er überhaupt mal gemacht oder gesehen hatte, woran er dachte, wenn er sich einen runterholte, all solche Sachen.
    Seine Antworten waren ziemlich einsilbig geblieben, um es mal vorsichtig auszudrücken. Er schien mehr Interesse daran zu haben, die Fragen gleich wieder an mich zurückzugeben.
    Ich glaubte nicht, dass er schon reif dafür war, etwas über die dunkle Seite meines Begehrens zu erfahren, also schwindelte ich ihn an und sagte, dass die wildeste Sache, die ich jemals gemacht hatte, bis heute Analsex sei.
    Das schien ihn anzumachen, und er fing an, mich auszufragen: Ob es besser sei als Vaginalsex? Ob es wehtäte? Warum ich es mögen würde? Ob viele Paare es so treiben würden? Auch Hetero-Paare, also keine Schwulen?
    Dann, nachdem ich ein bisschen länger gebohrt hatte, hatte Luke erklärt: «Nun, ich glaub, ich bin ein bisschen bi.»
    Also, ob er das nun sagte, weil er mir gegenüber nicht immer so naiv dastehen wollte, oder ob er glaubte, dass ihn das in die Lage versetzen könnte, mich von hinten zu nehmen, konnte ich nicht sagen. Ich glaubte ihm einfach nicht. Ich hatte den Eindruck, es war nur eine weitere Sache, mit der sich Luke interessant machen wollte.
    Ich hatte Mühe, meine Belustigung zu verstecken, und zog weiter meinen Finger durch seine Poritze.
    «Was meinst du mit ‹ich glaube› und ‹ein bisschen›? Ich hatte gefragt: ‹Hast du schon mal was mit anderen Typen gehabt? Und würdest du bloß gerne mal?›»
    Nach einer Weile sagte er: «Ich war mit zwei Männern zusammen. Ist schon eine Weile her. Aber nicht mit beiden gleichzeitig oder so.»
    «Oh, und was habt ihr zusammen gemacht?», fragte ich, drückte dabei sanft auf den gekräuselten Ring seines Anus. «Wie kommt es dann, dass du so neugierig bist auf meine Analerfahrungen? Habt ihr nicht gefickt?»
    «Nein», sagte er und stützte sich auf einen Ellbogen auf und sah mich mit diesen großen Rehaugen an. «Es war mehr so, na ja, ein Ausprobieren. Nur so mit Anfassen. Du weißt schon, wichsen. Lutschen.»
    Ich stellte mir seine Lippen vor, wie sie sich straff um den Ständer eines anderen Typen spannten, und dieses Bild erzeugte in meiner Möse eine plötzliche erotische Hochspannung.
    «Erzähl weiter», versuchte ich ihn zu bewegen. «Mit wem? Wann? Warum nur zweimal?»
    Er zuckte mit den Schultern und zupfte am Teppich, so als wäre es ihm unangenehm, über dieses Thema zu reden.
    Luke war eigentlich nicht fähig, Gefühle und Unwohlsein zu simulieren. Vielleicht hatte er es sich ja wirklich nicht nur ausgedacht. Ich hoffte es jedenfalls.
    «Es ist halt einfach passiert», antwortete er. «Und meine Kumpels wissen nichts davon. Also … ich meine,

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