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Gideon Crew 01 - Mission - Spiel auf Zeit

Gideon Crew 01 - Mission - Spiel auf Zeit

Titel: Gideon Crew 01 - Mission - Spiel auf Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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funny in my eyes
    Die Anzugträger eilten vorbei, im Kopf einzig ihre Geldangelegenheiten. Langsam wurmte es ihn, dass niemand Geld in seinen Gitarrenkasten warf – diese Herren der Welt gingen an ihm vorbei, ohne ihn auch nur eines Blicks zu würdigen. Dann aber, wie aus heiterem Himmel, ließ jemand einen Zwanziger hineinfallen.
    And I believe I’m fixing to die
    Das war schon besser. Amerika. Was für ein herrliches Land. Schade nur, dass es dem Untergang geweiht war.

45
    Gideon Crew stieg aus dem Wagen und blickte am Gebäude der Throckmorton Academy hinauf, in dem die Aufnahmestelle untergebracht war. Das neoromanische Gebäude aus grauem Granit aus dem 19. Jahrhundert erhob sich zwischen makellos gestutzten Hecken und Büschen, Blumenrabatten und kurz geschorenen Rasenflächen. Eine an die alte Mauer geschraubte Plakette aus Messing wies das Gebäude als SWITHIN COTTAGE aus und entsprach damit der für die weiße Oberschicht gar nicht untypischen selbstironischen Gewohnheit, riesige, teure Domizile »Häuschen« zu nennen. Dabei roch es förmlich nach Reichtum, Privilegiertheit und einem selbstgefälligen Gefühl der Überlegenheit.
    »Das hier ist wirklich idiotisch«, sagte Orchid, die auf dem Parkplatz stand und die Jacke ihres billigen orangefarbenen Hosenanzugs hinunterzog. »Ich kapiere das einfach nicht. Wir sehen aus wie Idioten. Die werfen uns doch sofort wieder raus aus dem Laden.«
    »Kann sein«, antwortete Gideon, der eine dicke Mappe mit Unterlagen in der Hand hielt, deren Zusammenstellung ihn Stunden unablässiger und sorgfältiger Arbeit gekostet hatte. Er strich seine karierte Hose und das Jackett glatt, rückte seine Polyester-Krawatte zurecht und steuerte auf die Haustür zu.
    »Ich begreife einfach nicht, wieso du uns derart ausstaffiert hast«, flüsterte Orchid wütend. »Wir passen hier überhaupt nicht her.«
    Er fasste sie beruhigend am Arm. »Folge einfach meinem Beispiel. Es wird sich schon alles klären. Ich verspreche es dir.«
    Sie betraten einen wohnlich eingerichteten Wartebereich. Die Dame am Empfang hob den Kopf. »Kann ich Ihnen behilflich sein?« Ihr Tonfall war bemüht neutral.
    »Guten Tag«, sagte Gideon herzlich, ging hinüber und schüttelte ihr die Hand. »Mr. und Mrs. Crew. Wir möchten unseren Sohn Tyler in der Schule hier anmelden.«
    »Haben Sie einen Termin?«
    »Ja.«
    »Und mit wem, wenn ich fragen darf?«
    Er blätterte in seinen Unterlagen. »Mr. van Rensselaer.« Einer dieser altehrwürdigen New Yorker Namen – den er extrem falsch aussprach.
    Sie erhob sich und verschwand in einem der inneren Büroräume. Kurz darauf erschien sie wieder. »Mr. van
Rensselaer
wird Sie gleich empfangen«, sagte sie, wobei sie die korrekte Betonung hervorhob.
    Der Leiter der Schüleraufnahme war genauso, wie Gideon gehofft hatte: großgewachsen, entspannt, freundlich, zurückhaltend gekleidet. Das ein wenig längere Haar und die modische Brille ließen auf einen Mann schließen, der sich, wenn auch nicht für wirklich aufgeschlossen, so doch für tolerant und moderat hielt.
    Perfekt.
    Van Rensselaer begrüßte sie herzlich. Kurz verriet sein Blick eine gewisse Bestürzung, was Kleidung und Benehmen seiner Besucher betraf, aber er war so professionell, dass er sich nichts anmerken ließ.
    »Vielen Dank, dass Sie uns empfangen«, sagte Gideon nach der Vorstellungsrunde. »Wir möchten unseren Sohn Tyler für die zweite Klasse anmelden. Er ist ein ganz besonderer Junge.«
    »Selbstverständlich. Aber natürlich haben wir hier in der Throckmorton Academy ein recht umfassendes Aufnahmeverfahren, zu dem Gespräche mit den Eltern und dem Kind, Referenzen der Lehrer sowie eine Vielzahl altersgerechter Testverfahren gehören. Bedauerlicherweise haben wir viel mehr Bewerber, als wir aufnehmen können. Ich fürchte deshalb, Ihnen mitteilen zu müssen, wie ich Ihnen bereits am Telefon erklärt habe, dass es derzeit keine freien Plätze in der zweiten Klasse gibt.«
    »Aber Tyler ist etwas
Besonderes

    Van Rensselaer selbst hatte nicht Platz genommen. »Nun, wie gesagt: Wir würden Ihnen gern eine kurze Besichtigungstour über den Campus anbieten, aber es wäre unfair, mehr von Ihrer kostbaren Zeit zu beanspruchen, da wir Ihrem Sohn keine Hoffnung machen können, bei uns aufgenommen zu werden. Wenn sich etwas ergibt, melden wir uns selbstverständlich bei Ihnen. Und nun würden wir uns freuen, wenn wir Ihnen kurz das Gelände zeigen könnten.«
    »Vielen Dank. Aber ich habe mir

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